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10.10.2016

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The Metropolitans Zürich

Wohnungsbau von Baumschlager Eberle


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Die wohl bekanntesten Zwillingstürme standen bis 2001 in New York. Symbolisch wurden die Hochhäuser des World Trade Centers nicht erst durch ihre Zerstörung. Architekturkritiker sahen in ihnen ein architektonisches Sinnbild für eine bestimmte Gesellschaftsauffassung. In New York werden auch heute Hochhäuser gebaut, geändert hat sich allerdings ihre Funktion: es sind vorwiegend Wohntürme, die in ihrer Vertikalität auch andere urbane Funktionen aufnehmen. Die Architekten baumschlager eberle haben nun Zwillingstürme in Zürich errichtet, die dieser globalen Tendenz folgen und tatsächlich neben dem Zürcher World Trade Center stehen.

Was sich schon über ihre „Kreativmall“ im Zürcher Südwesten sagen lässt, trifft auch auf diese Wohnhäuser von baumschlager eberle zu: der Betrachter fühlt sich an die Sechzigerjahre erinnert. Über einer zweigeschossigen Sockelzone türmen sich die Wohnungen sechzig Meter hoch. Im Gegensatz zum Konzept des gemeinschaftsstiftenden Laubengangs von damals konzipierten die Architekten nun „eine das gesamte Gebäudevolumen umhüllende Ebene aus Loggien“ um „den Wohnungen ein hohes Maß an Privatheit“ zu verleihen. So tritt denn auch die umlaufende Brüstung durch ihre flächige Gestaltung aus Glas hinter dem Raster der Fassade zurück, sodass die Parzellierung betont wird. Der Verzicht auf tragende Wände in den Wohnungen soll für maximale Grundrissflexibilität sorgen.

Gemeinschaftlich genutzt werden allerdings die sogenannten Sky Lounges auf dem Dach, von denen Bewohner den „beeindruckenden Rundumblick genießen“ können. Die Erschließung erfolgt über zwei Kerne im Inneren der Baukörper, die man nach Durchquerung der „repräsentativen Empfangszone“ im Erdgeschoss erreicht. Mit der städtebaulichen Anordnung ihrer Türme wollen die Architekten einen „von der Straße abgerückten Platz“ definieren.

Aus einem Wettbewerb 2011 hervorgegangen, entsprechen The Metropolitans, wie baumschlager eberle ihre Türme nennen, dem architektonischen Zeitgeschmack. Ob sich diese Modifizierungen von Konzepten aus den Sechziger- und Siebzigerjahren auf Dauer bewähren? (dd)



Fotos: archphoto, inc


Zum Thema:

Neue Wohntürme in New York zeigt die Baunetzwoche #466 „From Highline to Skyline“.


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Kommentare

5

Dani | 14.10.2016 19:33 Uhr

Tolles Wohngefühl!

@alle Nörgler: Mein Lebenspartner und ich wohnen nun schon bald eineinhalb Jahre in unserer durchgestreckten Wohnung im Westturm. Und wir fühlen uns hier sehr wohl. Wir schätzen sowohl die Privatheit, die das Konzept bietet als auch die Möglichkeit, Kontakte mit Nachbarn zu knüpfen. Die tiefe Loggia auf der Südseite schützt im Sommer vor intensiver Sonneneinstrahlung und in der dunkleren Jahreszeit mit tiefer liegender Sonne lässt sich auch im Winter noch draussen ein Sonnenbad nehmen. Wir schätzen ausserdem die klaren Linien der Architektur und die hohe Qualität der Materialisierung. Schnörkellos und ehrlich. Aber zum Glück sind die Geschmäcker unterschiedlich....

4

Karin Tschavgova | 11.10.2016 00:33 Uhr

Zum Weinen

Baumschlager, Eberle (noch zusammen?) - was ist nur aus Euch geworden mit den Jahren? Der Gebäudeschnitt der schmucken Türme zeigt plakativ die ganze Tristesse und Misere dieser Orte. Ost, West, Süd oder Nord, alles egal=gleich behandelt. Jeder Wohnraum verschattet hinter Loggientiefe, die zwar nicht ausreichend tief ist, um gut genützt zu werden (deshalb doch auch die Einschnitte in die Tiefe) aber sich von außen chic gibt. Reiner Dekor bis zum klinisch sauberen Entree, natürlich mit Marmor oder anderem Möchte-Gern-Luxus. Nicht zu vergessen der "Weinkeller" mit persönlichem Kühlabteil, natürlich ein Muss - auch bei allen Trumptowers, die herumstehen von Istanbul bis NYC ein Standard - high Level, die Türme. Seid Ihr noch zu retten? Wo ist Euer Wissen, wo Euer Gespür für den Wohnungsbau, für Lebensorte hin? Da wart Ihr einmal Vorreiter. Lang, lang ist's her.

3

Rafael | 10.10.2016 19:36 Uhr

enttäuscht

Das Barbican hat es besser hinbekommen. Bei dem Projekt können wir eine Diskussion über Architektur haben!
Baumschlager Ederle sind leider zu bequem geworden.
Ich vermisse ihre frühere Denkweise und Ergebnisse.

2

Theo | 10.10.2016 19:11 Uhr

Tolles Projekt!

@Leo...war grade vor Ort und sehr begeistert von den Türmen, die No Nonsense Architektur passt hervorragend in das ehemalige Industriegebiet.
Sein Sie doch froh über hochpreisige Wohnhochhäuser, was soll die unreflektierte reflexartige Investorenschelte?

Wohlhabende Zugezogene erhalten mit geringstmöglichem Fußabdruck hochwertigen Wohnraum in einem vorher nicht für Wohnungen genutzten Viertel der Stadt und Sie können weiter im Altbau wohnen und gewachsene Viertel gentrifizieren.

Win-Win Situation

1

Leo | 10.10.2016 16:00 Uhr

Architektur?

Und wo bleibt da ein brauchbares Konzept?
Entspricht wohl nur dem Investorendenken und nicht eine brauchbaren Architektur.
Umlaufende Balkone in wenig brauchbarer Tiefe bieten kaum Nutzerqualität.

 
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