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17.08.2010

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Viersprachige Fassade

Neue Bibliothek in Stuttgart 21


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An der Nordfassade steht es auf Deutsch, an der Westseite auf Englisch, an der Südfassade auf Arabisch und auf der Ostseite auf Koreanisch – das Wort „Bibliothek“ wurde  je nach Himmelsrichtung in Ausrichtung der jeweiligen Sprachräume zum wesentlichen Bestandteil der Bibliotheksfassade in Stuttgart 21. Neben der viersprachigen Fassade hat die erst kürzlich fertig gestellte Außenhülle des „Leuchtturm 21“ (siehe BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung vom 8. Juni 2009) aber noch einiges mehr zu bieten: Zwischen der Doppelfassade ist ein begehbarer Raum, der die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt für die Besucher erlebbar machen soll.

Entworfen hat den 35 Meter hohen Kristallwürfel der südkoreanische Architekten Eun Young Yi (Hürth/Köln). Sein Entwurf eines Kubus aus Glasbausteinen war 1999 aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 15. Juni 1999). Der Neubau soll ab September 2011 die bestehende Stadtbücherei im Stuttgarter Wilhelmspalais ersetzen und mit einer Fläche von gut 20.000 Quadratmeter genügend Platz für den umfangreichen Bestand (allein die Sparte belletristische Literatur soll in 20 verschiedenen Sprachen angeboten werden!) der Stadtbücherei bieten.

Der Solitär sollte ursprüglich von einer Wasserfläche umgeben und darüber für Besucher erschlossen werden, inzwischen ist eine Rasenfläche vorgesehen. Charakteristisch für das Projekt sind vor allem drei Aspekte: die Bibliothek, ein Atriumraum mit Galerien aus Bücherwänden, der kontemplative Raum, ein introvertierter Zentralraum mit Oberlichtern und das Forum, ein stufenweise eingesenkter Saal.

Nachdem das Richtfest am 12. Mai 2010 gefeiert wurde, konnte nun – mitten in den Diskussionen und harten Protesten um „Stuttgart 21“ zum Abrissbeginn am Hauptbahnhof – die Doppelfassade des 74-Millionen-Euro-Neubaus fertig gestellt werden. Dies meldete gestern die Stuttgarter Zeitung. Während sich die Demonstranten weiter an den Stuttgarter Hauptbahnhof ketten, laufen die Bauarbeiten am zukünftigen Mailänder Platz im Europaviertel auf Hochtouren – schließlich soll der Neubau das geistige und kulturelle Zentrum des neuen Stadtquartiers symbolisieren.


Kommentare

28

Eckstein | 03.10.2010 19:08 Uhr

Bibliothek 21

Wirklich sehr erlesen.
Angesichts dieses Monstrums sollten die Stuttgarter ihren neuen Bahnhof doch schätzen lernen.
Auch wenn Herr Ingenhoven noch keine solche intellektuelle Glanzleistung wie die mehrsprachige Beschriftung einer Bibliothek mit "Bibliothek" vollbracht hat.
Immerhin werden ja jetzt weiße Lasuren getestet, auf dass das kristalline Flair der Renderings wiederkäme. Diese wird man im neuen U-Hbf ebenfalls gut gebrauchen können!

27

Till E. | 22.08.2010 16:10 Uhr

Elegant!

Ein insgesamt äußerst wohlproportionierter Kubus. Sehr bestechend in seiner Materialität. Besonders bemerkenswert ist die exquisite Qualität des Betons; dessen homogene Färbung erreicht annähernd das blendende Weiß der Visualisierung (Bild 8).

26

Adolf Josef Benito | 21.08.2010 22:46 Uhr

Weiterrmachen!

Also mirr gefällts!

25

H. Schickhardt | 21.08.2010 22:45 Uhr

Sehr gelungen.

Eine Bibliothek mit Beschriftung „Bibliothek“ - sogar in vier verschiedenen Sprachen! Ich finde das ist eine originelle Idee. Ich bin froh, dass noch studierte Architekten zum Zug kommen und unsere Städte mit wahrer Kunst aufwerten.

24

Taubenschützer | 19.08.2010 10:30 Uhr

optimale Bedingungen

Also ob das neue Haus für Menschen geeignet ist??? Aber denkt doch auch mal an die armen Tiere dieser Stadt: also die Tauben und Krähen werden sich in der Fassade, an den halbdunklen, windgeschützten und menschenleeren Orten ringsum sicher wohl fühlen gerade in so einer freistehenden, extrovertierten Lage.

23

platte recycled | 18.08.2010 23:12 Uhr

alt oder neu?

als ich das erste mal in Stuttgart mit dem Zug ankam, sah ich dieses Gebäude und habe lange überlegt, ob hier abgerissen oder neu gebaut wird. Oder wurde ein Plattenbau recycled? Das wäre in meinen Augen auf jeden Fall progressiver gewesen, als diese noch schlechter zu kopieren. Armes Stuttgart, gestraft mit diesem Hochbunker

22

sba | 18.08.2010 20:57 Uhr

Bunkertraum. . .

