Der Präsident der Bundesarchitektenkammer Peter Conradi feiert am 10. Dezember 2002 seinen 70. Geburtstag.
Mit dem Begriff des „Intersystemvirtuosen“ (Niklas Luhmann) oder als „Wanderer zwischen den Welten“ ließe sich die Arbeit und das Wirken seiner Person am treffendsten umschreiben. Peter Conradi hat sich vor allem um die Vermittlung zwischen den beiden oft leider zu hermetisch voneinander getrennten Bereichen Architektur und Politik verdient gemacht.

Der im westfälischen Schwelm geborene Conradi studierte an der Technischen Hochschule in Stuttgart, wo er kurz nach Abschluss des Studiums in den Staatsdienst eintrat und in verschiedenen staatlichen Bauämtern schnell zum Oberregierungsbaudirektor avancierte. Seit der Studienzeit ist Conradi politisch engagiert und von 1959 an Mitglied der SPD. In dieser Funktion saß er von 1972 bis 1998 als Abgeordneter im Deutschen Bundestag. In dieser Funktion hat er sich vehement für die Errichtung des Plenarbereichs in Bonn durch Günter Behnisch eingesetzt.
Seit 1999 bekleidet er das Amt des Präsidenten der Bundesarchitektenkammer, in dem er sich vor allem in die zeitgenössischen Debatten zur Baukultur wie z.B. der Neubebauung des Berliner Schlossplatzes oder der Errichtung des Holocaust-Mahnmals einschaltet und die öffentliche Meinung mit beeinflusst.