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21.08.2017

Bohnen auf Stelzen

Wettbewerb für Archäologisches Museum Zypern


Das zypriotische Ministerium für Kommunikation und Arbeit plant ein neues Archäologisches Museum. Es soll auf dem Grundstück des alten Krankenhauses von Nikosia entstehen und das alte Museum ersetzten. Dieses stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und ist für die wachsende Sammlung zu klein geworden. Denn noch immer wird Material von Ausgrabungen angeliefert – Zypern blickt auf eine über 12.000-jährige Zivilisationsgeschichte zurück. Rund 75 Millionen Euro stehen bereit, vergangenes Jahr wurde ein zweistufiger internationaler Wettbewerb ausgelobt. Von zunächst 129 Einsendungen waren sieben in die Endrunde gekommen. Die neunköpfige Jury unter Vorsitz des Ministers Alecos Michaelides, der unter anderem auch Sir Peter Cook und Elias Zegelis angehörten, hat folgende Preise vergeben.

  • 1. Preis Theoni Xanthi (100.000 Euro)
  • 2. Preis Pedro Pitarch Alonso (Spanien) (70.000 Euro)
  • 3. Preis Paul Kaloustian (Libanon) (40.000 Euro)

In der Endrunde waren außerdem: Dimitris Thomopoulos aus Griechenland, Gilbartolome Architectural Design Workshop aus Spanien, Aires Mateus aus Portugal und Yannis Kizis von Kizis Studio aus Griechenland. Sie erhielten je 25.000 Euro.

Für das dreieckige Grundstück nahe der mittelalterlichen Stadtmauer haben der Griechische Architekt Theoni Xanthi und sein Büro XZA architects drei aufgeständerte, im Grundriss bohnenförmige Volumen entwickelt. Durch dazwischengestellte Glaswände entstehen Atrien, die Blicke zur Stadt und zum Fluss ermöglichen. Das Ganze soll den Eindruck erwecken, die Umgebung fließe unter dem Bauwerk weiter – ein nachvollziehbarer Ansatz, nicht zuletzt weil dem Haus, das dort steht, wo die Stadt aufhört und ins Grüne übergeht, eine städtebauliche Schwellenfunktion zukommt.

Auch in der Ansicht wird die architektonische Botschaft klar: Im Museum soll weit mehr passieren als die Betrachtung von ausgegrabenen Objekten, deren Größe von Kirschkern bis Lastenkahn reicht. Zum besseren Verständnis ihres Entwurfs haben die Architekten sowohl horizontal als auch vertikal begrifflich gegliedert: Oberirdisch sehen sie mit den Museumskörpern die Ebene der Erinnerung, darunter im Erdgeschoss die Ebene der Stadt, in den beiden Tiefgeschossen die Alltagsfunktionen, die sogenannte Flusszone. Die Ausstellung ist analog der drei Körper dreigeteilt und folgt dem museologischen Konzept: „Topos“ steht für die Frühgeschichte und die Beziehungen der ersten Siedler mit dem Land und seinen Schätzen, „Sea“ steht für die allgemeine Beziehung der Insel Zypern zum Meer, und „Cosmos“ befasst sich mit den kulturellen Verbindungen im Mittelmeeer. (fm)



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1. Preis: Theoni Xanthi_XZA architects

1. Preis: Theoni Xanthi_XZA architects

1. Preis: Theoni Xanthi_XZA architects Museumsplatz

1. Preis: Theoni Xanthi_XZA architects Museumsplatz

3. Preis Paul Kaloustian

3. Preis Paul Kaloustian

3. Preis Paul Kaloustian, Blick vom Fluss

3. Preis Paul Kaloustian, Blick vom Fluss

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