. . . aus dem vorigen Jahrtausend! Schon die Konstellation eines südkoreanischen Architekten aus Köln ist bezeichnend für die absurden Schriftzug-Pointen auf den Fassaden! Mag ja sein, das im Osten irgendwann China kommt, aber zunächst ist da auch Polen und Russland! Früher nannte man so etwas FORMALISMUS.

21

peter | 18.08.2010 19:50 Uhr

bib 21

schon, die fassade kommt ca. 30 jahre zu spät. aber irgendwie hat sie auch was, brutalismus, klar, aber (bis auf die seltsam drübergebügelte schrift) auch konsequent.

der innenraum aus der visualisierung wirkt nicht asketisch, sakral oder schlicht, sondern einfach nur abstoßend und kalt. nicht unähnlich der reaktorhalle eines nicht fertiggestellten kernkraftwerks. und was soll die nutzung sein? lesesaal? foyer? einfach nur void? war noch irgendwo billiger BRI übrig?

bleibt zu hoffen, dass gerade diese wenig befensterte halle in wirklichkeit mehr sein wird als von der perspektive zu erwarten. ansonsten wird's eben ein weiterer unguter schritt in richtung stuttgart 21 (die bereits fertiggestellten bürogebäude auf den nachbarbaufeldern lassen ebensowenig gutes für den schönen neuen "zukunftsstadtteil" erwarten.

wahrscheinlich sollte man stuttgart 21 einfach bleiben lassen.

20

Tim | 18.08.2010 19:16 Uhr

budget

@ Andrea Palladio: "Tatsache ist aber, dass bei dem Wettbewerb anno 1999 ein Projekt ausgewählt wurde, dass unter engst möglichen ökonomischen Vorgaben ein gigantisches Raumprogramm unterzubringen verstand."

20.000 qm, 74.000.000 euro. 3.700 euro/qm. Das ist meine Meinung nach nicht unbedingt so ein knappes Budget. Besser gesagt: damit sollte man doch besser/pragmatischer etwas gutes bauen können. Hier ist halt einfach viel Geld ausgegeben für schlechte Architektur. Noch abgesehen vom Fassade sind die innenräume absolut unpassend und ohne Atmosphär...

19

mamlakat | 18.08.2010 17:33 Uhr

totes gebäude belebt....

... eine Romanfigur aus Fontainhead (Peter Keating) und einen Architekten aus dem 16. Jahrhundert (Andrea Palladio). So kommt bei mir doch das Gefühl auf, dass hier in Form eines Gebäudes eine direkte Verbindung zum Totenreich geschaffen wurde... wer da wohl noch alles wiederaufersteht?!?! ;)

18

der | 18.08.2010 15:42 Uhr

ungers

in karlsruhe der bibliothekssaal (und der eingang dothin) ist auch eine katastrofe.............
schlimmer geht offensichtlich immer

17

der | 18.08.2010 15:39 Uhr

hammer

was soll das fuer ein monster sein ????
back to the 60ies ???

und die halle: was soll man damit machen ??
das ist eine bibliothek, da gehören buecher oder aehnliches rein,
kein aufmarschplatz !!!

16

Peter Keating | 18.08.2010 14:54 Uhr

Aufwertung Stuttgarts

Endlich mal wieder gute Architekturnachrichten aus Stuttgart!
Habe mir gerade den aktuellen Bauzustand anhand der webcam angeguckt: Tolles Gebäude.
Stuttgart, ich besuche Dich doch noch mal.

15

Andrea Palladio | 18.08.2010 11:57 Uhr

Bibliothek 21

Sicherlich sollte man keine älteren Mitbürger auf der Durchfahrt fragen, was sie von diesem oder jenen neuen Gebäude wohl halten mag. Tatsache ist aber, dass bei dem Wettbewerb anno 1999 ein Projekt ausgewählt wurde, dass unter engst möglichen ökonomischen Vorgaben ein gigantisches Raumprogramm unterzubringen verstand. Daraus resultierte fast zwangsläufig ein Würfel. Dass selbst dieser dann zu teuer geriet, zeigt sich am Wegsparen der umgebenden Wasserfläche.

Zurückbleibt ein Reimport eines schlechten Ungers, der sämtliche Qualitäten des grossen deutschen Architekten vermissen lässt und überdies in seiner Materialisierung und Proportionierung mehr an Plattenbauten als an öffentliche Gebäude erinnert.

Die hilflose Einführung einer mimimalen Bedeutungsebene qua eingravierte Schriften ist beinahe schon mitleidserregend.

