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07.04.2006

Prominenter Postmoderner

Zum 60. Geburtstag von Léon Krier


Der Architekt Léon Krier wird am 7. April 2006 60 Jahre alt. Der gebürtige Luxemburger gilt als einer der prominentesten und umstrittensten postmodernen Architekten in Westeuropa.

Neben seiner Tätigkeit als Architekt hat Krier ebenso wie sein Bruder Rob auch als neo-konservativer Theoretiker und Stadtplaner wegen seines leidenschaftlichen Eintretens für traditionelle Architektur und Städtebau für Aufsehen gesorgt.

Kriers besonderer Weg in der Profession zeichnete sich schon früh ab: Sein Architekturstudium an der Universität Stuttgart brach Krier nach nur einem Jahr ab, weil ihm der Lernstoff „zu steril“ war. Sein Entwurf einer kleinen Siedlung wurde als „faschistisch“ bezeichnet. Nach dem Studienabbruch war Krier von 1968 bis 1974 für James Stirling tätig, über den er auch eine Monographie verfasste. 1971 ging Krier zu Josef Paul Kleihues nach Berlin, doch kehrte er bald zu Stirling zurück, da er dort auf größeres Verständnis traf.

Nach einer Professur an der Architectural Association in London wechselte Krier zum Royal College of Arts und an die Princeton University. 1982 wurde er Professor an der Virginia University, und von 1990 bis 1991 unterrichtete er in Yale.

Zu Kriers Preisen gehören der Berlin-Preis für Architektur 1977, die Jefferson Memorial Medal 1985 und der Chicago AIA Award. 1985 widmete ihm das Museum of Art in New York eine Einzelausstellung.

Zu Kriers wichtigsten Veröffentlichungen gehören „Cities within the City (1977), „Rational Architecture“ (1978), „Houses, palaces, cities“ (1984), „The Completion of Washington DC.“ (1986), „Atlantis“ (1987), „New Classicism“ (1990), „Architecture + Urban Design 1967-1992“ (1992) und „Architektur, Freiheit oder Schicksal“ (1998).
Besondere Kritik rief Kriers Buch über Albert Speer von 1985 hervor, in dem er den Hitler-Stellvertreter einen der größten Architekten des 20. Jahrhunderts nannte.

Krier realisierte Bauten in Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Zu seinen jüngeren Projekten zählen unter anderem ein archäologisches Museum in Sintra/Portugal und ein Haus in der Musterstadt des New Urbanism, Seaside an der Küste von Florida. Auch im alten Europa entwickelte Krier zusammen mit Prinz Charles einen neu-alten Stadttypus – Pounbury in Dorchester, eine „moderne Altstadt“, in der Arbeits-, Vergnügungs- und Wohnviertel nicht getrennt sind. „In ihrer ungenierten Nostalgie sind sie wenn nicht ein Schlag ins Gesicht des modernen Städtebaus, so doch eine ernste Mahnung an die zeitgenössischen Architekten" urteilte Dieter Bartetzko in der FAZ.
Seit 1991 ist Krier bei der italienischen Möbelfirma Giorgetti als Art Director und Designer tätig.


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