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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_aus_Stahl_in_Bangkok_4107899.html

07.11.2014

Für den Zinnmann

Wohnhaus aus Stahl in Bangkok


Wer mit dem Skytrain in zehn bis 15 Metern Höhe durch die Häuserlandschaft Bangkoks saust, mag sich über den architektonischen Einheitsbrei wundern, der am Zugfenster vorüberzieht. An aussagekräftigen Großprojekten mangelt es der Acht-Millionen Metropole, Qualitäten liegen hier eher in kleineren verborgenen Bauten wie dem soeben fertiggestellten Tinman House. Nordöstlich des Stadtzentrums im Bezirks Huai Khwang hat das Büro Junsekino Architect and Design (Bangkok) ein Stadthaus aus Stahl gebaut, das neben den exzentrischen Wünschen des Bauherren auch traditionelle thailändische Haustypologien einbezieht.

An seiner Stahlkonstruktion schätzt der Architekt Jun Sekino besonders die Materialehrlichkeit, die Widerstandfähigkeit sowie die Möglichkeit ihrer raschen Errichtung. Auf begrenzter Grundstücksgröße in zentraler Lage gebaut, nutzt die über sechs Meter spannende Stahlkonstruktion den Bauplatz komplett aus. Eine besondere Herausforderung war die Isolierung der Westfassade, hier zieht sich eine doppelschalige Wand vom Boden bis zum Dach.

Im Erdgeschoss befinden sich Parkplätze sowie ein halboffener Wohnbereich, der an die im tropischen Klima traditionell üblichen Pfahlbauten erinnert. Insgesamt gibt sich der Wohnraum auf 415 Quadratmetern Fläche offen und flexibel. Ein Oberlicht über dem Treppenhaus, das wie viele Details aus in schrille Farben getauchtem Stahlgitter besteht, fungiert als natürliche Lichtquelle.

Dass der Auftraggeber ein Film- und Musical-Fan sein muss, offenbart sich in dem Namen, den er seinem Haus gegeben hat. Tinman, der Zinnmann, ist eine der Hauptfiguren des US-Klassikers „Der Zauberer von Oz“. Ein bücherliebender Mensch ist er außerdem: Seine private Bibliothek füllt das Doppelgeschoss der zweiten und dritten Etage. Daran angeschlossen befindet sich der Schlafbereich, den der Bewohner über eine blaue Wendeltreppe aus Gitterstahl erreicht.

Eine Besonderheit ist auch das Seilnetz, das sich über einen Teil des dritten Geschosses spannt und ähnlich einer Hängematte zum Entspannen einlädt. Die darüber liegende Dachterrasse bietet Ausblick über Bangkoks Stadtlandschaft und hält die Möglichkeit einer Erweiterung nach oben hin offen. (lr)

Fotos: Spaceshift studio


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