Es geht um mehr als 160 Hektar Grund, um 7.000 Wohnungen, 11.000 Arbeitsplätze, kurz, um 800 Millionen Mark. Am 22. Januar 1997 einigten sich die Stadt München und die Deutsche Bahn AG über die Modalitäten, wie die freiwerdenden Bahnflächen entlang der Achse Hauptbahnhof-Laim-Pasing genutzt werden können. Möglich wurde der Deal – „ein gigantischer Millionenpoker“, so der städtische Verhandlungsführer Siegfried Lederer – allerdings nur durch Zugeständnisse der Bahn. Sie verpflichtet sich, der Stadt alle Flächen kostenlos abzutreten, die für Straßen, Grünanlagen und öffentliche Einrichtungen benötigt werden, bzw. diese auch gleich selbst zu finanzieren. Sozialprojekte muß die Bahn entweder selbst bauen, oder mit 130 Mark pro Quadratmeter Geschoßfläche unterstützen. Zusätzlich müssen Sozialwohnungen sowie ein Gewerbehof geplant werden. Der Sportverein ESV, der nach München verlagert wird, muß gesponsert werden. Grundlage dieses Deals ist die vor zwei Jahren eingeführte „sozialgerechte Bodennutzung“, die vorsieht, daß Bauprojekte mit entsprechendem Planungsgewinn nur dann noch genehmigt werden, wenn der Eigentümer auch an den bislang städtischen Folgelasten beteiligt wird. Für die Bahn bleibt dadurch gerade ein Drittel des insgesamt auf zwei Milliarden geschätzen Wertes der Bauflächen.

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