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21.01.2015

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Boxen-Prinzip

Wohnhaus in Spanien


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Wohnen in der Bastion: 200 Kilometer südlich von Madrid, am Rande der spanischen Stadt Ciudad Real setzt das Büro Muka Arquitectura (Madrid, Ciudad Real und Marbella) einen rauen Betonkasten mitten in eine flache Vorstadtgegend. Außen einer klobigen Festung gleich, überzeugt im Inneren das Zusammenspiel von Details und Materialien.

In die vordere Fassade schieben die Architekten drei opake Boxen aus weißem, gezahntem Glas. Um sie herum legt sich das Betonvolumen, das an beiden Längsseiten in Satteldächern endet, in der Mitte jedoch ein Flachdach bildet. Die Beschaffenheit des ockerfarbenen Betons wurde im Inneren des Hauses fortgesetzt.

Das Boxen-Prinzip zieht sich hier ebenfalls weiter: Den über zwei Etagen angelegten geräumigen Kernraum strukturieren Kastenvolumen mit jeweils unterschiedlichen Nutzungen. In den größeren befinden sich zwei Schlafzimmer, in den kleineren Badezimmer und Nassräume und eine Garderobe. Die zweite Ebene bestimmt ein schmaler, im Raum schwebender Korridorgang, der nicht mit einem Geländer, sondern mit feinen von der Decke abgehängten Metallseilen gesichert ist. Er verbindet das Schlafzimmer mit der Sauna.

Für die diffuse Lichtsituation sorgen Schlitze in den dicken Wänden ebenso wie die frontalen Glasboxen, zwischen denen auch jeweils Fensterfronten angebracht sind. Die Architekten variieren die Materialien der Innenausstattung. Grobe geriffelte Betonwände kombinieren sie mit etwas glatteren Betonelementen, die sie etwa für die Decke verwenden oder mit Wänden aus hellem Holz. Sehr wohnlich wirkt dieses Haus auf den ersten Blick nicht – es könnte auch eine Kunstgalerie sein. (pg)

Fotos:
Javier Callejas


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Kommentare

10

ulrike | 28.01.2015 20:49 Uhr

extrem gut

wow, was für ein tolles haus - klingt fast zu banal dafür. ein hervorragend durchdachtes und geplantes haus - vielen dank für die vorstellung!

hier hat jemand nah mit planern gearbeitet und investiert. sehr gelungen.

(deutsche "gemütlichkeit" bleibt da auf der strecke. lebensfreude garantiert nicht, die hängt nicht an holzböden-wänden-decken. gut so. bilder brauchts nicht.)

9

Designer | 26.01.2015 18:51 Uhr

Einheit ohne Brei

Das Ding ist aus einem Guss. Großartig. Und Provokant. Da pflichte ich lieber "pm kley" bei.

Die wunderbar gestalteten Details sind selbst so nem Honk wie mir Designer aufgefallen. Und zwar positiv.

So ein Gebäude ist mir lieber als der übliche Einheitsbrei.

8

pm kley | 23.01.2015 17:37 Uhr

Irritation / Inspiration

was zunächst für Irritation sorgen mag, erschließt sich beim Studieren der Tektur als echte schöpferische Leistung. Die plastischen Qualitäten und die Lichtführung schaffen einen unglaublich spannungsreichen Raumfluss. Zurecht wurde von der Redaktion auch die Material- und Detailqualität herausgehoben. Das nur andeutungsweise erkennbare Umfeld lässt erkennen, dass die Orientierung nach Innen die richtige Entscheidung war. Die Frage der "Wohnlichkeit" beantwortet der Bauherr selbst, sicher hätte er die Umsetzung des Hauses sonst nicht beauftragt.
Danke Baunetz für Bericht und Bilder dieses Juwels.

7

X und Y | 22.01.2015 15:29 Uhr

Break the silence.

Jetzt habe ich mir ein buntes, lebensfrohes Bild gekauft und würde das gerne aufhängen um die innere Strenge ein wenig aufzulockern.

Geht schlecht.

Doof oder?

6

Architekturkritiker OL | 21.01.2015 16:51 Uhr

Eiskalt?

Eiskalt finde ich das Innen nicht. Für Beton eher erstaunlich warm, was an der Oberfläche und der Einfärbung liegt.
Ungünstig finde ich eher die "Gartengestaltung" mitsamt (Elektro)Zaun und zum Briefkasten mutierten Elektroschrank sieht das eher aus wie der Vorhof eines Umspannwerkes...

5

captainjoe | 21.01.2015 16:03 Uhr

Boxen-Prinzip

Vom Boxenprinzip ist nicht viel zu sehen. Kreativität, Gestaltung und Inspiration haben sich gar nicht erst mit der äußeren Erscheinung des Gebäudes beschäftigt, sondern sich auf den Innenraum gestürzt. Schade nur, dass der Inneraum entgegen der Gebäudehülle der Öffentlichkeit verborgen bleibt.

4

Uff | 21.01.2015 16:01 Uhr

Oberflächen

Da möchte ich als Kind mal volle Kanne durch den Flur rennen, ausversehen stolpern und dann ordentlich an der Wand entlangschrammen!

Aua!

Ungemütlichkeit 3000

3

Toni Tek | 21.01.2015 15:50 Uhr

Thema verfehlt

Als Technikbauwerk, z.B. für die Berliner Wasserbetriebe nicht schlecht. Aber als Wohnhaus...?

2

ein architekt | 21.01.2015 15:49 Uhr

Boxen-Prinzip Wohnhaus in Spanien

Aussen Trafostation
Innen Kolumbarium

Es fehlt komplett die Lebensfreude, die ein gradliniges, materialhaftiges und designbewusstes Wohnhaus auch ausstrahlen kann. Schade.

1

albrecht weber | 21.01.2015 14:34 Uhr

Boxen-Prinzip Wohnhaus in Spanien

Katastrophe - eiskalt
ein Hochsicherheitstrakt
intellektuelle Verwirrung

 
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