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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Patientenheim_in_Porto_4977932.html

03.03.2017

Sanftes Haus und klare Linie von atelier do cardoso

Patientenheim in Porto


Wie sollte sich ein Gebäude präsentieren, das zwar von seinen Gästen nur temporär bewohnt wird, aber zugleich Stabilität und Geborgenheit in einer schwierigen Lebensphase bieten muss? Mit seinem Casa Acreditar Porto antwortet das junge portugiesische Büro atelier do cardoso (Lissabon) auf diese Frage mit einer sanften Architektur, die trotzdem auf sehr klare Weise ihre Räume definiert.

Der Neubau in Porto ist ein Wohnhaus mit einem sehr speziellen Programm: Kinder und Jugendliche, die eine Behandlung im onkologischen Zentrum Porto IPO erhalten, werden hier vorübergehend mit ihren Familien wohnen. 2014 gewannen die Architekten den Wettbewerb, im letzten Jahr wurde das Haus fertiggestellt. Schon während des Entwurfs war die Finanzierung des Gebäudes ein wichtiger Aspekt. Um ausschließlich mit Spenden bauen zu können, entwickelte man eine Strategie, derzufolge nur Materialien aus portugiesischer Herstellung Verwendung fanden.

Der Baukörper wirkt wie ein eingeschnittener weißer Würfel mit blassgrün schimmernden Innenseiten. Dadurch ergeben sich auf unterschiedlichen Ebenen  rechteckige Freiräume, die das kompakte Volumen auflockern. Der Eindruck eines präzise bearbeiteten Objektes wird durch die Farb- und Materialwahl noch betont: Die grünen Flächen sind gefliest, die geschlossenen Außenwände sind hell verputzt. Die Einschnitte sind dabei als Patios für diverse Nutzungen wie etwa eine Kleinkind-Terrasse angelegt.

Das Haus bietet neben den Wohnräumen in den oberen Etagen auch Büros und Seminarräume für die Mitarbeiter und Freiwilligen, die die Arbeit der Institution tragen. Diese liegen im Erdgeschoss, während sich darüber die familiären Gemeinschaftseinrichtungen befinden. Platz ist für insgesamt 16 Familien, wobei die oberste Etage, die für jugendliche Patienten gedacht ist, etwas mehr Privatsphäre bietet. Das Resultat ist eine einfache Architektur, die doch der komplexen Situation voll gerecht wird, in der sich die Nutzer dieses Hauses befinden. (mg)

Fotos: João Morgado


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