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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Unigebaeude_von_META_und_Tractebel_in_Antwerpen_4897066.html

31.10.2016

Viel Oberfläche

Unigebäude von META und Tractebel in Antwerpen


Für sie sei Architektur Handwerk und Kunstfertigkeit – so beschreibt das Antwerpener Büro META offiziell seine Haltung. Vielleicht haben sie deswegen für ein neues Hörsaalgebäude der Universität Antwerpen eine aufwändige Fassade aus vergoldeten Aluminiumpaneelen gewählt, fein perforiert und mit Fotos von Studenten bedruckt. Wenn das nicht eben diese Kunstfertigkeit beweist? Ebenso wie die hochpolierten Kreuzpfeiler aus Stahl, die Pinienholzgeländer im Treppenhaus und der Nadelfilz-Teppich in den Büros und Auditorien. Die Architekten, das ist klar, legen Wert auf saubere Konstruktionen und fein bearbeitete Oberflächen.

Gemeinsam mit dem internationalen Ingenieursbüro Tractebel haben META dieses Gebäude für die gesundheitswissenschaftlichen Fakultäten der Universität entwickelt. Das Motiv der perforierten Oberfläche zieht sich noch durch das gesamte Innere das Baus, wo jedoch Beton und Holz das Aluminium als dominierendes Material ablösen. Das Unigebäude – Building O ist seine offizielle Bezeichnung –  beherbergt insgesamt acht Vorlesungssäle, vier Labore und einen geschlossenen Stellplatz für über 200 Fahrräder.

Im Zentrum des Gebäudes ist ein Lichthof, um den sich die Treppen und galerienartigen Erschließungswege legen. Die acht Säle platzieren die Architekten an den Seiten des nahezu quadratischen Grundrisses, jeweils vier im ersten Unter- und im zweiten Obergeschoss. Die Labore befinden sich gebündelt im abschließenden dritten Stockwerk. Die Auditorien reichen über zwei Etagen. Ihre Böden sind, den terrassierten Sitzreihen gemäß, angeschrägt. Das machen sich die Architekten zunutze, wenn die Decken im Foyer diesem Anstieg folgen und darum teils über zwei Etagen reichen können.

Die Alumiumpaneele – META geben die Perforation mit 700 Löchern pro Quadratmeter an – formen eine zweite Schicht um den verglasten Kernbau. Das hat klimatechnische Gründe, schafft aber auch ein schattiges Licht in den Vorlesungsälen. Nur im obersten Stockwerk, wo sich die Laborräume befinden, lassen sich die einzelnen Paneele anwickeln. Die Fotos auf der Hülle stammen übrigens nicht von Meta. Das ist Kunst am Bau, vom britischen Künstler Perry Roberts.

Fotos: Filip Dujardin


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