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21.07.2017

Charme des Handgemachten

Neue Gartenwerkstatt in Bezau von Innauer Matt Architekten


Der schöne Name „Strubobuob“ der von den ortsansässigen Innauer Matt Architekten gestalteten Gartenwerkstatt im österreichischen Bezau ist ein Ausdruck für die verblühte Alpenanemone und beschreibt ein zerzaustes Bubenköpfchen. Das sich über den Jahresverlauf verändernde Erscheinungsbild der Anemone war auch die Inspiration für das Geschäft, das seinen Besuchern über die Jahreszeiten hinweg immer wieder neue Anregungen geben möchte. Der Neubau entstand neben dem bereits sanierten Stammhaus und ist dort positioniert, wo früher Giesskannen und Metallwaren geflickt wurden. Wenn Architektur auch weniger ephemer ist als Gartengestaltung, so war doch zumindest die Sichtbarkeit des Handgemachten ein wichtiges Motiv der Architekten.

Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht die Bauweise der Erweiterung: Das Gebäude wurde zu großen Teilen im benachbarten Holzbaubetrieb vorgefertigt. Dabei bestehen alle Bauteile der Außenwand und der primären Tragkonstruktion aus Massivholzquerschnitten. Vor den Holzskelettbau wurden die gedämmten, folienfreien Außenbauteile vorgehängt, das obere Stockwerk konnte sogar im Ganzen gefertigt, transportiert und vor Ort montiert werden. So war es möglich, den Geschäftsbetrieb nur für kurze Zeit zu unterbrechen und dabei zugleich eine hohe Ausführungsqualität zu gewährleisten.

Die auf einem kreuzförmigen Grundriss angeordnete Verkaufsfläche ist auf zwei Geschosse verteilt. Das Erdgeschoss dient dem Verkauf von Garten- und Dekorationsartikeln, im Dachgeschoss werden Haushaltswaren angeboten. Die sichtbare Massivholz-Konstruktion, die einfachen, rohen Oberflächen – wie beispielsweise die Bodendielen aus Esche oder das Mobiliar und Treppenwände aus Schwarzstahl – erzeugen helle Innenräume, die allerdings fast schon museal anmuten. Etwas mehr werkstatthaftes Chaos könnten sie sicherlich vertragen, aber das kommt dann ja auch im Alltag. (kh)

Fotos: Adolf Bereuter


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