RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Bau_des_Guggenheim-Museums_in_Rio_in_Frage_gestellt_13635.html

22.05.2003

Zurück zur Meldung

Formale Fehler

Bau des Guggenheim-Museums in Rio in Frage gestellt


Meldung einblenden

Wie die dpa am 22. Mai 2003 meldete, hat ein brasilianischer Richter den Vertrag über den Bau des neuen Guggenheim-Museums in Rio de Janeiro aufgrund formaler Fehler für ungültig erklärt. Das Gebäude sollte ab Juni diesen Jahres vom französischen Architeken Jean Nouvel auf einem Pier am Hafen Rios gebaut werden (BauNetz-Meldung vom 2. Mai 2003). Der Richter Joao Fantinato fand nun im Vertrag „viele Unregelmäßigkeiten“, unter anderem die Währungsangabe der Ausgaben in US-Dollar (die Bausumme ist mit 130 Millionen Dollar veranschlagt) und fehlende Registrierungen der Ausgaben in einem Mehrjahresplan.

Rios Bürgermeister César Maia, der Ende April den Vertrag mit Guggenheim-Direktor Thomas Krens unterschrieben hatte, kündigte an, Berufung einzulegen.

Hintergrund des richterlichen Urteils ist der heftige Protest gegen den Neubau, zu dem es kurz nach der Bekanntgabe des Bauvorhabens gekommen war. Künstler, Intellektuelle und Architekten, unter ihnen auch Stadtrat Eliomar Coelho (der die gerichtlichen Schritte gegen den Vertrag eingeleitet hatte), wehren sich dagegen, dass Rio alle Kosten für das Projekt übernehmen müsse, selber aber kaum Rechte an dem Museum habe. Die Zeitung "O Globo" berichtete am 7. Mai 2003, Guggenheim werde 25 Jahre lang "über Programme allein entscheiden und allein kassieren". Zudem wüßte niemand, "wie viel genau das alles kosten wird" (O Globo). Neben den Baukosten von 133 Millionen Dollar werde Rio 28,6 Millionen Dollar für die Nutzungsrechte der Marke Guggenheim, 4,1 Millionen Dollar für eine technische Begleitkommission sowie 12 Millionen für die Architekten zahlen müssen. Die Stadt solle auch 10 Jahre lang für alle Verluste von bis zu 12 Millionen jährlich aufkommen. Da noch kein Sponsor gefunden wurde, wird die Kosten der brasilianische Steuerzahler tragen müssen. Abgesehen davon gibt es in Rio bereits über 50 Museen.

Die Stadt solle das Geld lieber in die Bekämpfung der Armut investieren, fordern die Guggenheim-Gegner.
Befürworter des Museums hoffen dagegen, dass die neue Anlage Millionen Besucher aus aller Welt anlocken und zur Wiederbelebung des vernachlässigten Stadtzentrums beitragen wird.


 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.






Alle Meldungen

<

22.05.2003

In Anlehnung an die Moderne

Richtfest für Justizzentrum in Jena

22.05.2003

Stadtplanertag

Symposium im Haus der Architekten in Düsseldorf

>
BauNetz Wissen
Schutz vor der Flut
BauNetzwoche
Höhenrausch
Baunetz Architekt*innen
Bez + Kock Architekten
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche