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10.07.2012

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Kunst unter Verschluss

Wettbewerb für Bauhaus-Museum Weimar entschieden


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Der Wettbewerb für das Neue Bauhaus-Museum in Weimar wurde nun endgültig entschieden: Die Berliner Architekten Heike Hanada und Benedict Tonon überzeugten die Jury mit ihrem Entwurf für einen Beton-Kubus am Rande des Weimarhallenparks.

Das neue Museum liegt im Zentrum der Stadt – in unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das Stadtmuseum, das Congress Centrum Neue Weimarhalle und das Gauforum mit nördlich angrenzender Wohnungsbebauung aus den späten zwanziger Jahren. Innerhalb der städtebaulichen Situation soll der Neubau als kulturelles Zentrum eine selbstbewusste Position einnehmen.

Der Monolith wird durch einen Betonsockel über das Niveau des Parks erhoben. Die kompakte Gebäudeform, die sich hermetisch gegenüber der Umgebung zu verschließen scheint, soll durch die gläserne Hülle abgemildert und in eine bewusste „Unschärfe“ transformiert werden. Die Fassade ist horizontal gegliedert durch Bänder aus schmalen, opak satinierten Glasstreifen – ihr Rhythmus wird überlagert von einem Raster aus feinen, eingeätzten schwarzen Linien. Nachts wird die Fassade durch umlaufende OLED-Lichtbänder zum Leuchten gebracht. Auch das Innere wird überwiegend in Kunstlicht getaucht, denn Fenster sind in dem Entwurf fast keine vorgesehen.

In der Eingangshalle greifen Fußboden und Wände Materialität und Haptik des Betonsockels auf. Von hier aus gelangen die Besucher zu den einzelnen Ausstellungsbereichen. Ein Café auf Parkebene soll den den öffentlich zugänglichen Bereich erweitern und die unterschiedlichen Niveaus miteinander verbinden.

Thüringens Kulturminister und Stiftungsratsvorsitzender Christoph Matschie gibt  sich zufrieden: „Jetzt bekommt das Bauhaus an seiner Weimarer Wiege endlich einen gebührenden Platz. Wieder einmal wird das Bauhaus in der kommenden Zeit zu einem Zeichen des Aufbruchs werden. Denn der Bau des Museums setzt einen wichtigen Impuls für die gesamte Stadtentwicklung Weimars.“


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Kommentare

20

Charlotte | 06.04.2019 22:53 Uhr

Schade

Ein Bunker. Keine Idee. Geschmacklos. Fad. Irgenwie kein Raum... eher ein Klotz.

19

Chris Elliott | 23.07.2012 09:32 Uhr

Good choice

I think this project has a beautiful mysterious quality - I look forward to seeing the finished work.

18

remko | 20.07.2012 17:20 Uhr

@ wie Sie sehen..

Ich kann nur zustimmen. Wer die Gelegenheit nutzen konnte, sich die 27 Finalisten für diesen Wettbewerb in Weimar anzuschauen, wird vermutlich mit mir übereinstimmen, daß es genügend äußerst überzeugende Beiträge gab. Mich hat allerdings in diesem Zusammenhang sehr gewundert, wie es der Hanada Entwurf in die finale Preisgruppe schaffen konnte, da er handwerkliche Fehler aufwies und andere Entwürfe unter den 27 Zweitrundenteilnehmern mit der gleichen Typologie (Betonklotz) einfach viel besser waren.

17

wie Sie sehen.. | 18.07.2012 23:02 Uhr

sehen Sie nichts!

"Unschärfe" scheint hier eine freundliche Bezeichnung für das Fehlen jeglicher (erkennbaren) architektonischen Idee zu sein..

Da kann man dann schon mal "überdimensioniert hohe Räume" oder einen mit LED-Streifen dekorierten Glasvorhang vor einer Betonfassade als Weltneuheiten feiern.

Und die einzige Aussage der Perspektiven ist: es gibt ein Wasserbecken!! (Und nachts verschwinden die Bäume).
Aber vielleicht gibtes ja auch tatsächlich nichts weiter, was dieses Gebäude zu sagen hätte.

"Breit aufgestellte Architekturqualität" bringt auch ein mutiges und offenes Verfahren nicht, wenn am Ende der Bauherr die Banalste aller Möglichkeiten auswählt. Schade!

16

weimarer | 12.07.2012 19:35 Uhr

@sieben

seit wann wird nachhaltigkeit und recycling mit einander verglichen. holz verrottet und wird so dem natürlichen kreislauf zugefügt. polysterol ist ein baustoff jenseits von gut und böse. beton benötigt extrem viel primärenergie und das beton wiedervwendet wird ist richtig, aber nicht in kombination mit stahl..sprich stahlbeton.

aber an diesen bemerkungen merkt man was die bauindustrie geschafft hat! danke, liebe industrie.. ihr habt es geschafft da sbeton nachhaltiger erklärt wird als holz.

15

Sieben | 12.07.2012 13:35 Uhr

Nachhaltiger Beton

Dass Beton nachhaltig ist, erlebe ich fast täglich auf Baustellen, wo zerkleinerter Bauschutt ("Recycling") als Unterbau unter Gebäuden, Plätzen oder Straßen eingebaut wird. Versuchen Sie mal Holz oder gar Polystyrol wieder zu verwenden! Dass Beton nicht nachhaltig sein soll, ist für mich nur eine unüberlegte Wiederholung eines Meinungsdiktats.

Noch zum Gebäude: die Mode der LED-Fassade soll hier architektonische Gestaltung sein. Wie werden wir in 10 Jahren darüber denken?

14

Max | 12.07.2012 11:39 Uhr

grenzenloses Halbwissen

@weimarer

Da OLEDs kein UV-Licht emittieren werden auch keine Insekten angezogen.


13

eduard | 11.07.2012 23:28 Uhr

weimar

ist langweilig weil überraschungen hier nicht vorkommen (dürfen)!
sicher, es war eine schwierige aufgabe für einen schwierigen bauherrn in einem städtebaulichen niemandsland.

gewonnen hat ein hermetischer klotz, der sich groß macht und in die nahtstelle zwischen musealer innenstadt und vergessener nordstadt drängt.
das ist erst einmal gut!

gewonnen hat das wirtschaftlichste konzept, weil kompakt und damit augenscheinlich energetisch beherrschbar.
das ist auch erst einmal gut!

gewonnen hat auch der vielversprechendste innenraum, wenn man alle 4 finalisten dahingehend vergleicht.
das ist wieder erst einmal gut!

gewonnen hat auch der räumlich kleinste eingriff in die hangkante des weimarhallenparks.
auch das ist erst einmal super gut!

ABER ES IST TOTAL LAAAAAANGWEILIIIIIIG!!!

12

weimarer | 11.07.2012 22:02 Uhr

schilda oder weima

so interpretiert man nachhaltigkeit im jahre 2012:
"Der Entwurf sieht zahlreiche Maßnahmen vor, mit denen die Nachhaltigkeit des Baus durch langlebige Baustoffe wie Glas, Beton, Steinböden und Lehmputz sichergestellt wird." pressemeldung der klassikstiftung weimar
nachhaltigkeit weil für die ewigkeit? a la gauforum vis a vis... beton als nachhaltigen baustoff... vergleicht man den wikipediaeintarg zu nachhaltigkeit ("Das Konzept der Nachhaltigkeit beschreibt die Nutzung eines regenerierbaren Systems in einer Weise, dass dieses System in seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand auf natürliche Weise regeneriert werden kann.") dann fragt man sich wie beton auf natürlichweise regeneriert werden kann.

nachhaltigkeit ist ausserdem fensterlos bauen, dann photvoltaik aufs dach um dann die räume künstlich zu beleuchten... schilda oder weima(r)?
und obendrein wird die fassade am angrenzenden park beleuchtet... licht und insekten und naturschutz. mahlzeit! fragt mal VW in dresden was sie alles machen mussten damit sie am park bauen durften...

aufwachen!

11

oli | 11.07.2012 16:46 Uhr

@peter

Genau das ist die Schwierigkeit, die eine Nutzung für das Bauhaus-Museums mit sich bringt: durch eine, weitestgehend aufgrund der fahlen Architektur der Jahre 1960--90 basierenden Glorifizierung des Bauhauses ist eine nicht zu erfüllende Erwartungshaltung entstanden, die weder mit einer baulichen noch inhaltlichen Reminiszenz an das damalige Bauhaus erfüllt werden kann.
Der Entwurf kann nicht sein wie damals oder wie damals im heute und ist es meiner Meinung auch nicht.
Was nur wenige wissen können: Der Entwurf ist exakt das Ergebnis der Lehre an der heutigen Bauhaus-Universität. Und da ist er, der Bezug!

10

lars k | 11.07.2012 12:04 Uhr

unschärfe ist die neue schärfe

erst dessau, jetzt weimar. in dessau rekonstruieren BFM das fehlende Meisterhaus bewusst "unscharf" und was dabei als gebautes Resultat herauskommt ist noch völlig ungewiss, da geht schon das nächste "unscharfe" Gebäude an den Start, lustigerweise in Weimar und ebenfalls in starkem Bauhaus-Zusammenhang. Was ist da los? Stellen wir uns so den neuen Umgang mit rückwärts-Bezügen vor? Als Selbstkritik, dass wir die Vergangenheit ja nicht so scharf und klar und einseitig betrachten können? Bezieht sich das etwa auch noch alles auf den damals großartigen Entwurf von Kuehn Malvezzi fürs Berliner Stadtschloss, der in seiner Roh-Ziegel-Ästhetik ebenfalls irgendwie "unscharf" war? Oder werden wir einfach zunehmend kurzsichtig?

9

micha | 11.07.2012 10:55 Uhr

box

KLASSE !
Toll gemacht!

8

Boris Böhm | 10.07.2012 22:56 Uhr

Glückwunsch

Meinen herzlichen Glückwunsch, Heike!

