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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Zalando-Hauptquartier_von_HENN_in_Berlin_4613015.html

18.11.2015

Catwalks und Neighbourhoods

Zalando-Hauptquartier von HENN in Berlin


Headquarter-Architektur – das ist zwar kein fester Stilbegriff, aber dennoch zeigt er das klare Bild einer Baukultur auf: Unternehmen präsentieren sich mittels voluminöser Glasbauten, oft lieber breit als hoch, und heißen mit stark ausformulierten Eingangssituationen willkommen, sei es, indem sich ganze Gebäudefronten zu einem Portal beugen oder weit auskragende Vordächer und gläserne Drehtüren in die schöne neue Office-Welt einladen. Eine transparente, offene, aber auch kantenlose Architektur ist nicht selten das, was den inneren Organismus einer Firma nach außen verkörpern soll.

HENN Architekten aus München beherrschen diese Art des Bauens. Für BMW in München oder für die Zentralbank in Quatar haben sie bereits repräsentative Hauptsitze entworfen. Nun folgt der Internet-Versandhändler Zalando. Im Berliner Stadtteil Friedrichshain, zwischen Mercedes-Benz-Arena und dem Nachtclub Berghain – was für Gegensätze – soll ein ganzer Unternehmenscampus des einstigen Startups entstehen. HENN wird zwei Neubauten für das Ensemble planen. Das Büro konnte sich mit seinem Entwurf in einem geladenen Wettbewerb durchsetzen – die weiteren Teilnehmer wurden von Zalando nicht genannt. Die Gestaltung der Innenräume oblag KINZO Berlin.

Rund 42.000 Quadratmeter Bürofläche verteilen HENN auf die beiden siebengeschossigen Volumen. Die Fassade changiert zwischen Transparenz und Opazität, als Ausdruck für „die Vielfalt des Unternehmens“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Grundform des Baus beruht auf einem ungewöhnlichen Gedanken: Die Architekten von HENN kehren quasi die klassische Berliner Blockrandbebauung um und rücken die Innenhöfe an die Außenkanten der Grundstücke. Damit öffnen sich die Bürobauten mit breiten Flügeln zur Straße.

Innen planen HENN ein Atrium, das sich über alle sieben Etagen des größeren der beiden Neubauten zieht. Diese zentrale Lobby wird von einer Treppe mit Sitz- und Lounge-Bereichen flankiert. Eine Kantine und ein Auditorium schließen sich im Erdgeschoss an. Die räumliche Organisation des Baus ist auf Kommunikation und Interaktion ausgerichtet: einzelne Büros sind in „neighbourhoods“ gruppiert, in denen Gemeinschaftsräume und „Meeting Points“ angelegt sind. Sogenannte „Catwalks“ verbinden die einzelnen Nachbarschaften.

Das stehe für die „multidisziplinären Charakter des Arbeitsalltags bei Zalando“, so HENN. Damit formulieren die Architekten gleich ein weiteres Merkmal des Headquarter-Stils: einen manchmal etwas flachen Symbolismus, mit dem die Kultur eines Unternehmens in die Architektur übergehen soll. (sj)

Weitere Teilnehmer (soweit inzwischen bekannt):


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