Die Eisenbahnimmobilien Management GmbH (EIM) und die Deutsche Bahn Immobiliengesellschaft mbH (DBImm) präsentierten am 10. September 1999 in Frankfurt die Ergebnisse eines Workshops zur Gestaltung des Boulevards im geplanten „Europa Viertel“.
In einer zweiwöchigen Bearbeitung wurden von sechs interdisziplinär besetzten Teams Gestaltungsideen und Lösungsansätze zu Baustruktur, Verkehrsführung und der Gestaltung des öffentlichen Raums erarbeitet.
Die Arbeitsgruppen unter der Leitung von José dos Santos (Porto), Luigi Snozzi (Lausanne), Claude Vasconi (Paris), Christoph Mäckler (Frankfurt), GTL (Kassel) und Gisela Stete (Darmstadt) erarbeiteten in Zusammenarbeit mit Vertretern der Stadt Frankfurt Vorschläge für die zukünftige Gestalt der zentralen Straße durch das neue Stadtquartier.
Von der Stadt Frankfurt wurden zu diesem Zwecke Rahmenbedingungen definiert, die auf einem Entwurf von Albert Speer, Frankfurt, basieren.
So waren der Standort des Urban Entertainment Centers und die Erweiterung der Messe festgelegt, eine Attraktivitätssteigerung der zentralen Allee nach dem Vorbild renommierter Boulevards zu berücksichtigen, eine sinnvolle und konsequente Anbindung an die bestehenden Stadtquartiere zu gewährleisten, schlüssige Lösungen für den Anfang und besonders das Ende des Boulevards zu definieren und schließlich ein tragfähiges Verkehrskonzept zu entwickeln.
Verschiedene Entwurfsansätze und städtische Rahmenbedingungen zu vereinen ist kein leichtes Unterfangen, und so ergaben sich bereits zu einer Zwischenpräsentation Turbulenzen. Einige der Rahmenvorgaben wurden von den Bearbeitern ignoriert oder verändert; so wurde in einem Entwurf der Standort für das Urban Entertainment Center verschoben worden.
Auch die Endergebnisse der Arbeitsgruppen zeigen markante Unterschiede und weisen zum Teil deutliche Abweichungen zu den definierten Eckpunkten auf. Aber es seien „eine Vielzahl von neuen Anregungen, Lösungsansätzen und Gestaltungsdetails entstanden, die die komplexen Aufgaben zur erfolgreichen Realisierung eines Bouleverds widerspiegeln“, betonte der ehemalige Frankfurter Stadtplanungsamtsleiter Roland Burgard, Wien, der das Verfahren als Experte betreute.
Als Endergebnis wurden keine fertigen Pläne angestrebt, die Ergebnise sollen vielmehr Alternativ-Vorschläge sein, die in der nächsten Zeit analysiert, abgewogen und schließlich konkretisiert werden sollen.
Am BahnTag, dem 11. Spetember 1999, können sich Interessierte vor Ort über die Ergebnisse informieren. Der Veranstaltungsort ist das Zirkuszelt auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs hinter dem Platz der Deutschen Einheit und der Messehalle. Anschließend sind die Studien im Foyer des technischen Rathauses ausgestellt und werden ab Ende Oktober 1999 im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt zu sehen sein.

Zur Vorgeschichte des Workshops siehe auch die Meldung vom 30. August 1999. Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie außerdem in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Europa Viertel“