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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Abgeordnetenbueros_im_Berliner_Paul-Loebe-Haus_bezogen_9389.html

23.07.2001

Aus künstlerischen Gründen

Abgeordnetenbüros im Berliner Paul-Löbe-Haus bezogen


Am 23. Juli 2001 begann der Umzug der Bundestagsabgeordneten in das neu erbaute Paul-Löbe-Haus im Berliner Spreebogen. Das ursprünglich „Alsenblöcke“ genannte Gebäude basiert auf der städtebaulichen Idee des „Band des Bundes“ von Axel Schultes und wurde von dem Münchener Architekten Stephan Braunfels entworfen.
Braunfels stand anlässlich des Umzugsbeginns der Presse Rede und Antwort. Er lobte die Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, der Bundesbaugesellschaft Berlin, als komplikationslos. Allerdings wiederholte er seine Enttäuschung über die technisch fehlerhafte Ausführung des Sichtbetons am und im Gebäude. Um - bei aller Offenheit durch die Kammstruktur des Gebäudes - den monolithischen Charakter, den Zusammenhalt des Bauwerks zu betonen, habe er „aus künstlerischen Gründen“ Sichtbeton verwenden „müssen“. Dieser sei aber stellenweise fehlerhaft gefertigt worden. Braunfels zeigte sich aber zuversichtlich, dass mit dem nachträglichen Auftrag einer pigmentierten Lasur die Fehlstellen kaschiert werden könnten und insgesamt ein „hellerer grauer“ Farbeindruck enstehen werde.
Der Vorsitzende der Baukomission des Ältestenrates des Deutschen Bundestages, Dietmar Kansy, erteilte dieser Forderung auf absehbare Zeit eine klare Absage: „Wir haben im Augenblick andere Sorgen, als eine Lasur aufzutragen“, sagte er vor Journalisten. Es sei ausgeschlossen, dafür jetzt noch einmal im ganzen Haus Gerüste aufzubauen. Allerdings prüfe man, ob mittelfristig, also frühestens in mehreren Jahren, im Rahmen der normalen Bauunterhaltung die Lasur doch noch aufgebracht werden könne.
Das Paul-Löbe-Haus, das durch einen Tunnel mit dem Reichstagsgebäude verbunden ist, enthält rund 1.000 Räume für 850 Menschen und 22 runde Ausschuss-Sitzungssäle. Eine zentrale, 23 Meter hohe Halle betont die Blickachse in Richtung auf das Kanzleramt respektive das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus auf der anderen Seite der Spree, das ebenfalls von Braunfels gebaut wird und gegenwärtig der Vollendung des Rohbaus entgegen sieht.
Das Paul-Löbe-Haus, das im April 1997 begonnen wurde und 540 Millionen Mark gekostet hat, wird zum Ende der Sommerpause am 3. September 2001 seinen Betrieb komplett aufnehmen.

Eine weitere Außenaufnahme und eine Innenraumaufnahme sind als Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: Bundesbaugesellschaft).

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie in der BauNetz-Meldung vom 03.11.1999 anlässlich des Richtfestes.


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