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08.11.2016

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Grandezza in weißem Beton

Wohnhaus in Laax von Valerio Olgiati


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Beton kommt nicht aus der Mode, doch nicht viele Architekten beherrschen den formbaren Kunststein so meisterhaft wie Valerio Olgiati (Flims/Schweiz). Dieser Umstand mag seine rege Tätigkeit in der Architekturlehre erklären, deren Bedeutung er nach Professuren an der ETH, der AA oder in Harvard mit Vorträgen auf der ganzen Welt unterstreicht. Seine realisierten Projekte fallen weniger durch ihre große Zahl, als vielmehr durch die Qualität ihrer konsequenten Reduktion auf. Das Einfamilienhaus im schweizerischen Laax richtet sich nach den örtlichen Bauvorschriften und besitzt derweil – um mit den Worten des Architekten zu sprechen – eine „ungeahnte 'Grandezza' und Homogenität in der Kleinteiligkeit und Heterogenität des umgebenden Dorfes“.

Das 10 bis 20 Meter schmale und 90 Meter lange Grundstück verbindet den historisch gewachsenen Dorfkern mit einer Landwirtschaftszone. Entsprechend der baugesetzlichen Vorschriften wurden an beiden Enden der Parzelle oberirdische Volumen errichtet. Diese werden durch einen Gang und eine Halle im Untergrund verbunden, in der, so der Architekt, unter Oberlichtern „das alltägliche Leben der Familie stattfindet“. Vom Dorf her ist das sogenannte „Stadthaus“ mit „klarer und einfacher Stirnfassade“ als Platzkante wahrnehmbar. Hier wohnen die Kinder und Gäste des Hauses. Das sogenannte „Landhaus“  öffnet sich hingegen als niedriger Baukörper zur Landschaft.

Klar definiert erscheinen die beiden Volumen von außen – auch durch die fassadenbündig angeschlagenen Kippfenster. Trotz der homogenen Oberfläche aus weißem Sichtbeton innen wie außen, ist der Zusammenhang von äußerem Erscheinungsbild und „innerer Erlebniswelt“ auf immerhin 582 Quadratmetern nicht auf den ersten Blick erfassbar. Die Materialpalette ist mit Nussholz, Bronze und weißem Ortbeton ebenso reduziert wie die präzise gesetzten Öffnungen des Gebäudes. Der sehr eigenen Wohnästhetik entsprechend, werden die Haupträume als „Nischen“ charakterisiert, die „mit ihren Giebeln zu Höhlen im Haus werden“. Kontrollierte Raumlüftung in Verbindung mit Erdsondenheizung und Betonkernaktivierung runden das kompakte Konzept technisch ab. (dd)

Fotos: Archiv Olgiati


 
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