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03.07.2015

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Architektur, die man nicht sieht

Scheunenumbau von OFIS in Slowenien


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Scheunen, Bauernhäuser und Heuhaufen prägen bis heute die Landschaft Sloweniens. Nicht nur dort sind diese landwirtschaftlichen Gebäudetypen durch Nutzungsaufgaben von ihrem Verfall und dem langsamen Verschwinden bedroht. Einzelbeispiele werden als Denkmäler erhalten – den slowenischen Architekten von OFIS (Ljubljana) ist das zu wenig. Mit ihrem Scheunenumbau Alpine Barn zeigen sie, dass vernakuläre Architektur nicht als bloßes Zeugnis einer vergangenen Zeit erhalten werden kann, sondern Potential für zeitgemäßes Landleben bietet.

Während im Erdgeschoss früher das Vieh untergebracht war, diente der Dachboden der trockenen Lagerung von Heu und Werkzeugen. Die bestehende Rampe, über die Tiere wie Rinder in den Stall gelangten, haben die Architekten als Haupteingang erhalten. Das steinerne Sockel- bzw. Kellergeschoss dient ausschließlich als Lagerraum. Den ehemaligen vorgelagerten Lagerraum öffneten die Architekten zu einer Veranda. Durch das Einfügen einer komplett hölzernen Hülle im Inneren – Wände, Böden und sämtliche Inneneinbauten sind aus hellen, gebürsteten Fichtenbrettern – schaffen OFIS eine loftartige Konfiguration der Räume. Die Offenheit, die sich am ursprünglichen Charakter des Gebäudes orientiert, schaffen die Architekten durch den Einbau einer eingeschossigen, länglichen Funktionsbox mit Badezimmer, Sauna, Küche und Kamin. Sie ist zum Wohnraum hin mit schmalen Holzlamellen vertikal verplankt. Im Obergeschoss befindliche Schlafräume öffnen sich als Galerie zum Hauptraum.

Mit der Materialität und Form ihres Umbaus knüpfen die Architekten qualitativ an die ländliche handwerkliche Bauweise an. Die Konstruktion der Scheune mit ihren mächtigen Balken bleibt im Inneren ablesbar. Eine besondere Leistung jedoch ist, dass der Umbau von außen quasi unsichtbar bleibt. Landwirtschaftliche Bauten von Scheunen bis Bauernhäusern geben sich in der Regel nach außen hin geschlossen, so auch der Alpine Barn. Um die Wohnräume mit Tageslicht zu versorgen, fügten OFIS kleine runde Öffnungen ein, die in ihrem Durchmesser nicht die Breite der einzelnen Bretter der Giebel- und Längsfassaden überschreiten. Diese perforierten Bereiche in den Holzfassaden stören deren geschlossene Optik erstaunlich wenig. (lr)

Fotos: Tomaz Gregoric


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