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18.12.2012

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Lebende Etagen

Pläne für Wohnhochhaus am Spreeufer in Berlin


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Mit großem medialem Aufwand wurde jetzt der Verkaufsstart für die Eigentumswohnungen in dem „ersten neu errichteten Wohnhochhaus in Berlin seit dem Mauerfall“ begangen. Ein Investor mit der sprechenden Firmenbezeichnung „Living Bauhaus“ entwickelt den 63 Meter hohen Wohnturm an der Mediaspree in Berlin-Friedrichshain unter dem Marketingnamen „Living Levels“. Als Architekt firmiert Sergej Tchoban von nps Tchoban Voss.

Das 63 Meter hohe Haus am Spreeufer widerspricht zwar einem erfolgreichen Volksbegehren von 2008, das am Spreeufer dort gar keine Hochhäuser erlaubt, es lässt aber zumindest einen acht Meter breiten öffentlich zugänglichen Uferstreifen frei, was ebenfalls im Volksbegehren gefordert wurde.

In dem Hochhaus an der East Side Gallery entstehen 45 Eigentumswohnungen mit Größen zwischen 48 und 380 Quadratmeter. Laut Investor begeistere es mit einer „stylischen Glas- und Aluminium-Fassade und Begrünung“. Als Vorbild für die bepflanzten Plattformen und Balkone nennt er das „Bosco Verticale“ in Mailand. Der Baubeginn ist für den Jahresbeginn 2013 angekündigt.


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Kommentare

24

Bürger | 07.01.2013 09:29 Uhr

@ jensBerlin

Wenn Sie mir ernsthaft unterstellen wollen, ich würde meinerseits den Potsdamer Platz als gelungenes Beispiel für Urbanisierung halten, haben Sie nichts von dem verstanden, was ich versucht habe, zum Ausdruck zu bringen. Berlin hat - demhimmelseidank - noch tausende Nischen innerhalb des S-Bahn-Ringes. So wie meine Generation sich in den frühen 90ern ihre Nischen erobert hat, wird auch die nächste das tun. Dass diese Hotspots innerhalb einer urbanen Struktur wandern, dürfte aber klar sein. (Lesen Sie mal Hoffmann-Axthelm.) Wer will schon auf ewig an den gleichen Stellen feiern wie seine Eltern. Und selbst wenn sich die neuen IN-Viertel zwischenzeitlich an einen wie auch immer gearteten "Rand" verlagern (Hoffmann-Axthelm nennt das die "Vor"städte in den Innenstädten. "Randlage" - tatsächlich räumlich oder nur in der Wahrnehmung - ist die notwenige Voraussetzung für lebendige Subkultur!), bedeutet das eben garnichts, weil eben diese Randlage wahrscheinlich durch anschließende Gentrifizierung irgendwann halt auch wieder zur 1A-Zentrumslage mutiert. (Sieht man schön in Prenzlauer Berg, Köln-Ehrenfeld oder konnte man gut sehen in London Camden Town, wo ich in den 80ern gewohnt habe.) Solche Fluktuation ist richtig und notwendig. Alles andere wäre sterbenslangweiliger Stillstand...oder würden Sie heute auch noch nach Woodstock fahren wollen?
The times they are a-changin. Mich stört dieser im wahrsten Wortsinne spießige Konservatismus so mancher heutiger (!) angeblicher Hipper-Partygänger und Aktivisten, die IHR Ausgehquartier wie in einer Zeitkapsel auf ewig bewahrt und gesichert sehen wollen. Wie öde ist das denn....Dabei sind die wirklichen Trendsetter und coolen Leute schon lange woanders unterwegs und weinen der Bar25 keine Träne mehr nach.

P.S. Sätze in denen "das Volk" vorkommt - und sei es auch nur ironisch -, waren mir schon immer suspekt.

