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03.09.2013

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Schwung im Ölhafen

Neue Main-Brücke bei Frankfurt


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Weißer Beton – warum nicht? Im Ölhafen Raunheim, südwestlich von Frankfurt, haben die Architekten Schneider + Schumacher zusammen mit dem Ingenieurbüro Schüßler-Plan eine neue Fußgängerbrücke aus diesem Material gebaut; die Verbindung der beiden Seiten der Ölhafeneinfahrt wird zur geschwungenen Skulptur. Mit einer Gesamtlänge von 170 Metern überspannt die Brücke die Einfahrt mit einer Stützweite von rund 70 Metern. Zur Main-Seite hin gibt sich die Brücke offen. „Es ist ein Band, das wie ein geschwungener Pinselstrich beide Seiten verbindet“, erklärt Michael Schumacher den poetischen Leitgedanken seines Gestaltungskonzepts.

Aufgrund der Lagerung hochentzündlicher Stoffe im Tanklager des Ölhafens bestimmten für die Planer aber vor allem hohe Schutzanforderungen den Entwurfsprozess. Während die nördliche Auf- bzw. Abfahrt als Betonspirale mit einem Durchmesser von 14 Metern konstruiert ist, baut sie sich auf der dem Ölhafen zugewandten Seite zu einer weich geschwungenen, knapp drei Meter hohen Sicherheitswand auf – so konnten die Architekten alle Anforderungen einhalten. Nach einer kompletten Kreisbewegung geht die Spirale in eine ebenfalls weiße, grazil S-förmig geschwungene Stahlkonstruktion über, die den Fluss überbrückt.

Um die Stabilität der Konstruktion zu gewährleisten, war es notwendig, die Brückenfundamente bis zu 20 Metern tief in die Erde zu treiben. „Es handelt sich um eine semi-integrale Brücke, die nur am südlichen Widerlager über eine längsverschiebbare Lagerung verfügt“, so die Architekten.

Ganz weiß ist die Brücke natürlich nicht. Der Bodenbelag ist dem dunklen Asphalt, der auf die Brücke zuführt, nachempfunden. So bleibt der Weg beim Übergang auf die Brücke klar erkennbar und verstärkt durch den Hell-Dunkel-Kontrast deren Form – Tag und Nacht. Die Ölhafenbrücke in Raunheim ist somit ein gutes Beispiel, dass Sicherheit auch Schwung haben kann.

Fotos: Jörg Hempel


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Kommentare

4

peter | 03.09.2013 20:26 Uhr

hohes niveau

eine sehr schöne, vorbildliche brücke, frisch und erfreulicherweise gar nicht von der stange.
darf ich ein bisschen kritisieren, auf hohem niveau? der entwurf ist super, aber die ausführung wirkt recht pragmatisch - viele schweißnähte und ein flickenteppichhafter anstrich. kommt da noch eine egalisierende lackschicht drüber? überhaupt wirkt das bauwerk auf den fotos insgesamt noch etwas unfertig. was drängt den fotografen? graffiti?

3

Frankfurter | 03.09.2013 16:05 Uhr

Schöne Brücke!

Ne schöne Brücke an einer Stelle, wo man profane Standardlösungen erwarten würde ... Aber was um Himmels Willen macht denn die vertikale Stütze da? Kleine Reminiszenz an den orthogonalen Alltag für den Fall, dass einer die Orientierung verliert? Sieht aus, als hätte man sie beim Ausschalen "vergessen". Dann lieber überdimensionieren und noch so ein Kreuz, wie auf der anderen Seite - wenn man sie schon nicht wegbekommt. Oder? Fand der Michael bestimmt "prima" so ... ;-)

2

Bücherwurm | 03.09.2013 16:02 Uhr

Skulptur

Schöne Skulptur. Schade nur, dass der Straßenbauer einen so nervösen Fahrstil hatte. ;) Die Bilder lassen es nur erahnen, aber mir scheint als ermähne die Brücke selbst den Nutzer vom Alkohol im Straßenverkehr abzusehen. Das Bild 8 lässt bei mir schon ein kleines Maß an Unsicherheit auf den Füßen quellen. :D

1

auch ein | 03.09.2013 15:47 Uhr

architekt

wunderbar

 
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