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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-aegyptenmuseum_und_HFF_in_Muenchen_fertig_1636213.html

10.06.2011

Eingegraben auf der Wiese

Ägyptenmuseum und HFF in München fertig


Peter Böhm aus Köln, einer der drei als Architekten tätigen Söhne von Gottfried Böhm, hat in München den von ihm entworfenen Doppelbau für das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) und die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) fertig gestellt und an den Nutzer übergeben. Das Gebäude komplettiert das „Pinakothekenviertel“ in der Maxvorstadt.

Architekt Böhm wollte „die Stadt an dieser Stelle weiterbauen“, er wollte weder rekonstruieren, noch „das Neue in Kontrast zu dem Alten stellen“. „Das Alte“ ist an dieser Stelle die Alte Pinakothek von Klenze, die durch die demonstrativ „provisorische“ Wiederherstellung durch Hans Döllgast nach der Kriegsbeschädigung zu einem der meistzitierten Münchener Bauwerke des 20. Jahrhunderts geworden ist. Auch Böhm zitiert in seinem Entwurf die Treppenlösung Döllgasts.

Böhm hat das Museum aus städtebaulichen Gründen unter einer Wiese eingegraben. Zu sehen ist davon nur eine mächtige Portalwand, die wie eine freistehende Skulptur den Eingang markiert. Der Architekt wollte für die kostbaren Ausstellungsstücke einen Ort schaffen, der die Stimmung der alten Tempelanlagen, aus denen sie größtenteils stammen, in die Moderne übersetzt. Die dramaturgische Abfolge der einzelnen Räume des Museums orientiert sich an der Wegführung in den alten Tempeln Ägyptens.

Die Hochschule dagegen besteht aus einer 150 Meter langen, steinernen Sockelwand und einem darauf liegenden, sehr feingliedrigen Glaskörper. Hinter dieser Wand liegen, geschützt vor Lärm und anderen Störungen, die Studios. Nur am Eingang der Hochschule wird dieser Sockel von einem Foyer durchbrochen, das wie eine kleine Piazza in den Baukörper eingeschoben ist. Darum gruppieren sich die Kinos, die Bibliothek und die Cafeteria.

Der Beton der Sockelwand zeigt eine raue, fast felsige Oberfläche, in der die einzelnen Vergussschichten wie bei einem Aquarell ineinanderfließen. Diese experimentelle Verarbeitung des Betons soll laut Böhm den Werkstattcharakter der Hochschule unterstreichen.

Eröffnet wird die Hochschule im September 2011, das Museum erhält jetzt noch seine Einrichtung und wird erst 2013 eröffnet.


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HFF und die Portalwand des SMÄK

HFF und die Portalwand des SMÄK

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