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26.08.2011

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Alte Post

Richtfest in Braunschweig


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Vorgestern wurde in der Braunschweiger Innenstadt das Richtfest für ein Büro- und Geschäftshaus gefeiert. Das Bauvorhaben entsteht unter der Marketingbezeichnung „Alte Post“ nach Plänen des Braunschweiger Büros von KSP Jürgen Engel Architekten auf dem Gelände des ehemaligen Fernmeldeamtes. Die Pläne sind aus einem Wettbewerb 2008 hervorgegangen. Einbezogen werden Teile der historischen Oberpostdirektion. Eine neue Natursteinfassade entsteht an der innerstädtischen Einkaufsstraße „Kattreppeln“. Es entstehen 4.000 Quadratmeter Verkaufs- und 1.500 Quadratmeter Bürofläche.

Für den Neubau wurden drei Bestandgebäude, Teile des ehemaligen Fernmeldeamtes und zwei kleinere Geschäftshäuser, abgerissen. Eine denkmalgeschützte Fassade der 1881 erbauten Oberpostdirektion zum Innenhof hin sowie ein hofseitiger Treppenturm mit Klinkerfassade und Ziermauerwerk wurden erhalten und in das gestalterische Konzept integriert. Ebenso erhalten wurde der Luftschutzbunker unter dem ehemaligen Fernmeldeamt. Die reich gestaltete Schaufassade der ehemaligen Oberpostdirektion zur Friedrich-Wilhelm-Straße ist nicht Bestandteil des Projekts.

Der viergeschossige Neubau schließt den Blockrand an der Straße Kattreppeln und nimmt die Bauflucht und Höhe der Nachbargebäude auf. Die ca. 65 Meter lange Fassade gibt keine kleinteilige Parzellierung vor, sondern schafft für alle Mieter eine gemeinsame Adresse. Großformatige Fensteröffnungen prägen die Fassade des Neubaus, der in Anlehnung an die benachbarte Bebauung mit hellem Naturstein verkleidet ist. Die Schauseite ist mit geschossweise gegeneinander versetzt angeordneten Fensteröffnungen versehen. Unterschiedlich tiefe Fensterlaibungen, die durch eine farbliche Akzentuierung nochmals betont werden, sollen ein „neuartiges Erscheinungsbild“ prägen (Architekten).

Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2012 geplant.


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Kommentare

5

logo | 01.09.2011 17:07 Uhr

...

Wie wäre es mit: Traufhöhe weg ! ?
Sonst sehe ich keine gute Lösung.

4

Leon | 29.08.2011 14:48 Uhr

Vorher wie Nachher

Von einer "weiteren Verletzung der Braunschweiger Innenstadt" kann hier wohl schwerlich die Rede sein. Zwischen Innenstadt und Rotlichtviertel gelegen, war die Straße Kattreppeln bis vor kurzem noch vom, nun abgerissenen, herunter gekommenen Antlitz des leer stehenden Fernmeldeamtes und den gegenüberliegenden Nachkriegsbauten geprägt. In dem Sinne gab es auch keine "kleinteilige" Bebauung vor dem Abriss.

3

Rupert | 29.08.2011 13:04 Uhr

armes Braunschweig

was ich an dieser stelle besonders kritisch an dem projekt finde, hat indirekt auch mit der fehlenden kleinteiligkeit zu tun.
mir fällt erstmal nur auf, dass diese braunschweiger strasse durch das bauprojekt völlig auseinanderzufallen droht. was sie bisher zusammengehalten hat, war ein gewisses proportionsverhältnis: die häuser waren alle in etwa 2:3 in Breite zu Höhe, also etwas höher als breit (nicht alle, aber fast).
an den beiden altbauten links der Neubapassage noch zu erkennen.
Der Neubau hat dagegen ein sehr horizontales Fassadenformat und betont das auch noch durch horizontale Fenster.
Eine vertikaler gegliederte Fassade, die auf diese Umgebungsbebauung eingegangen wäre, wäre mir deutlich lieber gewesen. Die europäische Stadt war schon immer vertikaler ausgerichtet. Modern gestaltete Häuser mit horizontalen Themen sind eigentlich auch nur dann erfolgreich, wenn sie trotzdem eine sehr vertikale Komponente haben: z.B. das Fahrenkamp-Haus am Landwehrkanal.

