Sowohl mit Neubauten wie dem Gerichtshof in Den Haag als auch mit Sanierungsprojekten wie dem Provinciehuis in Den Bosch überzeugen KAAN Architecten öffentliche Auftraggeber von ihrem Können. Nun hat das 2014 aus Claus en Kaan hervorgegangene Büro eine neue Heimat in einem ehemaligen Bankgebäude aus den Fünfzigerjahren gefunden. Direkt an der Maas mit Blick auf die Erasmus-Brücke wirkt der viergeschossige Backsteinbau inmitten der Rotterdamer Hochhäuser eher bodenständig. Im Eingangsbereich des von Henri Timo Zwiers entworfenen Gebäudes befindet sich ein Wandmosaik des Künstlers Louis van Roode.

Auf mehr als 1.400 Quadratmetern offener Bürofläche zwischen großen, fein gegliederten Fenstern entstanden mehr als 80 Arbeitsplätze. Raue Betonstützen gliedern den Raum rhythmisch. Gemäß dem Büromotto „Funktionalismus mit Mehrwert“ lassen die Architekten die vorgefundene industrielle Atmosphäre wirken und kontrastieren den Beton mit edlen Einbauten aus dunklem Walnussholz. Diese Zonierung in Arbeits-, Besprechungs- und Erholungsbereiche soll eine „flüssige Interaktion“ zwischen Mitarbeitern, Besuchern und Partnern ermöglichen.

Die offenliegenden Lüftungsrohre könnten vom Gebäude der Architekturfakultät der TU Delft inspiriert sein, an der Bürogründer Kees Kaan unterrichtet. Nach einem Brand im Jahr 2008 war die Fakultät in einen opulenten Backsteinbau aus dem frühen 20. Jahrhundert gezogen – inzwischen hat sich dieses Provisorium mit seinen vielseitigen Räumlichkeiten als „Bouwkunde City“ bewährt. Auch die neuen Büroräume von KAAN Architecten zeigen Respekt vor der existierenden Architektur verbunden mit einem klaren zeitgemäßen Nutzungskonzept. (dd)

Fotos: Simone Bossi

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