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09.09.2004

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Bilder der Stille

Ando-Bau auf Hombroich fertig gestellt


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Im Rahmen einer Pressevorschau wurde am 9. September 2004 das neue Museum der Langen Foundation auf der Insel Hombroich bei Neuss vorgestellt. Das Gebäude stammt von Pritzker-Preisträger Tadao Ando (Osaka), der es bereits Mitte der neunziger Jahre nach einem Besuch der Anlage von Karl-Heinrich Müller als weiteren Baustein entworfen hatte.

Das Projekt war 2001 auf der Biennale in Venedig vorgestellt worden, wo es die Sammlerin Marianne Langen entdeckte und sich entschied, „dieses Haus als das letzte und größte Kunstwerk ihrer Sammlung bauen zu lassen“. Tadao Ando überarbeitete daraufhin seine Entwürfe, die jenseits von Nutzungs- und Flächenvorgaben entstanden waren. Er behielt die Grundstruktur der Anlage bei und ergänzte sie unter anderem um einen künstlich angelegten „Spiegelteich“. Im November 2002 fand die Grundsteinlegung statt (BauNetz-Meldung vom 22. 11. 2002).

Der Neubau nimmt auf die militärisch geprägte Geschichte des Ortes, einer ehemaligen Raketenstation, mit seinen alten Wallanlagen Bezug und wird von Erdwällen umgeben. Diese schützen den Bau nach außen und sollen gleichzeitig das Interesse an dem „Dahinter“ steigern (Pressemitteilung). Im Eingangsbereich wird die Wallanlage aufgelöst und durch einen Rundbogen ersetzt, der den Blick auf das Haus freigibt.

Das Haus selbst ist als Ensemble aus drei Körpern konzipiert: einem lang gestreckten, von einem „Glasmantel“ umgebenen Betonbau und – im 45-Grad-Winkel dazu – zwei parallel zueinander gebauten Betonriegeln. Diese beiden sind sechs Meter tief in die Erde gegraben und ragen dreieinhalb Meter aus dem Erdreich. Die Raumhöhe von acht Metern wird erst im Inneren des Gebäudes erfahrbar. Zwischen den zwei Trakten führt eine große Freitreppe „wie eine Art Himmelsleiter aus der Tiefe zurück in die Natur“.

Wie für Ando typisch, wurden konstruktiv entstandene Elemente wie Schalungslöcher, Fugen und die Stahlkonstruktion sichtbar belassen. Im Inneren sind die Ausstellungsräume mit einer getünchten Putzschicht versehen. Durch den Betonbogen führt der Weg an Bäumen und dem See entlang zum Eingang des Gebäudes im Glasbau.

Der Ausstellungsraum im Inneren des Betonkerns ist den Werken der Japan-Sammlung vorbehalten. Lang und schmal in seinen Ausmaßen (43 x 4,9 Meter) soll er „intim und monumental zugleich“ wirken. Dieses Raumgefühl wird durch die Lichtführung mittels zentraler Deckenschlitze zusätzlich gesteigert. Auf der Südseite des Glasbaus führt der Weg in die beiden Ausstellungsbereiche „Moderne I und II“, die man von einer Galerie aus einsehen kann: Während ein Raum lediglich als leeres Volumen wirkt, dominiert in der „Moderne II“ eine riesige Betonrampe den Raum.

Die offizielle Eröffnung der Langen Foundation findet am 12. September 2004 um 11 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung „Bilder der Stille“ - Werke aus der Sammlung Viktor und Marianne Langen, japanische Kunst und westliche Moderne - statt.


Zum Thema:

www.inselhombroich.de


 
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