PS: Auch früher gab es riesige Warenhauskomplexe, z.B. das Wertheim am Leipziger Platz, Berlin. Das hatte allerdings ebenfalls trotz der enormen Länge der Fassade etwas sehr vertikal-aufstrebendes an sich.
An seiner Stelle entsteht gerade ein durchaus kritisch zu bewertendes Shopping-Center. Es versucht aber auch, verschiedene Fassaden und Kleinteiligkeit "vorzutäuschen", ohne wirklich zu täuschen- man sieht dem Komplex trotzdem an, ein Gebäude zu sein. Meiner Meinung nach keine gute Architektur, aber um Längen besser als dieser Klotz hier.

2

coin | 29.08.2011 10:40 Uhr

kleinteiligkeit?

schon beim wohnsiedlungsbau in den 30er jahre haben sich leute, die viel schlauer waren als wir über das problem der vorgetäuschten kleinteiligkeit gedanken gemacht. das wir heute, dank vieler rückwärtsgerichteter kräfte (auch in architektenkreisen) wieder dabei sind, angst vor großen volumen haben, kann nur bedauert werden. große zusammenhängenden nutzungen wurden in der geschichte immer auch groß gestaltet. sicher, die gliederungen der altvorderen sind uns heute abhanden gekommen, aber es gibt auch viele gute beispiele, bei denen das mit zeitgemäßen mitteln erreicht wird.

ob die verteidiung des nicht-fälschen-wollen bei diesem hier gezeigten projekt angebracht ist, mögen andere beurteilen. hier lauthals eine unbedachte kleinteiligkeit zu fordern (wie soll die überhaupt aussehen?) ist mir zu unbedacht. ein anderes beispiel aus berlin, der wohnblock von aldo rossi, zeigt doch genau das gegenteil von dem, was sie behaupten. hier wird überhaupt nichts von den bürgern angenommen und der block dümpelt traurig vor sich hin...

ich plädiere dafür, große volumen auch so zu gestalten. ist dies nicht für den kontext verträglich, muss man sich überlegen, ob die nutzung denn die richtige an dieser stelle ist.

1

Jakob | 28.08.2011 20:10 Uhr

tobt vor Wut

Fast etwas stolz verkündet die Baunetz-Meldung, dass eine 64 Meter lange neue Fassade keine kleinteilige Parzellierung vorgibt.

Was ist daran gut? Hier wurde eine Vielzahl an Häusern abgerissen, im Entstehen befindlich ist ein gigantischer Komplex der die Braunschweiger Innenstadt empfindlich verletzt.

Schrecklich! Wenn schon Riesenprojekte in die Innenstadt verpflanzen, dann doch bitte gerade mit Respekt auf die Kleinteiligkeit, die hier ja garnicht mal so "klein" ist und trotzdem nicht beachtet wird.
Gut am Projekt ist immerhin die Einbeziehung wichtiger alter Fassaden. Aber das war´s auch schon.

Wer -ausser Architekten- hat sich je über die "neuen Hackeschen Höfe" beschwert, oder über das neue "Hackesche Quartier" direkt daneben (von Weinmiller etc)- die gaukeln genau "falsche" Kleinteiligkeit vor und siehe da: der Komplex wird für selbstverständlich genommen und Teil eines belebten Viertels.

In Bautzen sollen übrigens gerade eine große Anzahl teils mittelaterlicher Gebäude direkt in der Innenstadt abgerissen werden und Platz für Shoppingmall und Parkhaus machen ("Lauencenter"). Vielleicht kann sich die Baunetz-Redaktion dann ja bald wieder über 80m-Fassaden mit nur einer Adresse freuen!

 
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