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03.02.2012

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Basilika, neu interpretiert

Sauerbruch Hutton bauen Kirche in Köln


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Eine bemerkenswerte Ausnahme in einer Zeit, in der von Kirchenschließungen und -umwidmungen die Rede ist: Eine evangelische Gemeinde in Köln macht sich an einen Kirchenneubau. Erforderlich wurde dieser durch eine Gemeindezusammenlegung: Die Gemeinden in Flittard und Stammheim fusionierten, daraufhin wurde die Flittarder Lukaskirche 2009 abgerissen. Am Standort Bonhoefferstraße in Stammheim wird nun das Gemeindezentrum Dietrich-Bonhoeffer-Haus, das 43 Jahre lang für Gottesdienste genutzt wurde, ebenfalls abgerissen. Diesen Sonntag wird dort der letzte Gottesdienst gefeiert, bevor an dieser Stelle die neue Immanuelkirche für die 2.600 Gemeindemitglieder der Brückenschlaggemeinde errichtet wird. Die Kirche wird nach dem Entwurf der Berliner Architekten Sauerbruch Hutton gebaut, die im Jahr 2009 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatten (siehe  BauNetz-Meldung vom 27. August 2009).

Der aktuelle Stand des Entwurfs wurde vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Architekten erläutern: „Das Herzstück des bestehenden Gemeindegartens der Immanuelkirche ist ein großer baumumstandener Platz: dieser grüne Raum wird nun auch zum Zentrum des neuen Ensembles, das aus der Immanuelkirche, einer Gebetskapelle, einem kleinen Kolumbarium und einem neuen Glockenturm besteht.

Der Glockenturm kündigt den Ort an der Straße an. Man steigt über eine kleine Freitreppe in das grüne Vestibül und steht vor der rechteckigen, elf Meter hohen Eingangsfassade der Kirche. Ein niedrigeres Foyer leitet in den zentrale Kirchenraum über, der von zwei Seitenschiffen flankiert wird, und so gewissermaßen die klassische Form der Basilika im Sinne einer kleinen modernen Kirchengemeinde re-interpretiert. In den zwei niedrigeren Seitenflügeln sind die Sakristei, Gemeinschaftsräume, Musikzimmer und Küche untergebracht.

Das Mittelschiff misst 17 x 11 x 11 Meter, das lose Sitzmobiliar kann hier je nach Veranstaltung flexibel angeordnet werden. Eine Empore über dem Foyer bietet zusätzliche Sitzgelegenheiten. Zu beiden Seiten des Altars kann der Raum in die Seitenschiffe für weitere Besucher oder z.B. Musiker hinzugeschaltet werden. Hinter dem Altar erstreckt sich ein raumhoher Screen aus farbigen Holzlamellen, der die Rückwand des Kirchenraums bildet und eine dahinter liegende Orgel verkleidet. Natürliches Licht tritt an zwei Stellen in den Kirchenraum ein: Während ein Oberlicht den Altarraum und den Screen beleuchtet, erhellt eine mattierte Scheibe den hinteren Kirchenraum über der Empore.

Nebenan, hinter den Bäumen befindet sich die neue Kapelle – ein einfacher Raum, der durch ein kleines Foyer von der Außenwelt geschützt ist. Die hölzerne Rückwand dieses Raums wird durch natürliches Streiflicht von oben erhellt.

Alle drei Bauten – der Glockenturm, die Kirche und die Kapelle – sind Holzkonstruktionen, die außen mit einer diagonalen Holzverschalung verkleidet sind. Ihren besonderen Charakter erhalten sie durch ihre schlichte Formensprache, ihre einfache Struktur und Materialität. Die Oberflächen im Inneren bleiben unverkleidet, das Holz wird gewachst.“


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Kommentare

3

Johanna Wirth Calvo | 20.03.2012 13:41 Uhr

Sauerbruch Hutton in Köln

Das Projekt ist vielversprechend und geht architektonisch durchaus neue Wege. Hier entstehen Räume, die sich mit den Ideen eines weltoffenen und schöpfungsverbundenen Religionsverständnis decken. Ich wünsche dem Projekt, dass bei der Realisierung die Bauherrschaft dann nicht aus finanziellen Gründen an der architektonischen Gestaltung abspecken muss, dann wird dieses offene Gebäude den Besucherinnen und Besuchern mit Sicherheit einiges über den Zusammenhang zwischen Schönheit und Freude vermitteln können. Bis die Bäume so hoch sein werden, dass man von der Empore aus die Vögel nisten sieht, wird es aber noch eine ganze Weile dauern ;-)

2

archi | 06.02.2012 10:12 Uhr

Alles...

...ist vergänglich.
Auch die 60er, 70er, 80er, 90er . . . Jahre :-)

1

Andrea Palladio | 03.02.2012 17:18 Uhr

… und wieder einmal

ersetzt man gute 60er Jahre durch zweifelhaften Neubau.

 
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