Das Museumsquartier in s'Hertogenbosch (Den Bosch) ist geradezu eine Erinnerungsmaschine. In Alt-, Neu- und Umbauten geht es um die Vergangenheit und Gegenwart der Provinz Nordtrabant. So bringen die beiden Hauptinstitutionen, das Noordbrabants- und das Stedelijk-Museum, regionale Kultur und Geschichte mit zeitgenössische Kunst zusammen. Verstärkt und unterstützt werden sie außerdem vom Landesarchiv, der Denkmalschutzbehörde und zwei kleineren Museen. Bierman Henket Architecten (Den Bosch) hatten nun die Aufgabe, nicht nur die bestehenden Gebäude zu erweitern, sondern auch einen markanten neuen Eingangsbereich zu schaffen.

Entsprechend der Vielfalt an Einrichtungen war klar, dass eine zu eigenständige Architektur der Aufgabe nicht gerecht werden würde. Statt dessen schufen Bierman Henket eine Art architektonisches Chamäleon, eine Aneinanderreihung ganz unterschiedlicher Interventionen, die sich jeweils an die verschiedenen lokalen Situationen anpassen und die nur in ihrer inneren Logik als ein Ganzes zu verstehen sind: ein pavillonartiger Verbindungsgang im Garten, eine Backsteinfassade entlang der historischen Gassen und eine gläserne Gartenfront, machen die ehrwürdigen Bäume des alten Regierungssitzes auch im Inneren spürbar.

Doch auch die eigene Identität des Anbaus kommt nicht zu kurz, wenn auch wiederum auf raffiniert zurückhaltende Weise. Anstatt durch ein radikales Äußeres beeindrucken, wird einfach die innere Funktionalität überzeichnet. Durch große Scheiben auch von den Gassen aus gut sichtbar, verbindet eine ausladende Treppenskulptur die neuen Ausstellungsräume in den Obergeschossen, die ebenfalls sehr eigenständig ausgeprägt sind. Während der erste Stock eher industriellen Charakter hat, wirkt der zweite Stock mit seinen geschwungenen Oberlichtern fast ein wenig wie moderner Jugendstil.

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