23

Thomas | 01.01.2013 12:32 Uhr

Erfrischend

@Bürger: Wunderbar zu lesen, dass es ein paar Leute gibt, deren Vorstellung sich losgelöst von altlinken Klischees und urbanitätsfeindlichen Vorstellungen von Stadtentwicklung bewegen. Berlin leidet sicher nicht an einem Mangel an Grünflächen - aber an vielen Stellen an einem Mangel an urbaner Dichte.

Die eigentliche Herausforderung ist die urbane Wiedergewinnung dieser Brachlandschaften. Ob das mit der derzeitigen Planung gelingt, ist allerdings eine ganz andere Frage. Fest steht nur: mit den Forderungen von Mediaspree versenken gelingt es sicher nicht.

Was die rechtliche Situation angeht: E gibt nunmal rechtliche Ansprüche, die aus aus Verwaltungshandlungen aus der Zeit vor dem Volksbegehren ergeben. Diese unter einem Hut zunbekommen mit den in erster Linie politischen und nicht rechtlichen Kosequenzen des Volksbegehrens ist nun mal objektiv politisch wie rechtlich nicht leicht.

Die dümmlichen Reaktionen hier im Forum auf den Umgang mit dem Volksbegehren in Berlin haben wenig Realitätsbezug - und lassen mir die Haare zu Berge stehen, wenn ich mir vorstellen soll, dass unter solchen Umständen direkte Demokratie ausgebaut werden soll.

22

jens Berlin | 27.12.2012 13:15 Uhr

@Buerger

so wie ich Sie verstehe,
suchen sie nach einer Urbanität,
die sich z.B. perfekt am Potsdamer Platz finden lässt,

"Für mehr Leerstellen in der Staft!!!"

21

jens Berlin | 27.12.2012 13:15 Uhr

@Bürger

ja ja,
die nischen tun sich schon wieder auf,
grundstücke werden an das volk verteilt,
alles wird gut,
natürlich am stadtrand,
so wie in münchen, düsseldorf, frankfurt etc.

20

Bürger | 21.12.2012 17:42 Uhr

Post Scriptum

Ich bin heilfroh, dass es ein Wohnhaus wird....und eben nicht nur ein bei Nacht toter Bürokomplex....Vielleicht schaffen es ja die zukünftigen Anwohner dort irgendwann einmal die 6-spurige Autobahn Mühlenstraße auf ein menschliches Maß zurückzustutzen. DAS wäre doch mal was. Dann würde auch ich dort mal am Sonntag zu Fuß entlang der Spree flanieren. Wenn´s dann auch noch ein schickes südorientiertes Café mit Blick auf Kreuzberg gibt, umso besser.

19

Bürger | 21.12.2012 17:30 Uhr

@ Faruk Murat *2

Aktuell wird hier gegen garnichts verstoßen. Wenn die Aktivisten der Meinung gewesen wären, dass es sinnlos ist, ein Volksbegehren abzuhalten, dessen Ergebnis verwaltungstechnisch und/oder politisch nicht bindend ist, dann hätten sie es nicht abhalten müssen. Ich hätte das verstanden.
Was mich so ankotzt, ist, dass hier viel zu häufig medial mit gezinkten Karten gespielt wird: Nochmal: Von Anfang an wurde seitens der Verwaltung klar gesagt, dass der sog. Volksentscheid nicht bindend ist. Abgestimmt hat nicht ganz Berlin, sondern nur ein Bezirk. Gerechnet auf dessen Bevölkerung haben sich lediglich 14% für die Forderungen von "Mediaspree versenken" ausgesprochen. Das "Volk" hat hier nicht gesprochen. Es sind aber genau diese elitären Aktivisten, die glauben, sie könnten ihre Partikularinteressen über das geltende Baurecht stellen. Mitbestimmung kann nicht heißen, dass man sich einseitig auf talibaneske Standpunkte zurückzieht und absurde, unverrückbare Maximalforderungen stellt (50 Meter von der Spree: Auf alle Zeiten unbebaut?!). Gerade als Architekt muss diese Diskussion anders - auf jeden Fall weniger ideologisch - geführt werden.

