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14.07.2015

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Eurythmie im Sechseck

Sporthalle für Waldorfschule in Berlin


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„Jede turnerische Bewegung, wenn sie in der richtigen Weise angewendet wird, ist so, daß sie im Menschen hervorruft gewissermaßen eine geistige Atmosphäre, in die dann das Geistige nicht abstrakt tot, sondern lebendig eindringen kann“, schrieb Rudolf Steiner 1923. Der Pädagoge und Esoteriker lehnte zwar den wettkampforientierten Sport als „praktischen Darwinismus“ ab, doch die Leibesbetätigung als erzieherisches Mittel befürwortete er. Sportunterricht und Waldorfschule gehören also zusammen. Und damit das auch an der Rudolf Steiner Schule in Berlin-Dahlem so bleibt, haben jetzt Kersten + Kopp Architekten für sie eine Sport- und Mehrzweckhalle errichtet.

Ein anschmiegsamer Bau ist die Halle. Ihr Äußeres ist aus unbehandelten Lärchenholzlamellen, großen Glaselementen und Sichtbeton. Der hölzerne Baukörper mit polygonaler Kubatur fügt sich in die leichte Hanglage des Grundstücks ein und passt sich der Stuktur des baumbestandenen Schulgeländes – eine Villa, ein Saalbau aus den Sechzigern und eine kleinere Sporthalle zerstreuen sich darauf – an. Im Norden erscheint die Halle zunächst eingeschossig, vom südlich anschließenden Schulplatz hingegen zweigeschossig.

Im Süden wird das massive Betonfundament sichtbar. Auf diesem Sockelgeschoss ist ein Holzskelett aufgestellt. Das Dach wird aus Holzleimbindern gebildet, gedeckt wird es von Stahltrapezen. Aufgrund des sechseckigen Grundrisses der Halle haben die Berliner Architekten die Holzbinder mit unterschiedlichen Höhen verwendet. Sie bilden eine über der Mittelline des Sportfeldes verlaufende Firstlinie mit einer nach beiden Seiten hin abfallenden Dachgeometrie.

Die jeweiligen Eingänge markieren Kersten + Kopp mit großen, polygonalen Glaseinschnitten. Von der Straßenebene aus erreichen Zuschauer die auf drei Seiten umlaufende Tribüne. Auf Hallenebene befindet sich der Haupteingang für die Schüler. Über fünf Meter kragt hier ein Vordach zum Schulgarten hin heraus. Es soll eine Art Vorplatz bilden, oder eine „Verschmelzung von Außenraum und Innenraum“. Obgleich man letzterer Formulierung in der Architektur schon etwas überdrüssig ist, darf sie bei diesem Projekt mal angewendet werden, schließlich geht es in der Pädagogik Steiners um Einklang, Ganzheitlichkeit und auch Verschmelzung. (sj)

Fotos: Werner Huthmacher


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Kommentare

3

Vince Si | 15.07.2015 15:11 Uhr

Erläuterung

@Horst

Können Sie mir erläutern, wieso ein Gebäude einer Waldorfschule nicht "kantig" sein sollte und was bezüglich der Raumfolge beim Sportunterricht einer Waldorfschule anders als bei einer konventionellen ist. (Abgesehen davon, dass die Umkleiden im hinteren Teil liegen, was ja bei jeder Schule seine Auswirkungen hat)

2

Horst | 15.07.2015 10:36 Uhr

Schade

weiche Formensprache ist hier wohl fehl am Platz...sehr kantig fuer eine Waldorfschule. Die innere Raumabfolge entspricht auch nicht der Idee einer Waldorfpaedagogik.

1

Barbara M | 14.07.2015 16:55 Uhr

Keine Eurythmie in Sporthallen

Liebe Baunetz-Redaktion,

Euer Überschrift ist zwar sehr gelungen, jedoch leider falsch. In 13 Jahren Waldorfschule fand der Eurythmie-Unterricht immer in einem Eurythmie-Saal und nie in der Sporthalle statt. Die war für Schulsport da. Und für Veranstaltungen wie Klassenspiele, Basare, und Weihnachtsaufführungen.

 
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