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19.05.2016

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Stabilität und Vielfalt

Schweizer Botschaft in Abidjan von Localarchitecture


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Das Lausanner Büro Localarchitecture konnte in den letzten Jahren einige spannende Projekte verwirklichen, doch sein jüngstes verkörpert den Büronamen bisher vielleicht am besten. Das neue Konsulargebäude der Schweizer Botschaft in Abidjan interpretiert nämlich nicht nur einen, sondern gleich zwei kulturelle Kontexte. Der repräsentative Anbau steht für das Land der Eidgenossen, lässt zugleich aber auch an die skulpturale afrikanische Moderne aus der Zeit der Unabhängigkeit denken, die das Land bis heute prägt.

Die Schweiz hatte sich 2013 für eine neue Liegenschaft entschieden, nachdem die Botschaft zuvor in einem Bürogebäude untergebracht war. Die frühere Residenz des norwegischen Botschafters stand zum Verkauf und mit ihr ein wunderschönes Grundstück im Stadtteil Cocody. Die frisch renovierte Villa aus den Sechzigerjahren beherbergt nun die Büros, während das neue Gebäude mit seiner Empfangshalle dem Publikumsverkehr dient. Vier Schalter in einer mit einheimischem Holz verkleideten Wand dienen dem alltäglichen Geschäft, während Streifen aus Spiegelglas das vergleichsweise kleine Volumen etwas großzügiger wirken lassen.

Den Anbau projektieren Localarchitecture als Fortsetzung des Bestandsgebäudes, das aus klimatischen Gründen ebenfalls schon über ein weit vorgezogenes Dach verfügte. Die Fassade mit ihren stattlichen, jedoch leicht variierenden Stützen soll gleichermaßen für die gesellschaftliche Stabilität wie auch die soziale Vielfalt des Alpenlandes stehen. Die Materialwahl stellt dabei eine interessante Verbindung her. Denn einerseits darf Sichtbeton als typisch schweizerisch gelten, andererseits steht das Material nicht zuletzt aufgrund seiner lokalen Verfügbarkeit auch für afrikanische Traditionen. (sb)

Fotos: Iwan Baan


Zum Thema:

Mehr zur spektakulären Architektur der Unabhängigkeit in der Baunetzwoche#402: African Modernism


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Kommentare

3

Albert Regmer | 24.05.2016 20:29 Uhr

störende Kastenform

Wenn man die Kastenform noch etwas aufgebrochen hätte, würde der Bau nicht so starr wirken und deutlich eleganter. Die einfache Kastenform nimmt dem Gebäude viel.

2

peter | 19.05.2016 21:26 Uhr

afrikanische schweiz

die gespachtelte stelle über den schalterfenstern ist aber gar nicht schweizerisch... und das klimagerät samt plastikkanal daneben auch nicht... aber andererseits sympathisch, dass man so offen mit imperfektionen umgeht - davon kann man auch etwas lernen.

1

Jenatsch | 19.05.2016 16:16 Uhr

Versteh´ ich nicht

Inwiefern stehen stabile Stützen für soziale Vielfalt?
Wer baut eigentlich mit instabilen Stützen?
Stehen instabile Stützen für soziale Einfalt?

 
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