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07.12.2009

Heimvorteil

Neue Stadien für die Fußball-WM 2010


Am vergangenen Freitag fand die Auslosung der Vorrunden-Gruppen für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika 2010 statt. Dass die deutsche Nationalmannschaft dabei auf Australien, Serbien und Ghana treffen wird, dürfte bereits hinlänglich bekannt sein. Für uns Architekten ist aber auch interessant, dass die deutschen Fußballer durch dieses Los bereits in der Vorrunde in drei verschiedenen Stadien antreten müssen, die alle unter deutscher Beteiligung entstanden sind – zwei davon wurden von Gerkan, Marg und Partner entworfen, alle drei haben eine Tragwerksplanung von Schlaich, Bergermann und Partner. Die deutsche Nationalelf spielt also sozusagen unter deutschen Dächern.

„Unsere Jungs“ spielen am 13. Juni (gegen Australien) im Moses-Mabhida-Stadion von Durban, am 18. Juni (gegen Serbien) im Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth und am 23. Juni (gegen Ghana) im Soccer-City-Stadion in Johannesburg. Letzteres könnte bereits ein Vorgeschmack sein, denn dort findet am 11. Juli dann auch das Finale statt.

Das Mabhida-Stadion wird mit 70.000 Sitzplätzen das zweitgrößte Stadion Südafrikas sein. Der Entwurf setzt besonders wegen des 2.700 Tonnen wiegenden Stahlbogens Akzente, der das Stadion überspannt – der Bogen teilt sich in zwei Spliced Arches, und bezieht sich dadurch in der Draufsicht auf die südafrikanische Nationalfahne. An der Konstruktion ist neben der Dachkonstruktion auch eine Seilbahn befestigt, von der Besucher einen Blick über die ganze Stadt genießen können werden.

Das Mandela-Bay-Stadion ist mit seinen 46.000 Sitzplätzen bereits fertig gestellt, es liegt im Prince-Alfred-Park direkt und „ragt wie eine Blüte am Ufer des Sees hervor“ (Architekten). Die gebogenen Träger der Dachkonstruktion formen eine Kolonnade um das Stadion und kragen im Inneren stützenfrei über die Zuschauerränge.

Der dritte Entwurf von gmp ist das Greenpoint-Stadion in Kapstadt, wunderbar in einem Park direkt am Atlantischen Ozean gelegen (die deutsche Mannschaft spielt hier das Viertel- und/oder Halbfinale). Die transluzente Oberfläche der „einzigartigen, ondulierten Silhouette“ soll die Lichtstimmungen des Tages unterschiedlich reflektieren: „bei Sonnenuntergang schimmert das Stadion rötlich, blau an einem Sommertag und grau an einem stürmischen Wintertag“ (ebenfalls aus den Erläuterungen von gmp).

Das Soccer-City-Stadion wurde vom südafrikanischen Büro Boogertman und Partner gebaut. Seine Form soll an eine Kalebasse erinnern, ein traditionelles afrikanisches Trinkgefäß. Die Farbpalette der Stadionhaut ist von den Farben der Umgebung inspiriert, wie man an den Baustellen-Bildern deutlich ablesen kann. Auch hier haben Schlaich und Bergermann die Tragwerksplanung übernommen, die Fassadenelemente aus Glasfaserbeton stammen aus dem oberbayrischen Kolbermoor.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner


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Moses-Mabhida-Stadion

Moses-Mabhida-Stadion







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