18

Bürger | 21.12.2012 17:30 Uhr

@ Faruk Murat *1

Obwohl ich es für müßig halte, an diesem Beispiel das Für und Wider einer direkten Demokratie in einem Staat mit über 80 Millionen Menschen zu führen, nur so viel: Bürgerbegehren an denen weit weniger als ein Viertel der Wahlberechtigten überhaupt teilnehmen, haben meiner Ansicht nach keine weitreichende politische Legitimation. (Ich finde, wenn ein Thema so wenige hinter dem Ofen hervorlockt, dann müsste man zu den üblichen repräsentativ-demokratischen Strukturen zurückkehren.) In so einem Fall für sich dann aber auch noch großspurig in den Medien einen Volksentscheid, Volkeswille oder gar Mehrheitsentscheid zu reklamieren, ist im Grunde eine Lachnummer, eine Täuschung, die Diktatur der Schreihälse und stellt den demokratischen Rechtsstaat und den Mehrheitsgedanken auf den Kopf. Nur weil einige NIMBY (Not In My Backyard)-Aktivisten lautstark ihre Partikularinteressen vertreten, muss das Ergebnis nicht automatisch für alle anderen, die (richtig!) jedes Recht haben zu schweigen oder keine Meinung zu haben, verbindlich sein. Völlig absurd wird es, wenn nur 15% der Bevölkerung eines einzigen Bezirkes (!) meinen, sie hätten die Legitimation wichtige stadtentwicklungspolitische Weichenstellungen für eine 3,5 Millionen-Stadt zu bestimmen. (Glaubt denn einer ernsthaft, ein Investor würde es in Zukunft wagen, Grundstücke zu erwerben oder zu entwickeln, wenn sogar eine erteilte Baugenehmigung ihn nicht davor feit, dass sein Projekt nicht doch am Ende von einer Bürgerwehr zu Fall gebracht wird?
Angebliche "Volksentscheide" bei denen Quoren von weniger als 20% der Wahlberechtigten ausreichen sollen wirklich "demokratisch" sein?...Ernsthaft?

Und zur Gültigkeit: Es war von anfang an allen Beteiligten klar, dass das Ergebnis NICHT verbindlich sein kann. (Zu Recht! Wollen wir in einer Gesellschaft leben, in der freien Bürgern - ja: auch die Investoren sind Bürger dieses Landes - andere wesentliche Rechte entzogen werden können, nur weil eine aufgebrachte Minderheit das so will? Denken Sie mal bitte die Konsequenzen durch.)

17

Bürger | 21.12.2012 12:12 Uhr

@ falken *2

Bereits 1992 gab es einen städtebaulichen Wettbewerb zur Mühlenstraße mit der Frage, wie man dieses letzte intakte Stück Mauer erhalten, das Spreeufer erschließen und den Verkehr bändigen kann. Die hysterische Debatte um Mediaspree hat den Diskurs über städtische und bauliche Qualität am Spreeufer leider um Jahre zurückgeworfen. Ausgelöst von jemandem, dessen Diplomarbeit sich - so meine Kenntnis - mit der Erschließung des Gebietes auf der Kreuzberger Seite entlang der Köpenicker befasste. Nochmal: Warum citykill? Da ist derzeit im Grunde nix. Ein riesiger Parkplatz vor der o2-Arena, eine große leere Fläche vor dem Ostbahnhof, eine 6-spurige Straße, die wahrscheinlich bald noch weniger werdenden Reste der East-Side-Gallery. Hier müsste man erstmal über city nachdenken...und nicht nur über Uferwege auf denen - mit Verlaub - ohnehin keine Sau langlaufen wird, solange es dort sonst nichts Attraktives gibt. Dann radel ich doch lieber zum Treptower Park.
Das "aus der Not geborene städtische Leben von unten" das hatte man in Berlin eben kurz nach der Wende beinahe überall. Es wird es auch wieder geben. Wenn sich eine Nische schließt, tut sich anderswo eine andere auf. So bleibt die Stadt lebendig. Und nicht durch autoritäre Bebauungs- und Denkverbote. Frohe Weihnachten.

