„Doppelhaus, Siedlungstyp Haus A, Baujahr 1954, 95 Quadratmeter Wohnfläche, 1 Vollgeschoss, viele kleine Räume und Stauflächen ‚Siedlerstil‘, Grundstück 1.120 Quadratmeter, ‚Selbstversorger‘.“ So liest sich die Baubeschreibung eines ganz normalen Hauses in Hamburg-Wilhelmsburg, wie es so oder ähnlich millionenfach in Deutschland steht. Etwa die Hälfte aller Wohneinheiten in der Bundesrepublik ist zwischen 30 und 60 Jahre alt. Sie alle sind energetisch modernisierungsbedürftig.

Im Rahmen der IBA Hamburg nimmt sich das Unternehmen Velux des genannten Siedlungshauses an und gestaltet es modellhaft um. Ziel des Projekts Model Home 2020: „Optimales Energiedesign und höchste Wohnqualität“ – und das zu Kosten, die ein durchschnittlicher Bauherr tragen kann.
Dazu wurde unter der Anleitung eines Konzeptteams – unter anderem mit den Professoren Manfred Hegger und Klaus Daniels und dem Lichtplaner Peter Andres – ein Wettbewerb an der TU Darmstadt ausgelobt, dessen Ergebnis am 8. September der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Den mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Wettbewerb hat Katharina Fey mit ihrem Entwurf „... aus eigenem Anbau“ gewonnen.

Die Jury beurteilte den Siegerentwurf so: „Die Neuinterpretation des Siedlerhaustypus ist ein sehr gelungener Umgang mit dem Ursprung dieser Wohnform. Der behutsame, angemessene Umgang mit dem Bestand wird ebenso gewürdigt wie die Gestaltung des Freiraums. Durch die klare innenräumliche Neuordnung des Bestands und den orthogonalen Anbau mit direktem Bezug zum Garten werden gute Aufenthaltsqualitäten geschaffen.
Bei dem Entwurf spielen der Umgang mit Tageslicht und die natürliche Belüftung eine zentrale Rolle. Der lineare Anbau hat das Potential einer modularen, abschnittsweisen Realisierung. Neben dem hohen Wohnwert überzeugen die energetischen Kennwerte des Entwurfs.“

Bis Mai 2020 wird nun das Kompetenzteam die Entwurfs- und Ausführungsplanung betreuen. Von Juni bis voraussichtlich Dezember 2010 steht das Model Home 2020 Fachleuten und Bauherren als Forum für den Austausch über die Zukunft des Wohnens im 21. Jahrhundert offen.

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