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19.05.2016

Neue Identität in Cham

Wohnhaus von idA bührer wuest architekten


Cham, ein kleiner Ort im Schweizer Kanton Zug auf der Nordseite des Zuger Sees, ist eine Schweizer Vorzeige-Gemeinde. Hier scheint die Lokalpolitik alles richtig zu machen. Ihre Raumplanung – gleichermaßen innovativ und traditionell – wurde bereits mit internationalen und nationalen Preise ausgezeichnet. 2004 gewann die Gemeinde den Goldenen European Energy Award für besonders sparsamen Umgang mit Ressourcen und Förderung erneuerbarer Energien. 1991 wurde sie vom Schweizer Heimatschutz (SHS) mit dem Wakkerpreis geadelt, der Schweizer Gemeinden für einen besonders vorbildlichen Umgang mit historisch gewachsenen Ortskernen und einen „Einsatz für überdurchschnittliche architektonische Qualität“ verliehen wird.

Cham ist gleichzeitig ein idyllisches Schweizer Dorf und Standort eines global operierenden Papierunternehmens. Die bauliche Struktur des Dorfes reflektiert dieses Spannungsfeld. Sie ist geprägt durch verschiedene Maßstäbe: die großmaßstäbliche Industrie-Bebauung der Papierfabrik im Westen, und die kleinmaßstäblichen, dörflichen Wohnbebauung im Osten. Genau an der Schnittstelle setzen idA bührer wuest architekten (Zürich) ein Mehrfamilienhaus, welches, so die Architekten, einen „fließenden Übergang“ zwischen dem Westteil und dem Ostteil des Dorfes schafft. Das treppende Attikageschoss des kompakten Baukörpers soll zwischen den Maßstäben vermitteln.

Die Kubatur des weiß verputzten Gebäudes generiert sich in ihrer Grobform durch die Abstandsflächen auf der Parzelle, und wird durch hervorspringende Balkone ausdifferenziert. Die Grundrissorganisation um einen zentralen Erschließungskern herum erlaubt eine allseitige Ausrichtung der Wohnungen, und – in Bezug auf Licht und Lärm – adäquat platzierte Räume: Schlaf- und Wohnzimmer sind gegen Süden oder Osten ausgerichtet, die Badezimmer zur Straße im Nordwesten. Die hellen Innenräume haben Martina Wuest und Stephan Bührer mit einer reduzierten Farb- beziehungsweise Materialpalette durchzogen: ein in Sichtbeton ausgeführter Erschließungskern – grau, glatt verputzte Innenwände und Decken – weiß, sowie ein dunkler Holzfußboden – braun. Damit geben die jungen Zürcher Architekten dem Wohnhaus seine Identität – ein Grundkonzept des Büros, das sie mit dem Kürzel idA auch in ihrem Namen tragen. (df)

Fotos: Valentin Jeck



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