16

Bürger | 21.12.2012 12:12 Uhr

@ falken *1

Warum citykill?...ich bin anfang der 90er als Student in an den Boxhagener Platz gezogen. Dort gab es keine Urbanität, der Bezirk galt schon zu DDR Zeiten als Ort für Verlierer (die Gewinner wohnten damals in Marzahn oder Hellersdorf). Bis Mitte/Ende der 90er liefen dort die Typen morgens um 10 mit der Bierflasche in der Hand durch den Kiez. Eine Gentrifizierung wie im Prenzlauer Berg hat es im Friedrichshain nicht einmal ansatzweise gegeben. Das verlief - vielleicht abgesehen von der Simon-Dach-Straße - alles relativ gemächlich ab. Selbst heute, wo diese Straße in beinahe jedem Reiseführer steht und man vor lauter Touristengruppen kaum noch von der S-Bahn auf die Warschauer kommt, ist der Bezirk keinesfalls yuppiesiert. Natürlich leben auch dort Leute, die mit dem Bezirk gewachsen, die älter und wohlhabender geworden sind. Natürlich haben auch dort Leute Wohnungen gekauft, die früher in billigen abbruchreifen Buden zur Miete gehaust haben. Ich gehöre dazu. Aber so ist das nun mal. Der Friedrichshain hat sich stark verändert und der wird das auch weiter tun. Aber nach meiner Einschätzung (und ich wohne eben seit über 20 Jahren da) ist er trotz der Touristen, trotz der gestiegenen Mieten und der knapper werdenden Wohnungen (das ist übrigens in ganz Berlin so!), ein weitaus lebenswerteres Pflaster als 1995, wo es eben nur ein paar ganz hartgesottene arme Schlucker in Wohnungen mit Klo auf der halben Treppe und ohne Telefon ausgehalten haben. Heute ist der Friedrichshain ein lebendiger Kiez. vor 15 jahren dümpelte der noch unter dem trüborangen Licht der Natriumdampflampen vor sich hin. Spannend vielleicht für studentsiche Nachtschwärmer, für Berufstätige oder Leute mit Kindern eher weniger (75% der Wohnungen waren 1-Zimmer-Wohnungen! Das hat sich erst durch die dringend notwendigen Sanierungen geändert. Und heute, wo gerade das letzte Haus auf der Simon-Dach-Straße saniert wird, schauen die ersten schon wieder ganz sympatisch leicht angegammelt aus. Citykill?...Keine Spur.)
Die Gegend um die East Side Gallery ist schon immer eine Art städtisches Niemandland gewesen: Eingeklemmt zwischen S-Bahntrasse, Industriegebiet und Holzmarktstraße/Mühlenstraße, von Kreuzberg getrennt durch die dort recht breite Spree und das nächste Industriegebiet entlang der Köpenicker. Von den Subzentren um das Schlesische Tor und den Simon-Dach-Kiez ist es viel zu weit entfernt, um wirklich störenden Einfluss zu haben. In Wirklichkeit fristet es tagsüber ein totales Schattendasein. Nur die Nachtschwärmer gingen halt zur Bar25 oder eben ins Ostgut, als es das noch gab. (Der nur unweit gelegene Nachfolger Berghain orientiert sich inzwischen zu Straße der Pariser Kommune.) Das Matrix und das Watergate gehören räumlich zur Warschauer Straße bzw. zur Oberbaumbrücke. Zur East-Side-Gallery biegt man höchstens ab, wenn man diese Besuchern zeigen will, um dann schnell von dort wieder zu verschwinden.

