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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Villa_bei_Porto_von_nu.ma_5161925.html

11.09.2017

Wohnen als Kontrastprogramm

Villa bei Porto von nu.ma


Avanca ist ein kleine, unscheinbare Gemeinde, 40 Kilometer südlich von Porto. Einfamilienhäuser, Gewerbe, viel mittelmäßiger Baubestand aus den letzten Jahrzehnten und eine weitläufige Produktionsanlage von Nestlé prägen das Bild. Zwischen die Hallen des internationalen Großkonzerns und ein im Aufbau befindliches Gewerbegebiet haben die Architekten des Büros nu.ma aus dem nahe gelegenen Aveiro vor kurzem eine Villa gesetzt. Auf den ästhetisch geradezu feindseligen Kontext – der auf den publizierten Fotos des Hauses nur vage zu erahnen ist – reagierten die Architekten mit einer klaren, kantigen, klassischen Sichtbetonarchitektur.
 
Das Grundstück des Hauses wird von Norden erschlossen, das Haus öffnet sich also nach Süden, zur langen Wandfläche der Produktionshalle. Schöne Aussichten in die Landschaft konnten hier nicht inszeniert werden. Vielmehr scheint die geschlossene, reduzierte Betonsichtigkeit der Außenflächen wie ein Kommentar zur Umgebung. Das Haus grenzt sich ab und reagiert mit einer gewissen formalen Rigorosität auf die Zumutungen des Umfeldes.
 
Hinter der horizontal dreigeteilten Fassade verbergen sich zwei Geschosse. Zur Straße hin liegt ein zweigeschossiger Bauteil über quadratischem Grundriss. An diesen schließt ein flacher, zum Garten mit Pool orientierter Bauteil an, in dem die Wohnräume liegen. Weite Fenster verbinden innen und außen. Über der Fensterfront liegt ein massiver Betonstreifen, hinter dem sich wiederum eine große Terrasse verbirgt, die man durch das Schlafzimmer des Bauherren und eine Außentreppe erreicht.
 
Das ganze Haus steht auf einer sockelartigen Platte, die den Eindruck strenger Reduktion und Orthogonalität zusätzlich verstärkt. Nur am Eingang zeigt sich das Haus ein wenig lockerer. Hier „drehten“ die Architekten das Erdgeschoss aus der rechteckigen Ordnung, um den Eingang zu akzentuieren. Zumindest diese kleine einladende Geste musste dann doch sein. (gh)
 
Fotos:
ITS Ivo Tavares Studio


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