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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_von_Stanley_Saitowitz_in_San_Francisco_4715585.html

24.03.2016

Lamellen für alle

Wohnhaus von Stanley Saitowitz in San Francisco


Auf der einen Seite die mächtige Kuppelkirche der Baptistengemeinde, auf der anderen ein spitz zulaufender Baukörper mit grünlich schimmernder Lamellenfassade. Ein Tor zur Octavio Street haben Stanley Saitowitz | Natoma Architects (San Francisco) mit ihrem neuen Wohnbau geschaffen. Die hellgrünen Lamellen sind Ornament und Instrument zugleich: Auf der Westfassade des Baus angebracht, sind sie als individuell einstellbarer Schutz vor der kalifornischen Sonne gedacht.

Die Architektur des Apartmentbaus reagiert mehrfach auf seine spezifische Umgebung in der Innenstadt von San Francisco. Die Octavio Street führt über einen Berghang und der zunächst achtgeschossige Bau nimmt mit ansteigender Straßenebene um zwei Stockwerke ab. Oberhalb eines Sockels sind dem Gebäude vertikale Tranchen ausgeschnitten. Der so entstehende Rhythmus aus hervorstehenden Gebäudepartien und Aushöhlungen spiegelt die historische Bebauung auf der anderen Straßenseite wieder. Im gleichen Format sind zwei weitere Innenhöfe aus dem Baukörper ausgeschnitten. Sie dienen der Durchlichtung und Durchlüftung, sind aber auch als gemeinsame Innenhöfe für die Bewohner gedacht, die Stanley Saitowitz und sein Team als Beitrag zu einem „Community Building“ verstehen.

Die Wohnungen selbst sollten wie Lofts möglichst wenig Wände und einen freien Grundriss haben. Sanitäranschlüsse konzentrierten Stanley Saitowitz Natoma Architects auf dicke Wände oder bündeln sie auf Sockeln. Während die Wohnungen im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss über eine eigene Treppenanlage zugänglich sind, werden die oberen Wohnungen per Loggia erschlossen. Drei Grundrisstypen arbeiteten Stanley Saitowitz und sein Team heraus: einen I-förmigen, einen L-förmigen und einen U-förmigen, der eine Kombination aus den ersten beiden ist. Das U ist nur für das exklusive achte Geschoss reserviert, das über einen privaten Zugang zur Dachterrasse, eine kleine Spiraltreppe, verfügt. An dieser Stelle, wo die schmale Stiege über den Lichthof lugt, hat das so schön klingende soziale Konzept der gemeinsamen Innenhöfe seine Grenze: Schon verhöhnend ragt die Spiraltreppe sichtbar vom achten Stock über dem Atrium und führt vor Augen, dass die Dachterrasse überhaupt nicht für jedermann ist. (sj)



Fotos: Bruce Damonte, Steve Proehl


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