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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Universitaetserweiterung_in_Santiago_de_Chile_von_Gonzalo_Claro_4980973.html

17.02.2017

Holzfachwerk im Industriechic

Universitätserweiterung in Santiago de Chile von Gonzalo Claro


Dass mit einem Holzfachwerk nicht nur nachhaltige, sondern auch äußerst interessante Architekturen entstehen, beweist ein neues Universitätsgebäude in Santiago de Chile. Das ist kein Zufall, denn der Neubau der Päpstlichen Katholischen Universität von Chile (PUC) gehört zur dortigen Architekturschule – hier sollte ganz offensichtlich etwas Beispielhaftes entstehen. Der Architekt Gonzalo Claro (Santiago) entwickelte eine modulare Holzkonstruktion aus Stützen und Balken, die mit ihren Schrauben geradezu schwerindustriell wirkt. Ein Zusammenspiel aus öffentlichen Räumen und privater Nutzung sowie farblich akzentuierte Ein- und Aufgänge – eine knallgelbe Treppe etwa – sorgen jedoch zugleich für Zugänglichkeit.

Im chilenischen Hochschulsystem existieren insgesamt sechs katholische Universitäten; zwei von ihnen unterstehen der direkten Aufsicht der Kirche. Eine der beiden zählt zu den ältesten und elitärsten Hochschulen Lateinamerikas – eben die PUC. Sie verteilt sich auf fünf Universitätsgelände und hat insgesamt 18 Fakultäten, darunter auch diejenige für Architektur, Design und Städtebau. Für den Neubau, der unter anderem die Büroräume der Architekturprofessoren aufnimmt, wurde ein offener Wettbewerb ausgeschrieben, den Gonzalo Claro schließlich mit seinem Holz-Entwurf gewinnen konnte.

Das nun fertiggestellte Gebäude besteht hauptsächlich aus einem zweigeschossigen Holzskelett, das sich derart auf ein Betonfundament stützt, dass es zu schweben scheint. Das Holzfachwerk bildet auf dem Erdgeschossniveau eine großzügige, überdachte Terrasse, die unter anderem für studentische Aktivitäten dienen soll. Auch auf der obersten Etage sind Räumlichkeiten für die Studierenden untergebracht: das Auditorium mit vorgeschaltetem Aufenthaltsraum und eine Terrasse mit schönem Ausblick über die Stadt. Obwohl das gesamte Programm für den universitätsinternen Gebrauch bestimmt ist, darf die Öffentlichkeit nahe heran. Die Front ist zu Straße geöffnet, die akademischen Aktivitäten sind hier nicht im Elfenbeinturm – respektive im Holzkasten – eingesperrt. (mg)

Fotos: Philippe Blanc


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