Die innere Halle erscheint auf den gezeigten Bildern von erschreckend schlechter Qualität. Kein Vergleich mit dem Karlsruher Bibliothekssaal (Ungers) oder, formal noch näher, mit der Hamburger Kunsthalle (ebenfalls Ungers).

14

Nightfly | 18.08.2010 11:40 Uhr

Welch kristallines Erscheinungsbild

Der funkelt ja so stark, daß man selbst nachts noch mit Sonnenbrille dran vorbeilaufen muß.
Großes Lob! Genauso hätte man es in den 80ern auch gebaut! Schön verschlossen, damit es nicht wie ein öffentliches Gebäude aussieht und schön den Pöbel fernhält.

13

dave | 18.08.2010 11:06 Uhr

furchbar

da kann der gute draufschreiben was er will, das ding ist ein jenseits brocken in der betonwüste am pariser platz und ein falsches zeichen im masterplan.

12

Hannes Freudenreich | 18.08.2010 09:50 Uhr

Neue Bibliothek in Stuttgart 21

Kritiker! Architekten! warum macht denn niemand den Mund auf und sagt was jetzt jeder sieht: dass die neue Bibliothek einfach furchtbar hässlich ist. Das kann für Fachleute nicht erst jetzt erkennbar sein und man kann es mit „philosophischen“ Banalitäten auch nicht schönreden. Mit Archaik hat das Gebäude nichts zu tun, nicht alles Einfache, Primitive ist zwangsläufig auch archaisch. Eine Katastrophe für die Stadt und die Baukultur.

11

omu | 17.08.2010 23:22 Uhr

yeayeayea

armer ungers, und stuttgart hat ein neues knastkrankenhaus für aliens

10

Dr. Frieda Küsterle | 17.08.2010 21:45 Uhr

Viersprachige Fassade

Wenn das neue Stadtviertel auch so aussehen soll wie dieser Bücherknast, dann gute Nacht!
Die Details reißen es da auch nicht mehr raus.

9

peter | 17.08.2010 20:17 Uhr

geistreich

1999 wurde der wettbewerb entschieden? wenn man dem entwurf nicht unterstellen könnte, dass er dem zeitgeist der 90er jahre entspricht, wäre es sicher nicht entscheident für eine kritik. nun steht dort ein gebäude, dass bereits nach der fertigstellung die geisteshaltung des letzten jahrzehts veranschaulicht. baukonstruktiv und gestalterisch ist heute mehr möglich - auch bei 74 mio. bleibt abzuwarten, wie der innenraum wirkt.

8

betonkopf | 17.08.2010 19:56 Uhr

betreff: betroffen

...ganz traurig, gar jämmerlich. teeren und federn wäre angebracht. jeder hundehaufen vor den höhlenartigen eingängen kann den betonsilo nur aufwerten...

7

kde | 17.08.2010 17:06 Uhr

die 4. schrift

ist nicht hangul (koreanisch), sondern chinesisch.

6

Bücherwurm | 17.08.2010 16:44 Uhr

Raster versus Schrift

Schade, dass die Schrift keinen Bezug zum Fassadenraster aufnehmen will. "Brutal rübergebügelt!", könnte man sagen. Einzig die asiatischen Schriftzeichen harmonieren ... liegt wohl an der Herkunft des Entwerfers?

Der Mittelraum erinnert mich eher an eine Aussehgnungshalle mit Urnenfächern. Einen Bezug zu einer Bibliothek sehe ich da nicht.

5

frustierter Architekt | 17.08.2010 16:04 Uhr

Zukunft

Stuttgart 21 nur mit neuem Bahnhof !

4

Architekt | 17.08.2010 16:00 Uhr

Mailänder Platz in Stuttgart...

welch Schwachsinn. Bauen dann Schüler von Ponti, Dominioni und Gardella? Oder gibt´s dann da das beste Eiscafé der Stadt?

3

Architekt | 17.08.2010 15:54 Uhr

Na dann...

ist doch alles gut! Augen zu und durch. Geld mitnehmen und gute Laune haben. Beratungsresistente lesen eh nicht...

2

kesselarchitekt | 17.08.2010 15:51 Uhr

man fragt sich....

wann dieses gebäude wieder abgerissen wird.....hätte mir mehr mut gewünscht....stuttgart hat mehr zu bieten als würfelarchitektur......

1

roman | 17.08.2010 15:43 Uhr

bibliothek 21

Ich wohne genau neben diesem Betonklotz und ich muss sagen das dieser Bau nichts kristalisches an sich hat, und auch garnicht so aussieht wie es die "fotorealistischen" Abbildungen vor dem Baubeginn zeigen. Schade! Eine ältere Frau hat mal Ihren Ehemann bei der Durchfahrt in der U-Bahn gefragt wer wohl hier das neue Gefängnis gebaut hat...

 
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