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29.04.2015

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Neuer Stoff und alter Meister

Pavillon aus Textilbeton an der RWTH Aachen


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Er war ein Meister der hauchdünnen Wölbungen. Wie Segel legen sie sich über seine Bauten. Architekt Félix Candela schuf eine elegante, formal anspruchsvolle Betonarchitektur. Seine virtuosen Konstruktionen sind zwischen 1950 und 1970 vor allem in Mexiko und den USA entstanden. In Aachen werden nun Candelas Betonsegel und sattelförmige Schalen zitiert – in einem kleineren Format: An der  RWTH Aachen haben das Institut für Massivbau, das Institut für Stahl- und Leichtmetallbau, der Lehrstuhl für Baukonstruktion und die IP Arch in einer Arbeitsgemeinschaft einen Pavillonbau entwickelt.

Außen Glas, innen Textilbeton. Ja, nicht der rostanfällige Stahl, sondern ein flexibles Textil aus Carbonfasern bewehrt den Beton des Pavillons. Vier hyperbolische Schalen mit Abmessungen von sieben mal sieben Metern bilden die Decke des Pavillons. Sie sind lediglich sechs Zentimeter dünn. In ihrer Mitte lagern die filigranen Gewölbe jeweils auf einer einzelnen Stahlbetonstütze auf und überspannen 200 Quadratmeter.

Über Textilbeton forscht die RWTH Aachen gemeinsam mit der TU Dresden schon seit 1999; der Pavillon soll den Kompositwerkstoff demonstrieren. Die Herstellung der Schalen erfolgte in einem Fertigungszelt unmittelbar neben dem Bauplatz. Als großformatige Fertigteile wurden sie auf die vormontierten Stahlbetonstützen aufgesetzt und untereinander verschraubt. Dass Félix Candela Vorbild für die Architektur dieses Pavillons ist, hat wohl nicht nur mit seinen kühnen Formen zu tun. Candela war Mitgründer einer Betonbaufirma. Bei über 300 Projekten erprobte er seine Experimente mit dünnen Betonschalen und setzte sich allgemein für diesen Baustoff ein. (sj)

Fotos: RWTH Aachen


Zum Thema:

Mehr über Schalenkonstruktionen und Textilbeton im Baunetz Wissen Beton


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Kommentare

7

Thorsten Eyhorn | 02.05.2015 07:08 Uhr

Isolierung

Glasfassade aus 3-fachislolierglas. Wie sieht es mit der Decke aus? VIP?

6

maestrowe | 30.04.2015 09:46 Uhr

Schalenkonstruktion und Massivglas

Kann es sein, dass die Bilder über die im Schnitt sehr filigrane Konstruktion gar nichts sagen? Warum wird - anders als bei Candela - diese kaum nach außen sichtbar? Der Bau hat - vermutlich nur auf dem Foto - dank der Glasfassade die Anmutung eines Premium-Autohauses. Eigentlich schade.

5

Bernd Scheumann | 30.04.2015 08:41 Uhr

Vergesst Ulrich Müther nicht

Warum in die Ferne schweifen, auch in Deutschland gab es einen Ingenieur der sich mit Schalenbauten beschäftigt hat, Ulrich Müther, und von dem gibt es auch noch gebaute Beispiele... allerdings war er vor allem in der DDR tätig.

4

Fernando R. | 30.04.2015 08:19 Uhr

Sonneschutzglass-Huelle

Gracias al vidrio "Cool-Lite" !!!
Tan transparente y también tan reflectante.
Junto con el hormigón, simplemente impresionante... bien hecho!

3

mete belen | 29.04.2015 19:37 Uhr

Glas schale als Aussenhaut

Glas schale als Aussenhaut im waldigen Orten sinnvoll,weil die Fassade die Bäume reflektieren sollen.Aber nicht gegen so viele Bauten. Mir gefaellt es ,wenn der Bau ringsherum von Bäumen aufgefangen wird.

2

Mario Mertens | 29.04.2015 17:39 Uhr

Alter Meister

Statt 5 mal den Namen Candela zu verwenden hätte man wenigsten einmal Herrn Müther erwähnen sollen, der sich ebenfalls seit 1956 mit Hyparschalen beschäftigte. Ja auch Deutsche können das aber Candela klingt halt cooler.

1

Andreas Bittis | 29.04.2015 16:09 Uhr

Reflektionsarmes Glas von Saint-Gobain

Kubisch ... Einfach ... Genial ... Leichtes Betondach ... Reflektionsarme Glasfassade - und das mit einem 3fach Iso mit Sonnenschutzglas! ... Toll

 
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