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17.09.2014

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Aus Holz mach Beton

Wohnhaus in Portugal


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In dieser Kleinstadt sieht selbst ein Neubau alt aus – auf den ersten Blick. Palmela, ein Städtchen in Portugal südöstlich von Lissabon, hat seinen mittelalterlichen Charme bewahrt. Eine raue Burg erhebt sich über den Dächern und engen Straßen. Mitten in dieser Umgebung stellte das in Lissabon ansässige Büro Paratelier in sechs Monaten ein Wohnhaus fertig, dessen Äußeres sich bestens in die Umgebung einfügt, auch wenn die Fassade etwas mit der Wahrnehmung spielt.

Denn sie ist aus Beton, nicht aus Holz, wie man zunächst denken könnte. Die warme Ockerfarbe des Betonzuschlags sowie die typische Form der Täfelung und die Holzmaserung sind Hinweise auf das Material Holz, mit dem hier die Betonwände tatsächlich auch geschalt worden sind. Danach haben die Architekten das Schalungsholz zu 93 Prozent für den Innenausbau recycelt.

Im Inneren des 186 Quadratmeter großen Zé House wurden die meisten Wände, die Böden sowie die Einbaumöbel mit den zuvor gesäuberten und gehobelten Schaltafeln verkleidet. Die Eingangssituation in diesem sonst eher engen Wohnhaus erhebt sich über zwei Stockwerke. Der Wand, an die sich die grazile Holztreppe anlehnt, ließen die Architekten ihre raue Betonoberfläche – so gibt sie der Holzgemütlichkeit einen kleinen Stich, besonders im Dachbereich.

Im Erdgeschoss ist eine Zugangslobby. Über den Schlafräumen im ersten Obergeschoss befindet sich eine geräumige Wohnküche. Von hier aus geht es zu einer Terrasse, die den Ausblick zu grünen Hügeln, der Burg und der ockerfarbenen Dachlandschaft Palmelas erlaubt. Die schläfrige Idylle bricht hier das Geländer aus rostigem Bewehrungsstahl – ein ironischer Ausgleich. (pg)

Fotos: Leonardo Finotti


Zum Thema:

Neun hervorragende portugiesische Wohnungsbauten der letzten Jahre in der  Baunetzwoche#197 Häuser in Portugal


Kommentare

5

A.-Th. Mayer | 29.09.2014 14:13 Uhr

preiswert und schön lässig... toll !

preiswert und schön lässig... toll !

4

Designer | 18.09.2014 11:28 Uhr

Alpenstyle

Was "mehmet" hier angesprochen hat, habe ich auch sofort gedacht. Sieht innen sehr nach Berghütte aus, aber das ist vlt. eher Geschmackssache. Vielleicht sind ja auch die Bauherren aus den Alpen.
Der scheinbar fehlende Sonnenschutz ist allerdings wirklich komisch. Da kann man nur hoffen, dass dafür eine andere, plausible Lösung gefunden wurde.

3

serdika | 17.09.2014 21:58 Uhr

..Architekt / qm

die schönste Architektur entsteht irgendwie oft bei den "kleinen" Häuser, bei die Architektenleistung pro Quadratmeter als Flächenkennwert i.d.R. am höchsten ausfällt. > Planung + Bauleitung! Qualitäten die 20Mio+ Projekten schwer durchzuhalten sind....

2

peter | 17.09.2014 16:27 Uhr

gratulation!

ein sehr schönes konzept mit dem schaltafel-recycling! hoffentlich war das eingezogene schalöl auch bio-olivenöl o. glw.
und so eine absturzsicherung mach ich auch mal, wenn ich mir
ein haus betonier'.
(denn alles, was sich reimt, ist gut.)
klasse haus!

1

mehmet | 17.09.2014 16:11 Uhr

guter ansatz

das ist sicher ein guter ansatz, schalungsbretter recyclen und im innenausbau wiederverwenden.

dennoch, portugal ist ein land wo die sonne scheint und es auch mal richtig heiss wird, da finde ich den "warmen" innenausbau mit holz, optisch eher alpenländisch anmutend, irgendwie deplatziert. ich
kenne von portugal "kalte" materialien für innen, terrazzo, marmor, stein...

nicht verständlich sind für mich die fensterdetails, ausser den schiebetüren scheinen die fenster fest verbaut und nicht zu öffnen. üblicherweise hat man in diesem klima ja fenster die zu öffnen sind, zu besseren belüftung nachts, sowie einen aussenliegenden sonnenschutz, der ebenfalls schliessbar ist und in der mittagshitze alles abdunkelt.

wären es schweizer architekten, hätte ich gesagt, gut, die bauen wie zuhause, aber hier....komisch.

witzig sind die geländer aus bewehrungsstahl!

 
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