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01.07.2016

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Ziegel-Promenade

Stadtbibliothek in Heidenheim von Max Dudler


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Die Schweizer Klassik von Max Dudler Architekten ist gefragt. 2013 wurde die neue Folkwang Bibliothek Essen mit ihrer transluzenten Fassade eingeweiht – sie brachte dem Berliner Büro unter anderem den Preis „Vorbildliche Bauten NRW“ ein. Im selben Jahr entschied sich auch die Württembergische Stadt Heidenheim in einem Wettbewerb zum Neubau der Stadtbibliothek für den Entwurf von Max Dudler.

Mit dem langgezogenen „skulpturalen Baukörper“ in Form einer „Stadtsilhouette“ wollen die Architekten die historische Altstadt maßstäblich mit der benachbarten Nachkriegsarchitektur verbinden. Dabei soll der Neubau durch das Aufgreifen „innerstädtisch vorhandener Typologien: Gasse, Platz und Promenade“ eine Beziehung zur Pauluskirche, dem Rathaus und auch dem Schloss von Heidenheim aufnehmen. Auch die Materialwahl nimmt auf die historischen Bauten Bezug: Die hellbeigen Ziegel sind langlebig und geben der flächigen Fassade Struktur.

Die Nutzungsmischung mit Café, Veranstaltungssaal, Medienzentrum und Stadtarchiv verwandelt den ehemaligen Standort einer JVA in einen identitätsstiftenden, öffentlichen Ort. Dabei konzentriert sich Bibliothek als Kernfunktion räumlich im zweiten Obergeschoss, wo eine 110 Meter lange Promenade die Sequenz aus hohen Sälen und niedrigen Lesekabinetten erlebbar macht. Bei gutem Wetter können auch zwei Leseterrassen auf dem Dach genutzt werden. So bietet der Neubau neben der Medienausleihe vielseitige Aufenthalts- und Arbeitsmöglichkeiten für die Nutzer. Im ersten Obergeschoss liegt das Stadtarchiv inmitten des Bibliotheksbetriebs, während laute und leise Bereiche voneinander getrennt sind – diese Organisation hatte der Jury besonders gefallen. Das zentrale Foyer am Haupteingang verbindet die Ebenen und erleichtert so die Orientierung im Gebäude.

Offenbar sind bisher nicht alle Heidenheimer überzeugt, dass die 18,5 Millionen Euro für die Bibliothek gut investiert sind. Auf der Internetseite der Stadtbibliothek antwortet die Stadtverwaltung ausführlich auf Fragen der Bevölkerung zum Neubau. Am gestrigen Richtfest konnte man sogar über Facebook teilnehmen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2017 geplant. Spätestens dann können sich die Heidenheimer selbst ein Bild von der Qualität der Architektur machen. (dd)


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Kommentare

6

ARCHITEKT | 04.07.2016 14:10 Uhr

LOB

Wenn ich nicht wüsste, dass dieser Bau von Dudler ist, würde ich nicht drauf kommen! Mal ganz andere Gestaltungsthemen als sonst- ich find´s richtig gut!

Zur Tiefgarage: Schaut man sich die Wettbewerbsergebnisse aus dem Jahr 2013 an (Baunetzmeldung), stellt man fest, dass alle Teilnehmer mit den beiden Bestandsrampen auf dem zu beplanenden Grundstück zu kämpfen hatten. Dudler hat sich dazu entschieden, diese durch die Setzung des Neubaus in das Volumen zu integrieren, wodurch auf der Vorderseite zwangsläufig eine Einfahrtsituation entsteht. Erst dieser Kniff löst die unbefriedigende Situation auf- anders als die übrigen Entwürfe...

5

a_C | 04.07.2016 12:01 Uhr

Oha!

"Erfrischend ungedudelt" trifft den Nagel auf den Kopf: Das ist ausnahmsweise mal ein Dudler, den man nicht schon auf 500 Meter Entfernung an seiner monotonen Rasterfassade erkennt. Schöne städtebauliche Auflösung und top Grundrisse. Chapeau! (Die Wirkung der Fassade in Bild 2 könnte allerdings etwas heftig werden.)

Daneben wäre mein einziger weiterer Kritikpunkt die Tiefgarageneinfahrt am Kopf des Gebäudes. Sowas ist wirklich ein Kardinalfehler, den Herr Dudler in seiner Rolle als Professor seinen Studenten wohl um die Ohren hauen würde.

4

claus | 03.07.2016 22:30 Uhr

A/V? Architektur!

ich schließe mich nr.2 an und frage mich wann es eigentlich passiert ist, dass das A/V-Verhältnis zum Golden Kalb der Architektur geworden ist? Sind wir Architekten oder nur noch tumbe Passivhausplaner?

Ich empfinde dieses Haus als erfrischend ungedudelt. Die Nutzungsmischung und das städtebauliche Konzept wirkt vielversprechend und könnte innen wie außen eine hohe Aufenthaltsqualität liefern.

3

Kehrmüller | 01.07.2016 19:43 Uhr

Kritik

A/V-Verhältnis hin oder her. Das Ding ist doch nicht schön! So ein monolithisches Kasperltheater kann doch keinem Stadtraum gut tun..

2

kollege | 01.07.2016 17:57 Uhr

Frage

Seit wann hat denn das A/V - Verhältnis bei öffentlichen Bauten oberste Priorität?

1

staubmeier | 01.07.2016 16:36 Uhr

ich ...


... mach´ mich jetzt sicher unbeliebt.

aber ein spitzen A/V-verhältnis, max.

auf die realisierung und die kosten bin ich gespannt.

gehen ja "nur" öffentliche gelder drauf.

hauptsache es dudelt.



 
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