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05.04.2016

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Naiv gestapelt

Wohnhaus in Japan von APOLLO Architects


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Ein Sockel aus Stahlbeton, ein zweifacher Aufbau aus Holz. Die Konstruktion ist außen sichtbar, die Baufigur ist klar und doch läuft diese Architektur der Idee eines klassischen Wohnhauses zuwider. Wie schon bei ihrem Projekt in Tokio dekonstruieren APOLLO Architects (Tokio) auch bei diesem Wohnhaus in der japanischen Stadt Obu ihre Architektur, zerschneiden es je Etage in mehrere Quader und stapeln die einzelnen Teile, vermeintlich ungeachtet der Statik, neu aufeinander. Wie bei einer minimalistischen Skulptur hat Projektleiter Satoshi Kurosaki exakt die Linien angepasst und zugleich die Freiheit besessen, stufenweise jede Etage weiter in die Breite zu dehnen und diese umgekehrte, naiv daherkommende Türmung noch in der Farbgebung der Fassade zu betonen – der Beton bleibt roh, die beiden Holzstockwerke sind mit anthrazitbeschichteten Stahllamellen verkleidet.



Aus der Funktion heraus erklären APOLLO, warum die Obergeschosse so weit über dem Sockelgeschoss ragen müssen: Gleich zwei offene Garagenplätze bringt das Büro auf dem schmalen Grundstück unter, die darüber gestapelten Obergeschosse fungieren als Dach. Der Betonsockel ist im Gegensatz zu den oberen Etagen nicht aus einem rechteckigen Grundriss entwickelt, sondern zeigt einige Einschnitte, um Autostellplatz und Eingangssituation ebenso wie die besondere Nutzung des Geschosses bestenfalls zu kombinieren. In diesem Geschoss ist nämlich die Kunstsammlung des Bauherren untergebracht, die einerseits sichtbar, andererseits lichtgeschützt sein muss. Eine große Fensterfront ermöglicht den Blick auf einige Werke, während dicke Betonmauern andere schützen.



Verfügt die Galerie über einen eigenen Zugang neben der Fensterfront, ist dem Betonsockel seitlich noch ein Treppenhaus angefügt, das in den Quadern der beiden Obergeschosse aufgeht. Dieses offene Treppenhaus ist von einem Oberlicht des Flachdachhauses belichtet. Im ersten Obergeschoss befinden sich alle Sanitäreinheiten und die Schlafzimmer, im obersten Stockwerk ist das Wohnzimmer. Nur vereinzelte kleine Fenster hat Kurosaki für diesen Wohnbereich eingeplant. Außen, konzentriert gesetzt und – selbstverständlich – niemals im Raster. (sj)



Fotos: Masao Nishikawa




 
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