Grüsse aus Frankfurt, Boris

7

Kersten | 10.07.2012 19:57 Uhr

Ins heute geholt.

Wirklich ein ueberzeugender und vielversprechender Entwurf. Im Kontext des Bauhaus zu entwerfen ist ja klar eine Herausforderung. Das Progressive der Moderne aufgreifen, dann aber wieder nicht zu vergessen das da "Learning from Las Vegas" war, und dann Stirling und Koolhaas und jetzt .... ?
Es freut mich ( ganz unsachlich ) dass dieser Wettbewerb nicht von einem "Stararchitekten" gewonnen wurde sondern von signifikanten Berliner Persoenlichkeiten. Zuguterlezt gefallen die Visualisierungen, die Aussenperspektiven erinnern an Gerhard Richters Malerei. Darin liegt natuerlich die Gefahr im Vergleich mit der gebauten Realitaet im Jahr 2015.

6

peter | 10.07.2012 17:02 Uhr

bauhausmuseum

ja nett.
ein ruhiger, an sich schöner entwurf.
etwas vermisse ich eine reminiszenz an das "revolutionäre" bauhaus, welches einst die architektur und die gesellschaft auf radikale weise gespalten und nachhaltig beeinflusst hat. dieser kubus hier könnte auch ein nettes kunstmuseum in irgendeiner mittelgroßen stadt sein, ich finde, er wird der radikalität des bauhauses nicht gerecht, ist zu gefällig und ein bisschen eigenschaftslos. die rendering lassen aalglatte weiße gipskarton-oberflächen erwarten, mit denen sich die bauhäusler so wahrscheinlich nicht identifiziert hätten.

vielleicht könte der bau ehrlicher konstruiert sein, ein bisschen rauher und handwerklicher in seinen oberflächen und details. er könnte auf sein tragwerk hin optimiert sein und es nicht hinter flachdecken und verkleidungen verschwinden lassen. das genau macht das bauhaus (zumindest für mich) nämlich aus.

5

hvw | 10.07.2012 16:57 Uhr

Sehr edel, aber zu introvertiert.

Sehr edel, aber zu introvertiert.

4

wacase | 10.07.2012 16:38 Uhr

Fassadenbild

Hier zeigt sich ein wohldurchdachter unaufgeregter Grundriss , der mit Sicherheit gut zu dem Bauhaus-Stil passt. Jedoch mit der Fassade kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Hier wird eine künstliche Stimmung über die OLED-Beleuchtung vermittelt,die so rein gar nichts mit dem Innenraum,noch mit der Umgebung,zu tun hat. Meiner Meinung nach härte man auf den künstlichen "Schnickschnack" ruhig verzichten können, was die Kosten mit Sicherheit stark entlasten würde ;-)

3

Maketheworldabetterplace | 10.07.2012 16:30 Uhr

"..., denn Fenster ...

... sind in dem Entwurf fast keine vorgesehen." Auch keine Oberlichter, noch nicht mal in den höheren Geschossen?

Wie sich ein Museum ganz mit Kunstlicht anfühlt, kann man z.B. in der Fondation Corbout von Ungers in Köln erleben. Nach 2-3 Stunden Wandeln unter elektr. Lichtdecken fühlt man die gleiche Beklemmung wie in einem fensterlosen Old-School-Warenhaus der 1970er Jahre.

Ich würde mich freuen, wenn das noch einmal überdacht würde.

2

Florian Kirfel | 10.07.2012 16:06 Uhr

Ein Lob dem Verfahren

Ausdrücklich sollte das Verfahren für den Wettbewerb gelobt werden. Ein offener Wettbewerb, mit einer ersten Stufe, in der sich alle Büros beweisen können (die, die es sich sonst nicht leiste können oder nie die Chance erhalten) und müssen (die, die sonst zu den immergleichen Gesetzten gehören). Danach erst die zweite, vertiefte Stufe mit dem tatsächlichen Entwurf. Das ganze anonym und mit ausreichend Reflektionszeit für die Jury begutachtet. Das minimiert zwar die Chance auf internationale Leuchtturmarchitektur, erhöht aber die auf eine breit aufgestellt Architekturqualität.
Auch als Nichtteilnehmer danke ich, denjenigen, die das Verfahren so auf den Weg gebracht haben. Das ist das eigentliche Vorbild am Museum für das neue Bauhaus-Museum in Weimar

1

remko | 10.07.2012 16:02 Uhr

von allen...

... vier Finalisten scheint sich die Jury treffsicher für den mittelmäßigsten entschieden zu haben. Was für einen Impuls dieser Entwurf auf die Stadt Weimar haben wird, wird sich zeigen. Es bleibt zu hoffen, daß sich ein bis zwei Menschen mehr an diesen Ort verirren als es die Renderings uns prophezeien, und der Klotz den Verantwortlichen nicht im Halse stecken bleiben wird. Dafür ist die Bedeutung und die Aufgabe dieses Gebäudes zu wichtig.

 
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