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22.01.2016

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Durch die Nacht

Vertikale Bar in Kyoto von Florian Busch


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In den engen, dicht bebauten Gassen von Kyotos Ausgehviertel Ponchoto haben Florian Busch Architects (Tokio) ein schmales Gebäude errichtet, in dem sich eine Bar über acht offene Ebenen erstreckt. Nach außen gibt das schlanke Haus wenig preis und lässt den Passant nur erahnen, was sich im Inneren abspielt.

Die Definition von Größe ist in Japan eine andere. Auf kleinstem Raum wird gelebt, gegessen und gefeiert. Acht versetzt angeordnete Ebenen verteilen sich bei dieser Bar mit 16,7 Metern Höhe daher auf einer Grundstücksfläche von nur 50 Quadratmetern. Das Innere reduzierten die Architekten auf ein Minimum an Ausstattung, wodurch die Stahltreppe zum zentralen und dominierenden Element wird. Über sie und die einzelnen Ebenen bewegt sich der Gast vom Aperitif im Erdgeschoss bis zum Digestif nach oben. Die Dramaturgie des Abends endet zuoberst mit dem Ausblick auf den Fluss Kamogawa und Ponchoto.

Zurückhaltend und kühl sind die gewählten Farben und Materialien im Gebäudeinneren, wo raue Sichtbetonwände und geschliffene Estrichböden Industriecharakter vermitteln. Die Farbe und das Leben bringen hier die Gäste mit. Im Kontrast dazu wurde die Fassade mit vorgesetzten Holzelementen verkleidet, welche die warmen Farbtöne der Nachbarbauten aufgreifen. Die Anordnung der einzelnen Lamellen variiert von den Fassadenaußenseiten von geschlossen zu offen in der Mitte, und ermöglicht nur dort den Bick ins Gebäude. Der besondere Reiz liegt dabei im Verborgenen, das sich nur erahnen lässt, und so sind die Geschehnisse im Inneren bei Nacht nur als Flirren hinter den Fassadenschlitzen zu erkennen. (ks)

Fotos: Nacasa & Partners


Zum Thema:

Ein Essay über den langen Weg zur DIN 18065 in der Baunetzwoche#417 „Das Maß der Treppe“


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Kommentare

3

gerard | 25.01.2016 09:37 Uhr

akustik

wuerde mich interessieren, wie hier die akustik ist.

2

tom | 22.01.2016 17:43 Uhr

in brd undenkbar

Das schöne konzept würde bei uns sofort von tausend Bedenkenträgern gekippt. Arbeits-, Brandschutz etc. fallen sämtlich in Ohnmacht.
Und dann purzelt noch ein Betrunkener die Treppe runter und die Versicherung ist auch noch dabei.
Das ist unser Übel.

1

christof | 22.01.2016 16:04 Uhr

coole sache...

immer wieder erstaunlich, was restriktion bewirken kann!

 
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