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25.03.2013

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Drei weitere Häuser

Mensagebäude von opus Architekten in Darmstadt


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Die Georg-Büchner-Schule ist eine der elf Darmstädter Meisterbauten, mit deren Bau 1951 im Rahmen des Darmstädter Gesprächs „Mensch und Raum“ namhafte Architekten – darunter Otto Bartning, Ernst Neufert, Max Taut, Hans Scharoun, Rudolf Schwarz und Hans Schwippert – beauftragt wurden.
Das Darmstädter Büro opus Architekten hat kürzlich einen „Weiterbau“ an diesem geschichtsträchtigen Ensemble, ein Mensagebäude, fertig stellen können.

Nach den Kriegszerstörungen sollte mit einer Bauausstellung – 50 Jahre nach der Ausstellung der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe – zukunftsorientierte, zeitgenössische Architektur in Darmstadt gefördert werden. Mit dem Bau der Georg-Büchner-Schule wurde Hans Schwippert beauftragt. Er entwarf bis 1960 einen eingeschossigen Klassenteppich mit zugeordneten Gartenhöfen. Fünf Gebäuderiegel kreuzen sich mit drei Erschließungsgängen und bilden eine streng geometrische Gitterstruktur mit den dazwischenliegenden Höfen. Ein zweigeschossiger Bau für Verwaltung und Fachräume schließt die Anlage nach Westen hin ab. Grundriss und Fassaden werden von einem strengen Raster geordnet. Der Wechsel zwischen ruhigen Wandflächen und kleinteiligen, durch Mauerpfeiler unterbrochenen Öffnungen ist ein durchgängiges Motiv.

Das Konzept Schwipperts wurde, wie so oft, im Laufe der Jahre durch Um- und Anbauten verwässert. Der Mensaentwurf von opus Architekten versucht nun, das gut funktionierende, schlichte wie schöne Konzept Schwipperts weiter zu führen und zu stärken. So wurde der nördliche Erschließungsgang nach Osten verlängert und das Raumprogramm als Fortsetzung der Teppichstruktur realisiert. In der Flucht der nördlichen Klassenräume, des Heizhauses und der Hausmeisterwohnung wurden drei weitere „Häuser“ in gleicher, eingeschossiger Grundform ergänzt. Dabei wurden der Wechsel zwischen ruhigen Wandflächen und kleinteiligen Öffnungen, die Dachform und die Materialität der Außenhaut übernommen. Durch die zweischalige Außenwandkonstruktion mit Kerndämmung werden die Proportionen erhalten und gleichzeitig den energetischen Anforderungen entsprochen.

Im ersten Haus befindet sich der Eingangsbereich mit Schließfächern und Garderobe, die Toiletten und weitere Nebenräume. Im zweiten ist die Küche mit Lager und Essensausgabe untergebracht. Der dazwischen liegende Hof wurde begrünt und dient der Küchenanlieferung. Der eigentliche Mensaraum befindet sich im dritten Haus sowie dem überdachten und beheizten zweiten Hof.

Die neue Mensa bietet 120 Sitzplätze an 30 Tischen. In den stirnseitigen Wandnischen wurden Sitzbänke integriert. Zusätzlich soll der Speisesaal auch für andere Schulaktivitäten genutzt werden. Das nach Osten ansteigende Dach und die raumhohen Fenstern bieten Blickbeziehungen in den Grünraum der Lichtwiese und zum tiefer gelegenen Sportplatz.

Fotos: Eibe Sönnecken


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Kommentare

3

helmut | 01.04.2013 10:46 Uhr

Brandschutz

Gute Gestaltungsideen brauchen manchmal gute Argumente: Eingeschossiger Schulbau - Abweichungsantrag, dass im notwendigen Flur Brandlasten an der "B2-Dachdecke nach HBO" befestigt sein dürfen. Wenn im Flur nicht unnötig andere E-Leitungen verlegt wurden, gibt es kein Problem.

2

peter | 26.03.2013 12:04 Uhr

drei weitere häuser

@staubmeier:
die decke finde ich alles andere als komisch, es handelt sich ganz offensichtlich um weiß lasierte holzbretter, die eine sehr schöne und individuelle lösung für die akustischen anforderungen an die decke darstellen. mich würde eher interessieren, ob bzw. wie die lösung a) brandschutztechnisch und b) von der kostenseite her funktioniert.

ansonsten, ja: ein sehr behutsamer bau, der die qualitäten der 60er mit der jetztzeit zu einem gelungenen ganzen verbindet.

1

staubmeier | 25.03.2013 18:52 Uhr

alles ...

... vom feinsten.
bis auf die
komische decke.

 
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