15

Faruk Murat | 21.12.2012 11:36 Uhr

Bürgerentscheid

nur ein kurzer Kommentar zu "Bürger" (Kommentar Nr. 13): Auch wenn nur wenige Bürger an einem Volksbegehren teilnehmen. Die Entscheidung gilt. Diejenigen, die nicht daran teilgenommen haben, sind wohl der Meinung, dass es ihnen egal ist, wie entschieden wird. Auch keine Meinung zu haben ist das Recht der Bürger. Bei wichtigen Entscheidungen - so ist die Erfahrung z.b. der Schweizer bei der Entscheidung über die EU-Mitgliedschaft vor vielen Jahren - nehmen viel mehr Bürger teil.
Leider gibt es in Deutschland noch keine gewachsene Kultur der Bürgerbeteiligung. Es ist noch in den Anfängen. Die sogenannten Eliten sind leider immer noch der Meinung, dass das Volk zu doof ist, seine eigenen Interessen zu verfolgen. Aber schlussendlich funktioniert eine Demokratie nur, wenn die Bürger das Gefühl haben, mitzuentscheiden. Wichtig ist nur, dass grundlegende Rechte (wie z.B. die Rechte von Minderheiten) von Volksbegehren ausgeschlossen sind.

14

falken | 20.12.2012 18:38 Uhr

Gewinn entscheidet

Städte die schrumpfen, auf die sich das Kapital nicht konzentriert, weil die Renditeerwartung nicht stimmt, habens gut,
Detroit, Chemnitz, und auch noch einige andere Städte in England und USA entwickeln aus der Not ein städtisches Leben von unten,
die Leute machen es selber,
die Administration hält sich raus,
ein bisschen war es auch so in Ostberlin Anfang der 90-er,
wenig Geld, billige Mieten, rechtsfreier Raum, und viel kreative arme Schlucker, die Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain interessant gemacht haben,
dann wollten auch die ökonomisch talentierten rein,
das haben die Investoren gemerkt,
sie machten alles schön,
die Rendite stimmt,
Hamburg Altona / Hafenstraße / Hafencity ist auch so ein Fall von Citykill

13

"Bürger | 20.12.2012 17:41 Uhr

begehren?"

...wenn ich das schon höre: Abstimmungsberechtigt waren ausschließlich die Bürger von Berlin-Kreuzberg - und nicht ganz Berlins - also 182 592 Personen. Beteiligt haben sich aber nur 35 000, das sind magere 19,1 Prozent der Bürger des Bezirks. Von diesen waren dann wiederum nur 27 400 für die Forderungen der "Mediaspree versenken-Aktivisten. Das sind zwar immerhin 87 Prozent - aber eben nur von 19,1 Prozent eines einzigen (!) Berliner Bezirks. (Das Gros der Leute hat die sektiererische Debatte die Carsten Joost da losgetreten hat, echt garnicht interessiert.) Hier kann ich also weder eine demokratische Mehrheit noch einen Volkswillen sehen. Ich wohne seit über 20 Jahren in Sichtweite dieser Baustelle. Die ganze Gegend entlang der Holzmarkststraße ist einer der unwirtlichsten und unattraktivsten Flecken von Berlin. Auch wenn ich die Clubkultur dort selbst lange genossen habe, aber hey!: Ostgut und Bar25 sind nun mal lange Geschichte: Kriegt Euch ein: den öden Status quo zementieren wollen (50 Meter Streifen vom Spreeufer unbebaut lassen?: Zum totlachen - also der Streifen hinter der East-Side-Gallery und die gesamte Holzmarktstraße? (Kunstsstück!) Anstatt hier mit lauter unrealistischen, antiurbanen Vorstellungen, durchtränkt mit reichlich kindischen altlinken Ressentiments gegen angebliche Bonzen zu stänkern, wäre es an der Zeit gewesen, über Bau- und Stadtqualität MIT Verdichtung nachzudenken. Stattdessen hat man ernsthaft von Investoren gefordert, auf Baurecht (sic!) zu verzichten. Wir leben aber nun mal nicht in einer Diktatur, in der man sich nonchalant über Rechte einzelner (zu denen auch das Recht zu bauen und Grundstücke zu erschließen gehört) hinwegsetzen kann.
Die Gegend liegt seit Mauerbau quasi im Dornröschenschlaf. Es wird Zeit, dass Berlin langsam lernt, wie man die Stadt auch baulich an den Fluss heranholt, wie man hier Qualitäten schafft, die Paris lange hat und die sich London wieder erarbeitet. Also eben nicht nur Rennbahnen und ein paar Alibi-Wanderwege....(und wer verdammt nochmal will ernsthaft HINTER der East-Side--Gallery wandern?) Hier muss man über Qualität reden - und eben nicht jede Bebauung von vorne herein ausschließen wollen. Wer wirklich meint, dass es mit einem Uferweg getan ist, um dort städtische Qualitäten zu schaffen, der irrt. Mediaspree ist kein böses kapitalistisches Schreckgespenst, sondern eben auch eine Chance, der man sich - bei aller berechtigten Kritik - mit etwas mehr Offenheit stellen sollte. Die Stadt muss und wird sich fortwährend ändern. Daran führt kein Weg vorbei. Wer sich aber einer konstruktiven Debatte durch fundamentalistische Maximalforderungen verweigert, hat schon verloren - Q.E.D.

