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25.02.2014

Magischer Moment

Pavillon für Totenwache in Spanien


Die Beschreibung dieses Pavillons liest sich wie ein Gedicht: Die Rede ist da von einem Ort, der eigentlich nicht existiert (gemeint ist das eingegrabene Grundstück), von dichten Pinienwäldern, von Sonnenfinsternis und vom Übergang zwischen Erde und Himmel.

Alejandro und Jesús Muñoz Miranda aus dem spanischen Granada haben in der gleichnamigen Provinz und dort in dem kleinen Ort Murtas, nahe der Südküste Spaniens gelegen, einen Pavillon für die Totenwache gebaut. Besser gesagt, ergänzt, denn eine alte Bruchsteinmauer war noch vorhanden. Sie dient jetzt der Umfassung der beiden eingegrabenen Räume; das Eingraben ist in der bergigen Region traditionell eine übliche Bauweise.

Eine rechteckige Öffnung mit schwerem steinernen Türsturz, der von einem Stahlbalken unterstützt wird, bildet die Schwelle zu den beiden ineinandergesteckten Innenräumen. Der öffentlichere Raum ist mit weißen Wänden und einem hellen Marmorboden sehr licht; zusätzlich scheint die Sonne von oben durch das Dach. Mitten in dem kreisförmigen Raum steht ein steinerner Zylinder als „Haus im Haus“. In diesem intimen Raum findet die eigentliche Totenwache statt.

Die Architekten überhöhen den Übergang vom Leben zum Tod mit einer raffinierten Lichtführung: Durch eine sichelförmige Öffnung in der Decke fällt die (Winter-)Sonne so in den Raum, dass sie zusammen mit ihrer eigenen Reflexion einen Kreis bildet – oder einen magischen Moment, wie die Architekten sagen.

Fotos: Javier Callejas Sevilla


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