Die Avenida Rio Branco gehört zu den wichtigsten Straßen der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Hier befinden sich viele öffentliche Institutionen, aber auch zahlreiche private Unternehmen haben hier ihre Niederlassung – die Gegend gilt heute als wirtschaftliches Zentrum der Stadt. Die Gebäude stehen hier dicht an dicht, wobei es sich meist um stattliche Türme handelt, die wie Reihenhäuser unmittelbar aneinander gebaut werden.

Allerdings glänzt hier schon lange nicht mehr alles,  weshalb sich die Stadtverwaltung im Rahmen des sogenannten Porto-Maravilha-Projekts um die Revitalisierung der Straße und der umliegenden Nachbarschaften bemüht. Das französisch-brasilianische Büro Triptyque Architecture (São Paulo, Paris) konnte dort kürzlich ein Projekt fertigstellen, das zu den hochgesteckten Zielen beitragen soll. Es nennt sich RB12 und ist laut der Architekten das erste Bürogebäude Brasiliens mit positiver Energiebilanz.

Das Hochhaus selbst gab es jedoch schon – die Intervention von Triptyque besteht in der „bioklimatischen“ Fassade. Die eingerückte Gebäudehülle aus gefaltetem Glas macht Platz für eine kühlende Bepflanzung, während die seitlich angebrachten Solarzellen in Zukunft den Strombedarf des Hauses decken sollen. Energetische Selbstversorgung ist nämlich nach aktueller brasilianischer Gesetzeslage noch gar nicht erlaubt – doch das soll sich bald ändern. (sb)

Fotos: Leonardo Finotti

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