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21.02.2008

Der mit dem Blubb

Wettbewerb für Städelmuseum in Frankfurt entschieden


Wir wollen den Entwurf des Frankfurter Büros Schneider + Schumacher keinesfalls schmähen, wenn wir uns angesichts der leicht aufgewölbten Rasenfläche mit den vielen runden Bullaugenoberlichtern an die Rahmspinat-Werbung einer bekannten Tiefkühlkostfirma erinnert fühlen. Die Idee, das Städel-Museum in Frankfurt/Main unterirdisch zu erweitern, finden wir genial. Und damit sind wir nicht allein: Als „großen Wurf“ und „dramatisch festlich“ lobten heute die Feuilletons der großen Lokalzeitungen den Entwurf der Sieger im geladenen Wettbewerb um die Erweiterung des Städel-Museums in Frankfurt/Main, dessen Ergebnis am 20. Februar 2008 bekannt gegeben wurde.

Ziel des Wettbewerbs war die bauliche Erweiterung des Museums um eine Sammlungsfläche von 3.000 Quadratmetern sowie die Behebung von Mängeln an der bestehenden Substanz des 1878 erbauten und in zahlreichen Bauabschnitten erweiterten Museumsbaus. Der Neubau sollte sich in den städtebaulichen Kontext einpassen und dem Denkmalschutz Rechnung tragen. Die Jury unter dem Vorsitz von Louisa Hutton entschied sich für folgende Rangfolge:

  • 1. Preis: Schneider + Schumacher (Frankfurt/Main)

  • 2. Preis: Kühn Malvezzi (Berlin)

  • 2. Preis: Gigon/Guyer (Zürich)
„Ein leuchtendes Juwel am Tag, ein Lichtteppich in der Nacht – etwas ganz Besonderes ist den
Architekten Schneider + Schumacher mit dem Entwurf zur Erweiterung des Städel-Museums gelungen“, urteilt die Wettbewerbsjury in ihrer zusammenfassenden Stellungnahme. Mit ihrem Entwurf, der eine großzügige Museumshalle für die Präsentation der Kunst nach 1945 unter dem Städelgarten vorsieht, deren Deckenöffnungen sich als Verlaufsmuster über die Gartenfläche ausbreiten und die Halle mit natürlichem Licht versorgen, setzen sie ein „zugleich subtiles wie markantes, ja starkes, ein flächendeckendes Zeichen, das sich selbstbewusst in den städtebaulichen Kontext einfügt. Es ist gerade die Zurückhaltung in der Architektur, die Inszenierung, die der Authentizität des Ortes Achtung entgegenbringt und dem baulichen Umfeld Luft zum Atmen lässt.

Den Architekten ist der Spagat gelungen, die große Baumasse, die fast zu einer Verdoppelung der Ausstellungsflächen im Städel-Museum führen wird, so zu organisieren, dass auch widersprchliche Anforderungen erfüllt werden konnten: Alle Zeitschichten der Städel’schen Bauentwicklung, ob denkmalgeschützt oder nicht, bleiben erkennbar, der Gartenflügel im Äußeren unangetastet, der Westflügel öffnet sich, der Garten bleibt, wenn auch unterbaut, als grüne Oase erhalten, die überraschende Einblicke bieten, Neugierde wecken wird. Und der Garten hält Optionen bereit – Skulpturen könnten das museale Angebot im Inneren auf ideale Weise ergänzen.
Frankfurt erhält nicht nur ein besonderes, ein einzigartiges neues Ausstellungsgebäude, sondern darüber hinaus eines, das als ‚green building‘ auf der Höhe seiner Zeit ist“, so die Preisrichter.

Die unterirdische Bebauung wurde nicht nur von der Jury favorisiert, sondern auch von der Hälfte der eingeladenen Teams. Neben Schneider + Schumacher haben außerdem das japanische Büro Sanaa Kazuyo Sejima, Ryue Nishizawa & Associates, die Frankfurter Architekten Wandel Hoefer Lorch + Hirsch Müller sowie das New Yorker Büro Diller Scofidio + Renfro eine unterirdische Bebauung vorgesehen.

Der Baubeginn ist für Ende 2008/Anfang 2009, vorgesehen, die Fertigstellung für Ende 2010 geplant. Alle acht Projekte des Architekturwettbewerbs werden vom 8. bis 24. März 2008 im Städel-Museum präsentiert.


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1. Preis

1. Preis

1. Preis

1. Preis

2. Preis: Kühn Malvezzi

2. Preis: Kühn Malvezzi

2. Preis: Gigon/Guyer

2. Preis: Gigon/Guyer


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