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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnungsbau_von_Artec_in_Wien_fertig_998763.html

25.03.2010

Bremer Stadtmusikanten

Wohnungsbau von Artec in Wien fertig


Artec Architekten aus Wien schicken uns heute Bilder ihres soeben fertig gestellten Wohnungsneubaus in ihrer Heimatstadt. Das Projekt mit dem sinnfälligen Namen „Bremer Stadtmusikanten“ steht in der Tokiostraße im 22. Wiener Bezirk. Mit seinen gestapelten Doppelgeschossern und neuen Wohnungstypologien kann man es sowohl als eine zeitgenössische Alternative zum Vorstadtreihenhaus als auch als eine ausgeklügelte Variante verdichteten urbanen Wohnens verstehen. Der Entwurf ist aus einem geladenen Bauträgerverfahren hervorgegangen und wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet.

Die Architekten verstehen das Gebäude als eine Neuinterpretation des Terrassenhauses. Normalerweise in der Vorstadt verortete, zweigeschossige Wohnungen mit eigenen Freiräumen werden zu einem „dichten, städtischen Paket“ gestapelt: Ganz unten gibt es  einen offenen Raum mit Galerie im hinteren Bereich und einem vorgelagerten Garten. Darauf stellten die Architekten eine Maisonette, die sich zu einem Atrium orientiert, darüber folgen zweigeschossige Reihenhäuser mit Terrasse und zuoberst so genannte „Kleingartenhäuser“ mit Höfen zwischen den Häusern.

Direkt an der Tokiostraße steht zudem einen Riegel mit einer weiteren Wohnungsvariante, der so genannten „Casablanca-Typologie“. Das sind eingeschossige Wohnungen, die mit einer zweigeschossigen Loggia ausgestattet sind. Über die Loggien zieht sich ein bandähnliches Element, die „Spinne“, die die kubische Geometrie der Fassade einerseits bricht und gleichzeitig zusammenführt, zudem werden so die im Grundriss eingeführten Schrägen in die Fassadenebene übertragen. Dieser „Casablanca“-Riegel ist über offene Laubengänge mit den „Bremer Stadtmusikanten“ verbunden.

Im Inneren der Bebauung gibt es einen offenen Grünraum, der durch den aufgeständerten Sockel mit dem Straßenraum verbunden bleibt. Nach Norden und Süden wird die Bebauung  entlang der Straßen dabei lediglicht mit zwei Obergeschossen geschlossen.

Die markante Form der Baukörper erlaubte eine ausgeprägte Außenbeziehung der Wohnungen, die zusätzlich mit individuellen Freiflächen ausgestattet sind. Kritiker mögen hier sogleich die Vielzahl der Außenflächen im Verhältnis zum Volumen bemängeln, diese Geometrie weist jedoch neben einem zu erwartenden hohen Identifizierungsgrad der Bewohner weitere Vorteile auf: So können alle Wohnungen quer gelüftet werden, Küchen und Bäder sind natürlich belichtet und belüftet.

Auf der Dachebene des Straßen begleitenden Traktes dient ein Schwimmbecken mit befestigter Terrasse, mit Liegewiese und Aussicht über die Dächer den Bewohnern als Freizeitaufenthalt im eigenen Haus. In halber „Höhe“ der Bebauung befinden sich Spielplätze auf Terrassen, auch der begrünte Hof dient als Freizeitplatz für Kinder und Erwachsene.

Der Wohnungsbau verfügt über eine Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 14.860 Quadratmetern. Die Baukosten lagen bei 9,6 Millionen Euro beziehungsweise 1.120 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. (cv)

Fotos: Marc Raeder


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