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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Baubeginn_fuer_das_Dokumentationszentrum_Reichsparteitagsgelaende_Nuernberg_4841.html

28.01.2000

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Monumentalität entmachtet

Baubeginn für das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg


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Am 28. Januar 2000 ist mit einem symbolischen „ersten Sägeschnitt“ das Startsignal für die Bauarbeiten im Nordflügel der Kongresshalle auf dem ehemaligen Nürnberger Reichsparteitagsgelände gegeben worden. Das Dokumentationszentrum, das dort entsteht, ist als „Erinnerungsmahnmal" für die Massenauftritte der Nationalsozialisten sowie deren militante Inszenierungen und die Ideologisierung der Architektur geplant.
Der Grazer Architekt Günther Domenig hatte 1998 einen beschränkten Realisierungswettbewerb dafür gewonnen. Das Bauprogramm umfasste ein Dokumentationszentrum und eine Wechselausstellung, Begegnungs- und Verbindungszonen und ein Lern- und Studienforum.
Das inhaltliche Konzept des Architekten sieht einerseits das unmittelbare Zeigen der faschistischen Architektur - mit der Gestaltung der Ausstellungsräume des Zentrums - als auch die Durchbrechung der alles beherrschenden Monumentalität vor. Besonders in den Begegnungszonen und in dem Lern- und Studienforum sollen aufgelöste, dekonstruktivistische Winkelbezüge diese Wirkung entfalten.
Die Wand- und Deckenflächen der Räume im Nordflügel bleiben weitestgehend in der vorgefundenen rohen Beton- bzw. Ziegelstruktur erhalten. Von den neuen Eingriffen ist ein „Pfahl", der die rechtwinklige Geometrie des Nordflügels durchdringt und die Längs- und Vertikalerschließung der Ausstellungs- und Funktionsbereiche birgt, der signifikanteste. Der Pfahl hat eine Länge von rund 130 Metern, eine Breite von 1,82 Metern und ist in eine Stahlkonstruktion aufgelöst. Alle anderen neuen Bauteile, die in die alten Mauern des Monumentalbaus hineindringen, werden ebenso in Stahl, in glänzendem Aluminium oder in Glas ausgeführt.
Mit dem Dokumentationszentrum wollen die Stadt Nürnberg und der für die künftige Ausstellung verantwortliche Leiter Hans-Christian Täubrich vor allem auch den ratlosen Umgang vieler Besucher mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände kanalisieren und der Trivialisierung des Ortes eine Geste entgegensetzen.

BauNetz-Meldung zur Wettbewerbsentscheidung vom 13. November 1998

Ein weiteres Modellbild, eine Aufsicht, eine Computer-Animation und eine Eingangsituation sind als Zoom-Bilder hinterlegt Quelle: Büro Domenig).


 
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