12

Andrea Schmidt | 19.12.2012 14:55 Uhr

Lebende Etagen???

Wie war das noch in Berlin?... Ich hatte es schon fast vergessen, in Bln braucht man sich ja nicht an Volksbegehren zu halten...
Hier wird zwar der lebende Mensch jeden Tag aufgefordert mit "Sei Berlin", sei Kiez, sei Kult, sei Stadt, sei innovativ usw.
Und wenn er es dann tatsächlich wird?

Ja, ja, ich habe schon gelernt, es ist nur eine Marketingstrategie, eine Blase. Nicht etwa eine Aufforderung zur Beteiligung (ausgenommen natürlich Sprüche finden), zur Identifikation, zur Übernahme von Verantwortung oder zur guten Nachbarschaft.

Lebende Menschen können Planungsvorgänge und Entscheidungsprozesse für die Politik, Investoren und Genehmigungsgremien anstrengend machen, da bleiben sie doch lieber bei den "lebenden Etagen".

Es braucht eine neue Planungskultur, in der u.a.die Stadt als ein lebender Organismus, der Ort als ein Stück lebende Erde mit eigenen Absichten und der Bürger als Teil der lebenden Umwelt betrachtet werden. Eine Planungskultur, in der ein lebendiger Gestaltfindungsprozess die Belange aller Beteiligten gemeinsam abwägt und zu einer echten Lösung kommt.

Liebe Entscheider in den Berliner Stadtplanungsgremien seid mutig, seid sozial, seid innovativ und wendet Euch wieder den wirklich Lebenden zu.


11

neontiefen | 19.12.2012 11:36 Uhr

Quo Vadis

"Das Volksbegehren" gleicht langsam einem inversen Spießbürgertum: Hauptsache ich war dabei und habe meinem Gewissen recht gesprochen (Anm.: Auch ich wünsche mir eine etwas andere Ausrichtung) Interessant wird es hier eigentlich, weil einem der schönsten und offensten Gebiete Berlins (Spreeufer weiter Richtung Osten) in der langfristigen Entwicklung von 20 oder 30 Jahren durch Investoren und Geldfluss binnen kürzester Zeit eine zeitgemäße Wachstumsphase, Bürgerbedürfnisse absolut inbegriffen, entzogen wird. Es gibt Sie, die Stadtplaner und Entwickler, die sich langfristig damit beschäftigen und Lösungen suchen. Wo sind Sie bzw. wer hat Sie zum Schweigen gebracht? London z.B. ist derzeit aufregend, aber es gibt auch dort Probleme. Der Mensch lernt anscheinend am Besten, wenn etwas ihm direkt auf die Füße fällt. Vorher nicht!

