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06.06.2013

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Schwarze Wasserlilie

Zumthors Pläne für Museum in Los Angeles vorgestellt


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Das Los Angeles County Art Museum (LACMA) gilt als eher schwieriges Umfeld für Architekten. Der ursprüngliche Entwurf von William Pereira scheiterte daran, dass mit den schon bald undichten Wasserbassins ein wesentliches Element seiner Architektur entfernt werden musste. Und Rem Koolhaasradikale Idee, das Museum unter einem großen Dach vollkommen neu zu organisieren, kam wegen der hohen Kosten nicht zustande. Dann durfte sich Renzo Piano versuchen, dessen Ergänzungen allerdings auch nicht als Meisterwerke gelten. Und nun also Peter Zumthor, der, schon das ist ungewöhnlich, seinen Entwurf zusammen mit dem Direktor Michael Govan über mehrere Jahre hinweg hinter verschlossenen Türen ausarbeiten durfte. Seine Pläne wurden nun erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Gebäude, das Pereiras ursprüngliches Museum ersetzen würde, breitet sich wie ein schwarze, leicht derangierte Wasserlilie aus. Anstatt eine eindeutige Form aufzuweisen, scheint es nur aus horizontalen Kurven zu bestehen, die sich, auf wenige Punkte gestützt, über das Gelände erheben. Fast wirkt es, als laufe die leicht hügelige kalifornische Landschaft wie eine sanfte Welle einfach unter dem Museum hindurch.

Und das ist vielleicht der wichtigste Kontrast zu seinen Vorgängern. Anstatt der Formlosigkeit der Stadt eine starke Architektur gegenüberzustellen, scheint Zumthor sich eher auf die vage Entspanntheit des kalifornischen Lebensstils zu beziehen. Gerade weil aber das Museum nicht das gesamte Gelände okkupiert, könnte seine Umgebung als neuer öffentlicher Ort zu einer wichtigen Bereicherung für die Stadt werden.

Im Kontrast zur äußeren Entspanntheit steht das Innere des Gebäudes. Hier sind die Räume in einer Dichte und Stringenz angeordnet, wie man sie eher von der jüngeren japanischen Architektengeneration erwarten würde. Sechs Bereiche mit Räumen unterschiedlicher Größe und Orientierung ergeben sich so, in die wiederum einzelne mehrgeschossige Galerien eingelassen sind, die auch großformatigen Kunstwerken Raum bieten. An den wenigen Stellen, an denen das schwebende Gebäude auf dem Boden aufsetzt, sind neben den Zugängen, dem Museumshop und einem Auditorium auch ein Restaurant und ein Café angesiedelt, die für die Besucher des Parks geöffnet sind. Ebenso sollen hier, von außen einsehbar, wechselnde Arbeiten aus dem Depot gezeigt werden.

Die Planungen sollen dem Kuratorium des LACMA demnächst vorgestellt werden.


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Kommentare

10

gerard | 10.06.2013 15:55 Uhr

spaetwerk

... also wenn ich mir die rasterei auf bild 12 ansehe, und dazu im vergleich die aussenform, wundere ich mich schon. aber bereits in isny hat er ja einen ziemlich merkwuerdigen entwurf (vorsichtig ausgedrueckt) angeliefert - vielleicht bietet das spaetwerk noch weitere ueberraschungen ...

9

Johan | 07.06.2013 23:33 Uhr

Aufhängen

@auch ein architekt:

Wenn ich mir das Größenverhältnis des Museums zur umgebenden Bebauung anschaue und die kleinen weißen Punkte in den Räumen auf Bild 12 Menschen sind, dann handelt es sich um alles andere als eine Schuhschachtel. In dem Gebäude bekommt man jede Menge Bilder unter!

Interessantes Gebäude übrigens, aber auch sehr groß. Und ob die Flächen unter dem Gebäude wirklich funktionieren (siehe Phaeno in Wolfsburg...)?

8

koi fake | 07.06.2013 18:57 Uhr

Blütezeit

Mich wundert, dass die Lilie nicht auch mal eine Blüte aus der schwarzen Form treibt. Trist. Na, vielleicht ists auch die Blütezeit Zumthors - die schlicht vorbei ist?

7

mensch | 07.06.2013 16:18 Uhr

leute

...solche modelle werden natürlich vor ort gebaut. da wird nix transportiert (außer ein paar dateien), jedenfalls keine modelle aus der schweiz nach los angeles.

6

auch ein | 07.06.2013 15:05 Uhr

architekt

modelle:

man kann so tolle dinger bauen wenn man viel platz hat, viele praktis die umsonst arbeiten und einen bauherrn , dem die kosten für den transport wurscht sind.

davon träumt man als architekt, freie kunst.
passiert leider nur ganz wenigen,
aber schön das es das noch gibt,
auch wenn ich das inhaltliche ergebnis wirklich schwach finde

5

Matthias Beyer | 07.06.2013 13:48 Uhr

Architektur

Sorry aber das ist doch eher etwas was in die Uni gehört, 4 Semester, Konzeptgrundlagen: Aussen Soft innen Hard. Was hier deutlich wird: Maximale Aussenfläche bei minimalem Inhalt, aber das ist ja so LA

4

Lamaa | 07.06.2013 12:59 Uhr

Groß & Schwer

Ich finds interessant!!

Diese freie Formen-Sprache hätte ich von Zumthor nicht erwartet, eher von SANAA.

Große Modelle finde ich toll;
man sieht einfach mehr.
Wo das Modell wohl gebaut wurde?
Wie bekommt man solche Massen aus dem Büroraum / Atelier?

3

Adelssen | 07.06.2013 09:58 Uhr

Wasserlilie

Wirklich schön, auch von der "Erde" aus betrachtet. Ein Gedanke architektonisch ruhig ausgeführt. Keine "Reize", nicht dazu da ,das Ego des Architekten zu stärken! Unaufdringlich !

2

auch ein | 06.06.2013 16:06 Uhr

architekt

auf bild 12 sieht man die panne:

aussen ne schwarze nudel, die man nur aus dem flieger wahrnimmt(was ja nett ist),
innen eben schuhschachtel.man will im museum ja auch was aufhängen.....

braucht man für sowas den zumthor aus der schweiz mit seinen betonmodellen nach LA fliegen lassen ?

peinlich.....

1

remko | 06.06.2013 15:43 Uhr

the black sejima

von mir aus brauch auch dieser Entwurf nicht gebaut werden, das Modell ist ja schon der Hammer...

 
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