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30.09.2014

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Moderne Gemütlichkeit

Neubau von Franken Architekten in Frankfurt


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Rekonstruktion historischer Bauten in Frankfurt? Alles schon erlebt – beim Goethehaus nach dem Krieg, bei der Römerberg-Ostzeile in den achtziger Jahren und aktuell beim Dom-Römer-Projekt, dem groß angelegten Rekonstruktionsvorhaben, das einen Wiederaufbau eines ganzen Baublocks im Herzen Frankfurts vorsieht. Das Frankfurter Büro Franken Architekten geht da einen anderen Weg: Es stellte in der Sachsenhausener Altstadt vor wenigen Monaten einen Neubau fertig, der keine Rekonstruktion ist, die Vergangenheit jedoch trotzdem würdigt.

Sachsenhausen – bis in die 1990er Jahre durch Apfelweinlokale und allerlei Ausgehmöglichkeiten geprägt – wirkt derzeit etwas heruntergewirtschaftet. Das Neubau-Projekt in der Rittergasse 11 sollte da laut privatem Bauherrn einen Impuls zur städtebaulichen Neuentwicklung setzen und weitere Nutzungen anziehen.

Eine Sanierung des Bestands, eines maroden Altbaus, sei laut Gutachten nicht möglich gewesen – somit stand der Abriss des Gebäudes fest. Der Neubau nimmt die Kubatur seines Vorgängers auf und füllt die Baulücke mit einem 600 Quadratmeter großen „dreigiebligen Gebäude ohne Dachüberstände mit einem gläsernen Mitteltrakt“.

Das Besondere an der äußeren Gestaltung ist der so genannte „Zitterstrich“ an der Fassade, der das ehemalige Fachwerk an der Gebäudeoberfläche abstrahiert erneut aufscheinen lässt. Die Architekten erläutern: „Aus dem Aufmaß des konstruktiven Fachwerks des Vorderhauses wurde eine Zeichnung angefertigt. Ein digitaler Algorithmus erzeugte einen parametrischen Zitterstrich immer an den Stellen, an denen einstmals Fachwerkbalken saßen. In der Fernwirkung erscheint durch den verdichteten Schwarzwert das Fachwerk als Andeutung, um sich bei Annäherung in abstrakte Zitterstriche aufzulösen.“

Im Inneren des Gebäudes, das eine Mischnutzung aus Fotoatelier, Büroräumen und Wohnen aufweist, zeugt alles von „Sachsenhäuser Gemütlichkeit“. Dunkle, satte Farben für die Wand- und Oberflächen begleiten massive Einbaumöbel aus Eichenholz sowie Holz- und Messingoberflächen. Dunkelgrüne Fliesen, die teilweise mit Mosaiken versehen sind, muten altmodisch und doch charmant an.

Ein Teil der Investition ist übrigens über „Crowdfunding“ finanziert worden. Es sei damit „deutschlandweit das erste Projekt im Immobilienbereich, das diese aus dem Social-Media-Bereich kommende Partizipationsmöglichkeit von Nutzern anbietet“. Gemütlich-modern ohne kitschig zu sein: So kann es mit den alten Werten in Frankfurt auch funktionieren. (pg)

Fotos: Eibe Sönnecken, Oliver Tamagnini, Axel Stephan, Martin Repplinger


Zum Thema:

Maßgeschneidert: Alles über Minihäuser in Frankfurt am Main in der Baunetzwoche#166


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Kommentare

1

peter | 30.09.2014 16:15 Uhr

sehr

interessante details und eine schöne hommage an die fünfziger!
und woraus besteht die außenwand jetzt? ist das putz? beton? gefräster kunststoff?
spannend...

 
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