10

Evita | 19.12.2012 11:02 Uhr

Architekt?

Warum plant ein Architekt Objekte, die das Volk nicht will?
"Architektur und Städtebau sind weder kultureller Luxus noch entbehrliche Dekoration. Vielmehr erwächst aus diesen grundlegenden Bausteinen einer Stadt lebenswerte Umwelt und städtische Identität.“ (Aus der Zielsetzung des Wiesbadener Architekturzentrums)

9

Seb | 19.12.2012 10:08 Uhr

Nachts höher als am Tag

Dem Volk wird wahrscheinlich die Tagperspektive verkauft - "ist ja gar nicht so hoch".

Die Nachtperspektive ist komischerweise schon drei Stockwerke höher - "das guckt sich weg".

8

Reinhard04 | 19.12.2012 09:09 Uhr

Wundersame Erhöhung..

Wie hoch wird jetzt der Turm ? .. auf der Nachtperspektive gibts ne wundersame Aufstockung von ein paar Etagen..

7

Sebastian | 19.12.2012 08:41 Uhr

Spreeufer

Nachdem die Verbrecher von O2 mit dem Bildschirm an der Spree die Umwelt radikal verseuchen, kommt jetzt noch ein Hochhaus, das einen der wenigen Hotspots Berlins mit freiem Blick zum Alex und Sonnenuntergang kaputtmacht.
Berlin schafft es halt immer wieder, sich selbst kaputt zu machen.
Vielleicht doch einmal aufs Volk hören???

6

Lamaa | 18.12.2012 19:14 Uhr

Geisterturm

Berlin ist groß genug / hat genügend Fläche.
Auch wenn es für einige reiche Mitbürger interessant erscheint, lehne ich den Hochhaus-Vorschlag ab.
Das Volksbegehren sollte ernst genommen werden!!!
Wenn ich mich nicht täusche, hat Berlin ein Bauamt!!! Bitte kümmert Euch darum.

Geistertürme, wie in der Hamburger Hafencity, sollten vermieden werden.

Grüßchen vom Lamaa

5

lollo | 18.12.2012 18:51 Uhr

wie wo was - weshalb egal warum

Volk egal -
Profit legal -

Des Volkes Wille:
Piepegal.

Wie in Stuttgart auch ..!

4

Mario Mertens | 18.12.2012 16:22 Uhr

8 Meter Streifen

''Das 63 Meter hohe Haus am Spreeufer widerspricht zwar einem erfolgreichen Volksbegehren von 2008, das am Spreeufer dort gar keine Hochhäuser erlaubt, es lässt aber zumindest einen acht Meter breiten öffentlich zugänglichen Uferstreifen frei, was ebenfalls im Volksbegehren gefordert wurde.''

Na dann wird das Volksbegehren ja befriedigt sein oder? Kommt das Projekt gut an klopfen sich die Politiker öffentlich selbst auf die Schulter, meckern die Anwohner und verkauft es sich nicht wird auf den Architekten gezeigt.

3

Robert | 18.12.2012 16:12 Uhr

Wen kümmerts?

Das Volk sprach sich in seinem Aufbegehren sowohl gegen Hochhäuser am Ufer, als überhaupt gegen Bebauung innerhalb eines 50 m breiten Uferstreifens aus.

2

auch ein | 18.12.2012 16:07 Uhr

architekt

"widerspricht zwar einem erfolgreichen Volksbegehren"

warum wird das dann gebaut ?

1

Ingo arend | 18.12.2012 16:02 Uhr

Spreehochaus

Warum wird das gebaut trotz Verbots? Weiß das jemand?

 
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