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11.04.2017

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Schwäbischer Findling

Wohnhaus aus Dämmbeton von Steimle Architekten


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60 Zentimeter dick ist der Dämmbeton, die Bretterschalung gibt ihm eine sichtbare Struktur; die Hanglage sowie der unregelmäßige Grund- und Aufriss lassen das Wohnhaus wie einen Findling wirken – so sehen es jedenfalls die Architekten. Nach einer Villa in Tübingen präsentieren Steimle Architekten (Stuttgart) aktuell ein Wohnhaus mit dem Namen E20 in Pliezhausen, 30 Kilometer südlich von Stuttgart.

Die umgebende dörfliche Bebauung lässt vermuten, dass das Satteldach des Neubaus einer örtlichen Bauvorschrift folgt. Die spitz zulaufenden Giebelseiten brechen die klassische Form jedoch auf, so dass sich der Sichtbetonmonolith stark von seinen Nachbarn abhebt. Das Untergeschoss auf der Straßenebene umfasst neben der Garage noch einige weitere Räumlichkeiten, das eigentliche Wohnen findet darüber statt. Der fließende Raum zwischen Küche und Wohnzimmer öffnet sich zur Terrasse an der Rückseite des Hauses. Schlaf- und Kinderzimmer sind jeweils als autarke Einheiten mit eigenem Bad in diesen Raum eingestellt.

Von außen folgt die Freifrom einer gewissen Logik. Beispielsweise öffnet sich eine Kante des Hauses mit Tür und Tor als Eingang zur Straße. Der Schornstein als gartenseitiger Abschluss gibt der Ansicht einen Cottage-haften Charakter. Im Inneren entstehen durch die schiefen Winkel allerdings weniger gemütliche als vielmehr unruhige Räume. Flächen aus Sichtbeton und weißem Putz treffen in abenteuerlich steigenden und fallenden Winkeln aufeinander. Das Holz als warmes Material bringt kaum Beruhigung.

Auch wenn man über die Zweckmäßigkeit der verwinkelten Einbaumöbel streiten kann, erscheinen sowohl die Raumorganisation als auch die Detaillierung im Wohnhaus E20 durchdachter als im Vorgängerbau in Tübingen. Eine gewisse Kompaktheit scheint dem Projekt im Vergleich gut getan zu haben. (dd)

Fotos: Brigida Gonzalez


Kommentare

4

anwohner, nachbar von e20 | 10.08.2017 00:25 Uhr

Zwanghaft modern; Denkbar schlechter Bauplatz

Wie kann man nur so einen architektonischen Monolith, der ja anspruchsvoll ist, so platzieren? Im Westen: Ein 6 geschossiges "Hochhaus" aus den 70er Jahren. Nimmt die gesamte Sonne. Eingezwängt in Nachbargebäude der 60er und 70er Jahre. Kein Blick in den Süden, oder nur gering. Das Gebäude hat das Problem, dass es zwar eindrucksvoll ist, mit seinen schrägen Kanten. Aber es nimmt leider gar keine Bezüge auf, es wirkt krampfhaft "anders", und möchte sich krampfhaft abheben. Kann man architektonisch machen. Nur, wird es in 20 Jahren sehr sehr modisch wirken. Schlimm ist auch die Gartengestaltung, große Fläclhen zu"gesteint", eine Katastrophe für Vögel. Wieder mal ein Beispiel für ein Architektenhaus, dass zwanghaft modern sein will, aber nicht wirklich Bezüge aufnimmt zur Umgebung. Tipp: Einfach mal die Vorhänge von innen im 1. OG anbringen, an der Küche. Alle Hochhaus bewohner der Ostfassade des Hochhauses sehen, was dort im E 20 gekocht wird. Geschmacksache, sich so zu zeigen. Das Gebäude wurde wahrscheinlich so entworfen, dass es auch an jedem anderen Ort stehen könnte. Auch die Natursteine im Garten haben null Bezug zu Pliezhausen, man hätte doch Sandstein wählen können. Schade .

3

Martin S. | 21.04.2017 19:10 Uhr

Ich mag's...

Dieses beeindruckend schöne Gebäude muss man nicht erklären - es erklärt sich von selbst.


2

Nörgeli | 21.04.2017 16:06 Uhr

Wer's mag

Will man sein Heim über 50 Jahre immer erklären müssen? Wohnen in der Skulptur. Zeitlos ist anders. Da hilft es auch nichts, wenn die Kinder den Boden mit Spielsachen und Klamotten zuschütten und noch drei Designer-Sofas drinstehen.
An die Wand kommt nicht viel, das Schlagbohren ist auch in Dämmbeton kein Vergnügen.
Apropo Beton: 60 cm Wanddicke heißt "umlaufend 30 cm Wohnfläche verschenken! Da könnte man sogar Betonfertigteile als Fassade an den hochdämmenden Holzrahmenbau hängen und wäre immer noch besser.

1

Es fröstelt | 21.04.2017 10:27 Uhr

doch sehr

bei dem Anblick der Fotos...

Hoffentlich wird der gelungene Bau mit Leben gefüllt!

 
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