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16.10.2017

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Communicating Architecture

Tag 3 und 4 auf der Buchmesse


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Wie im vergangenen Jahr präsentierten sich die beiden Architekturverlage Jovis (Berlin) und Park Books (Zürich) gemeinsam auf der Frankfurter Buchmesse und setzten auch die Gesprächsreihe „Communicating Architecture“ fort. Nachdem es am ersten und zweiten Messetag um das kollektive Arbeiten in der Architektur und den Umgang mit dem baukulturellen Erbe der 1950er- bis 1970er-Jahre ging, stand am Donnerstag Landschaft, Stadt und Stadtlandschaft auf dem Programm.

Juanita Schläpfer-Miller vom Zurich-Basel Plant Science Center diskutierte mit Eva Guttmann von Park Books zum Thema „Stadtnatur – Voraussetzung für die zukunftsfähige Stadt“. Die Wissenschaftskommunikatorin setzt sich mit dem Thema Klimaschutz auseinander. Bei dem von ihr vorgestellten Projekt des Klimagartens, der den Effekt des Klimawandels erlebbar macht, werden in zwei Gewächshäusern  zwei Szenarien simuliert: eine Umwelt nach dem Pariser Klimaabkommen und eine Umwelt ohne Emissionskontrolle. An den Pflanzen können auch Laien den unterschiedlichen Effekt nachvollziehen. Das Projekt wurde bereits in mehreren Städten verwirklicht und soll eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren.

Am Nachmittag sprach Jochen Visscher (Jovis Verlag) mit Constanze A. Petrow, Professorin für Freiraumplanung, und dem Landschaftsarchitekten Kamel Louafi über „Urbane Freiräume – die Sehnsucht nach städtischen Wohlfühlorten“. Beide haben Erfahrungen mit der Planung von großen und kleinen Parkanlagen und Plätzen und der Protestkultur in partizipativen Planungsprozessen. Beide halten die Einbeziehung der zukünftigen Nutzer für zentral, um Identifikation zu ermöglichen. Für die Erhaltung der städtischen Freiräume sie es wichtig, das Bewusstsein für die persönliche Verantwortung der Einzelnen zu schärfen. Außerdem betonten sie die Rolle der Presse, die die Öffentlichkeit umfassend informieren sollte.

Dies leitete zum vierten und letzten Gespräch über, das sich am Samstag um die Architekturvermittlung drehte. Friederike Meyer, Chefredakteurin bei BauNetz, Rainer Schulze, Redakteur für Stadtplanung und Architektur Rhein-Main-Zeitung der F.A.Z, Jutta Bornholdt vom Jovis-Verlag und Thomas Kramer, Verleger von Park Books, stellten dar, wie sie Architektur vermitteln und was ihnen wichtig ist. Dabei kam auch die Bewegung weg von einer geschmacklichen Bewertung von Bauten hin zu einer sachlich orientierten Information zur Sprache. Friederike Meyer sieht die Architekturmedien weniger als früher in der Rolle wie sie Theaterkritiker ausfüllen, sondern vor allem in der Pflicht, aktuelle Fragen aufzugreifen und diese zu beantworten. Rainer Schulze betonte die Möglichkeit der Tagespresse, an lokalen Bauten größere Zusammenhänge zu erklären und für Themen zu sensibilisieren. Das Projekt „SOS Brutalismus“ des Deutschen Architekturmuseums DAM und der Stiftung Wüstenrot sei ein sehr gutes Beispiel für das Zusammenspiel von Medien, Verlagen und Institutionen. Museum und Stiftung haben das Thema Denkmalschutz der brutalistischen Architektur der Nachkriegsmoderne aufgegriffen, die online-Kampagne #SOSBrutalismus bietet eine Plattform für die Partizipation, eine Ausstellung und ihr Katalog „SOS Brutalismus. Eine internationale Bestandsaufnahme“ vertiefen den Wissensstand.

Im öffentlichen Diskurs ist Partizipation das Stichwort der Stunde. Die Diskutanten aller vier Tage hatten unterschiedliche Erfahrungen gemacht, einen negativen Aspekt zum Beispiel stellten aggressive und stark polemisierende Kommentare dar. Alle waren sich aber einig, dass die Möglichkeit, Meinungen zu äußern und Themen zu diskutieren, Kernpunkt unserer demokratischen Gesellschaft ist. Verlage und Medien bieten dabei spezifische Plattformen für den Austausch. Bauen und Planen sind in jeder Form ein öffentlicher Akt, und der Austausch, auch über ihre politischen Dimensionen, trägt zur Gestaltung unser aller Lebenswelt bei.

BauNetz ist Medienpartner der Gesprächsreihe.


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Eva Guttmann und Juanita Schläpfer-Miller

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Jochen Visscher, Kamel Louafi und Constanze Petrow

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Jutta Bornholdt, Rainer Schulze, Friederike Meyer und Thomas Kramer

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