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02.08.2016

Symbolhafter Flickenteppich

Museum von SO-IL in Kalifornien


Die University of California in Davis hat sich der Diversität und Chancengleichheit verpflichtet. Mehr als ein Drittel der Studenten im Grundstudium sind die Ersten in ihrer Familie, die eine höhere Bildung erhalten. Das neue Manetti Shrem Museum soll zugleich Teil und Symbol dieser Philosophie sein. Repräsentativ bildet sein Gebäude, das vom New Yorker Büro SO-IL entworfen wurde, neuerdings den Eingang zum Uni-Campus. Es zeigt eine Kunstsammlung mit Arbeiten von Künstlern, die einmal an UCD studiert haben – von den Sechzigerjahren bis heute. Gemäß der philanthropischen Stifter-Kultur der USA ist das Museum nach seinen Finanziers benannt: Jan Shrem und Maria Manetti.

SO-IL, was für Solid Objectives – Idenburg Liu steht, haben für den Bau des Museums ein Sinnbild gefunden, das die Ideale der UCD veranschaulicht. Ihr Gebäude soll ein „großer Teppich“ sein, den sie in Form eines übergreifenden, transparenten Dachaufbaus umsetzen. 2012 konnten sie mit dieser Entwurfsidee im Realisierungswettbewerb überzeugen. Jetzt haben sie gemeinsam mit Bohlin Cywinski Jackson (San Francisco) den Entwurf umgesetzt: 910 dreieckig geschliffene Alumiuniumbalken fügen die Architekten mit changierender Ausrichtung in gewellte Rahmungen. Wie ein gewebtes Muster legt sich die Dachkonstruktion schließlich über eine 4.600 Quadratmeter große Fläche.

Darunter verbinden SO-IL und BCJ drei Pavillons zu einer fließenden Raumanordnung. An die Lobby schließen sich der Ausstellungssaal, ein Schulungsraum und ein Verwaltungstrakt als einzelne Volumen an, die damit zugleich einen offenen Hof formen. Nur durch Glaswände sind die Pavillons voneinander getrennt, während 40 weiß beschichtete Stahlsäulen, über das gesamte Areal verteilt, eine leichte statische Struktur bilden. Die Außenwand aus Beton umschließt die einzelnen Räume zu einem Gesamtgebilde. „In Diversität geeint" kommt einem in den Sinn, spinnt man das architektonische Konzept von SO-IL weiter – doch so weit muss man ja nicht gehen. (sj)

Fotos: Iwan Baan


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